Partikularismus zu verfallen. Vorbildlich war die Haltung des Königs im Unglück. War die Zeit, in der Friedrich August das Zepter führte, für Sachsen eine gesegnete, so war sein Lebensabschluß ein würdiger. Anhänglichkeit und Dankbarkeit sichern dem toten König ein bleibendes Denkmal im Herzen des sächsischen Volkes.“ Dieser Stellungnahme der Nachrichten schließt sich das andere große Blatt Dresdens, der „Anzeiger“, an. Er beendet seinen Leitartikel mit folgenden Sätzen: „Daß seine Persönlichkeit dem Herzen der Sachsen teuer war und ist und daß er wohl als Monarch Gegner aber als Mensch nie Feinde gehabt hat, gereicht ihm zum Ruhme. Als Mensch wie als Fürst hat er voll seine Pflicht getan. Offen und überzeugend hat sich die alte Anhänglichkeit in den Tagen, die nun hinter uns liegen, offenbart.“ So heißt es am 24. Februar 1932. Die „Neue Dresdner Presse“ bringt neben einer Anzahl gutgemeinter Anekdoten den Hinweis: „Friedrich August war das Muster eines volkstümlichen Monarchen, dem das Herz des Volkes gehörte. Größe braucht weder höfischer Glanz noch Kriegsruhm zu sein, wenn es sich um einen König handelt. Echte Menschlichkeit und schlichtes einfaches Wesen begründen einen Namen viel tiefer in den Herzen der Mit- und Nachwelt.“ Die „Sächsische Volkszeitung“ weist rühmend darauf hin: „Er hat selbst in den schwierigsten Augenblicken das Vertrauen zu seinem Volke nie verloren. Die schwerste Probe darauf bestand er wohl in jener Stunde, als er die Krone niederlegte. Wenn es damals nur um Sachsen gegangen wäre, dann hätte wohl gegen diesen Herrscher niemand die Fahne der Revolution erhoben. 14 Jahre hat Friedrich August als König regiert, 14 Jahre nach seiner Abdankung in Sibyllenort das zurückgezogene Leben eines Landedelmannes geführt. Das Bewußtsein der königlichen Würde hat er bei aller Schlichtheit bis zuletzt bewahrt. Aus Sachsen fühlte er sich keineswegs verbannt, immer wieder hat er auf seinen Reisen sächsisches Gebiet berührt. Sogar in Kreisen, die dem monarchischen Gedanken von jeher fern gestanden haben, anerkennt man die menschliche Liebenswürdigkeit des Verstorbenen. Daß ein entthronter Fürst bei seinen ehemaligen Untertanen eine so große Beliebtheit genießt, steht auf den Blättern der Geschichte nicht oft verzeichnet.“ Ein großer Teil der Nachrufe auch der nichtsächsischen Blätter gipfelt