168 IV. Canäle anderer Länder. Frequenz. Zukunft der nord- amerikanischen Canäle. In Betreff des Verkehrs heisst es: »Die Frequenz auf den eigent lichen Schifffahrts-Canälen hat, ungeachtet der Ermässigung der Zugs- »kosten und Abgaben, sowohl absolut wie relativ, abgenommen und »ist namentlich gegen die ausserordentliche Zunahme im Eisen bahnverkehr sehr zurückgeblieben.« ... »Im Gegensätze zu den »Binnencanälen halten in den Vereinigten Staaten die sonstigen »Wasserstrassen: die Küsten- und Seecanäle, die grossen Landseen »und die schiffbaren Ströme, der wachsenden Eisenbahnconcurrenz »erfolgreich Stand.« . . . »Was die Zukunft des Canalwesens in den »Vereinigten Staaten anbelangt, so ist mit ziemlicher Wahrschein- »lichkeit vorauszusehen, dass die stets wachsende Concurrenz der »Eisenbahnen und der freien Binnenseen und Flussschifffahrt auch »die noch belebten Schifffahrts-Canäle, mit Ausnahme der Küsten- und »Seecanäle, allmälig zum Versiechen und schlieslich zum Erliegen »bringen wird.« Herrn Kupka's Herr Ingenieur Kupka, welcher gleichfalls aus eigener An schauung spricht, huldigt ganz denselben Ansichten.*) Er erzählt, dass in den Vereinigten Staaten, genau wie in England, eine Menge Canäle zugeschüttet und in Eisenbahnen umgewandelt, andere an Bahngesellschaften verkauft worden. Bei dem Erie- und den übrigen Canälen des Staates New-York waren in der Verwaltung solche Un ordnung und Unterschleife eingerissen, dass in die Staats Verfas sung ein Paragraph aufgenommen wurde, wonach für die Canäle in jede m Ja h r e nur so viel ver ausgabt w er den dürfe, als im Vorjahre eingenommen wo rd e n. Kraft dieser Bestimmung könnte eine gänzliche Sperrung der Canäle eintreten. verkehr der New- Unter der Voraussetzung, dass die Gesammtlänge des New- 01 im .<1. Yorkischen Canalnetzes von 931 miles = 1493 km unverändert ge blieben, lässt sich nach den Moslerischen Angaben sowohl seine durchschnittliche Circulation, als die durchschnittliche Transport distanz ermitteln. Da gerne von dem Riesenverkehr des Erie-Canals gesprochen und ihm eine Circulation von über 3 Millionen Tonnen beigelegt wird — eine Ziffer, die offenbar auf einer Verwechslung mit der Anzahl der verschifften (absoluten) Tonnen beruht, so wäre es interessant, die genauen Daten in Betreff des Erie-Canals zu kennen. Die Moslerischen Tabellen (Seite 20, 23 und 25) enthalten aber leider eine Lücke. Man kann die Circulation des 363 miles = 584 km langen Erie-Canals nur approximativ berechnen, indem man für ihn dieselbe mittlere Transportdistanz annimmt, wie für das Netz, dessen Hauptader er bildet. Die Ergebnisse sind: *) Die Verkehrsmittel in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Leipzig 1883. S. 97, 109 u. s. w.