12. Cap. Bau und Erhaltung der französischen Canäle. 103 Die mindere Dauer der Unterbrechungen zwischen Vitry und Toul ist nicht sowohl der geringeren Meereshöhe und Entfernung vom Ocean, als dem Umstande zuzuschreiben, dass in der fraglichen Strecke die Speisung aus Quellen und aus Wasserläufen erfolgt, deren ver- hältnissmässig naher Ursprung dem Speisewasser eine höhere Tem peratur sichert. Zur Bekämpfung des Eises wird während der Frost zeit die Speisung nach Möglichkeit gesteigert und unter andern das Oruain-Flüsschen vollständig eingeleitet. Oestlich vou Toul erfolgt die Speisung aus der Mosel und Meurthe, deren Wasser in ihrem langen Laufe viel mehr erkaltet ist. Die vorstehenden Angaben sind wir in der Lage, für den deutsch gewordenen Theil des Marne-Rhein-Canals durch Erhebungen der reichsländischen Behörden zu vervollständigen. Für die sechs Winter von 1878—1884 (frühere Aufschreibungen fehlen) ergibt sich eine durchschnittliche Unterbrechung, und zwar: bei Lagarde (Grenze, 235 m Meereshöhe) von ... 36 Tagen » Niederweiler (Vogesen-Wasserscheide, 262 mMrsh.)v. 52 » von Lützelburg (212 m Mrsh.) bis Hochfelden (156 m Meereshöhe) von 48 » bei Wendenheim (Rheinebene, 140 m Mrsh.) von . . 40 » Ob diese Unterbrechungen in einer einzigen oder in mehreren Perioden erfolgten, ist nicht gesagt. Für den elsässischen Theil des Rhone-Rhein-Canals fehlen die Rhone-Rhein-canai. Aufschreibungen bis 1876. — Im Winter 1877—78 dauerte die Unterbrechung, in zwei Perioden, von Strassburg bis zur Napoleons insel 36 Tage, von da bis zur Grenze 48 Tage; im Winter 1878 bis 1879, gleichfalls in zwei Perioden, für die nördliche Strecke 45 Tage, für die südliche 37 Tage. Fasst man den Transit ins Auge, so muss mau für den ganzen Canal wohl je die längere Dauer in Rechnung ziehen. Für die folgenden Jahre ist die Unterbrechung ohne Unter schied der Strecken constatirt, und zwar für 1879 — 1880 mit 85 Tagen, für 1880—1881 mit 52 Tagen, für 1881—1882, in zwei Perioden, mit 41 Tagen. In den zwei folgenden Wintern, 1882 — 1884, erlitt die Canalschilffahrt keine Unterbrechung. Als siebenjähriger Durchschnitt ergibt sich somit für den Rhone- Rhein-Canal (elsässischen Theil mit der 345 m hohen Wasserscheide) eine Unterbrechung von 39 Tagen.