176 Y r . Schlussbetrachtungen. Dilemma. Unterschied zwi schen natürlichen und künstlichen Wasserstrassen. Die Donau und der Mississippi. So grosse Erwartungen man übrigens von dem Dampfbetriebe als Mittel zur Beschleunigung des Canaltransportes hegen mag, hinter der Eisenbahngeschwindigkeit wird man doch immer Zurückbleiben, zumal die Bahnen in Betreff der Lieferzeiten ihr letztes Wort noch nicht gesprochen haben und sich auf dem Continente mehr und mehr dem englischen Vorbilde werden nähern müssen. Ein Ge winn für das Publicum ist also in dieser Richtung seitens der Schiff fahrt keinesfalls zu gewärtigen. Andererseits bleiben die Canal- Betriebsunterbrechungen, die wir im nächsten Capitel behandeln, aufrecht und die ererbten Vortheile der Canäle: Freizügigkeit und Wohlfeilheit, werden preisgegeben. Wer weiss, ob man da am Ende nicht die alten Canäle vor ziehen und auf sie den Spruch auwenden wird: Sint ul sunt, aut non sint! 27. Capitel. In Betreff Oesterreichs. Das Vorstehende gilt für Canäle! Die natürlichen Wasserstrassen befinden sich in wesentlich anderen, theils noch ungünstigeren, theils entschieden besseren Verhältnissen. Im ersteren Falle sind, wie wir gesehen, die meisten französischen Ströme, im letzteren der Missis sippi, der Rhein, die Elbe, welche im Kampfe mit den Eisenbahnen eine Widerstandskraft entwickeln, w r elche, was auch das Ende sein mag, ihren Leistungen noch eine lauge Zukunft sichert. Diesen Strömen schliesst sich die prächtige Donau in hervorragender Weise an. Die Donau. Schon oft hat man die Donau als den mächtigsten Strom des Abendlandes bezeichnet und Jeder, der sich die Verhältnisse näher ansieht, muss in diese Auffassung einstimmen. Bietet der vaterlän dische Strom nicht eine schlagende Aehnlichkeit mit dem Mississippi? Die Donau ist bis Ulm auf 2630 km schiffbar, der Mississippi auf 3130 km. Die Ohio-Mündung ist 61 m über und 1287 km von dem Meere, die Theissmündung 69 m und beziehungsweise 1228 km. Die Meereshöhe von 100 m ist auf der Donau 7'7mal so weit vom Meere, als auf der Rhone, 2-8mal so weit, als auf dem Rhein und der Elbe.