134 III. Die preussischen Wasserstrassen. Länge der uatür- Die gesammte Ausdehnung der natürlichen, wenn auch allmälig liehen Wasser- ° TTT a ’ b strassen Kord- künstlich verbesserten Wasserstrassen (mit Ausschluss der Canäle), deutschiands. welche sich in den verschiedenen norddeutschen Stromgebieten her ausgebildet haben, dürfte etwa folgendermassen zu beziffern sein: Im ßheingebiete 2230 km » Emsgebiete 370 » » Wesergebiete 910 » » Elbegebiete 2080 > » Odergebiete 1310 » » Weichselgebiete 320 » » Memel- und Pregelgebiete .... 550 » 7770 km. Die preussischen Canäle. Die in Rede stehenden sieben Stromgebiete sind bekanntlich zum Theil durch ausserordentlich niedrige, fast unbemerkbare Wasser scheiden getrennt, und der Gedanke lag nahe, die geschiedenen Schifffahrtsnetze künstlich zu verbinden. Die preussischen Fürsten, in ihrer weisen Vorsorge, haben es auch nicht versäumt, frühzeitig dieser Aufgabe ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Friedrich Wilhelms- Schon im Jahre 1548 wurden mit Kaiser Ferdinand Verband- CcLrictl lungen eingeleitet wegen Errichtung eines, die Niederlausitz berühren den Schifffahrts-Canals zwischen der Oder und Elbe (Spree), des sogenannten Friedrich Wilhelms-Canals, welcher noch heutzutage Schle sien mit Berlin verbindet. Die Bauten wurden auf gemeinschaftliche Kosten thatsächlich in Angriff genommen, kamen aber nach 1562 wieder ins Stocken. Erst 1662 wurden sie durch den Grossen Kur fürsten wieder aufgenommen und 1669 beendet. Der fragliche Canal, auch Mül lros er-Canal genannt, ist nur 23 km lang, steigt von der Spree aus mittelst einer einzigen Schleuse zur Scheitelhaltung, welche in der Meereshöhe von rund 42 m ge legen, durch das Tagwasser der waldreichen Umgegend gespeist wird, und fällt von hier, theilweise im Bette des Schlaube-Flusses geführt, mittelst acht Schleusen zur Oder herab, welche er oberhalb Frankfurt in der Meereshöhe von 22 m erreicht. Finow-canai. Eine zweite Verbindung zwischen Oder und Elbe (Havel) wurde 1740—1746 durch Friedrich den Grossen, unter dem Namen Finow- Canal, zu Stande gebracht. Auch dieser Canal war schon 1540 pro- jectirt und 1620 mit hölzernen Schleusen ausgeführt worden, die jedoch nicht Stand hielten. Der Finow-Canal verlässt die Havel zwi schen Liebenwalde und Oranienburg und erreicht die Oder bei Hohen- saaten, mit einer Länge von 58 km. Die Wasserscheide (Meereshöhe 39'50 m) ist so niedrig, dass die Speisung aus der Havel erfolgen konnte. Der Abstieg gegen die Oder, welche in der Meereshöhe von