wärtigen Erkrankung sich bewogen gefühlt, Seine Königliche Hoheit, den Kronprinzen, zu Allerhöchstderen Stellvertreter, bezüglich aller Regierungsgeschäfte zu bestellen.“ Gesamtministerium Georg v. Metzsch — Paul v. Seydewitz — Dr. Wilhelm Rüger — Dr. Viktor Otto — Max Freiherr v. Hausen Die Stellvertretung sollte schon am nächsten Tage durch die Berufung des Kronprinzen Friedrich August auf den Thron von selbst erlö schen. König Georg verschied am 15. Oktober 1904, und sein ältester Sohn übernahm unter dem Namen Friedrich August III. die Regierung des Königreichs Sachsen. Eine neue Zeit brach an. EIN PFLICHTGETREUER HERRSCHER Um sich die Erfolge der Regierungszeit des Königs klar vor Augen zu stellen und die Verdienste des Monarchen daran richtig zu bewerten, erscheint es notwendig einen Blick auf die Verhältnisse im Lande und dessen damaligen Zustand zu werfen. Zu Beginn des Jahres 1905 hatte Sachsen etwa 4'/2 Millionen Ein wohner, die in den Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig, Chem nitz, Zwickau und Bautzen lebten. Von ihnen gehörten etwa 95 % der evangelischen, 4,7 % der katholischen Religion und der Rest ver schiedenen Bekenntnissen an. Die Bevölkerungsdichte war eine der höchsten in Europa und wurde nur noch von Belgien erreicht. In den am stärksten industrialisierten Gebieten, wie dem Erzgebirgischen Vorland, im Elbtalkessel und im Plauenschen Grunde betrug sie bis zu 300, in den Zusammenballungen der Industriebezirke sogar bis zu 450 Menschen pro qkm. Allerdings war, wie auch in dem gleich gearteten Belgien, seit dem Jahre 1900, ein Geburtenrückgang zu verzeichnen, der der stärkste in Europa war und die Sorge jeder verantwortungsbewußten Regierung erregen mußte. Zu Beginn des Jahres 1905 lebten 53,7% der Bevölkerung in 143 Städten, 46,29% in 3035 Landgemeinden und 1225 Gutsbezirken. Im Jahre 1815 hatten