Große Liebe und Treue brachte er seinem lieben Sachsenvolk ent gegen. Ihm galt bis 1918 alle seine Mühe und Sorge, das war seine größte Freude, wenn er sein Volk zum Aufstieg führen konnte. Und auch später, als er nicht mehr im Lande weilte, hat seine Liebe und Treue für sein geliebtes Sachsenvolk nicht nachgelassen. So steht der entschlafene liebe König vor uns als ein Mann, der die Treue Gott und seinem Volke gehalten hat.“ Der Erwähnung bedürfen auch die Nachrufe der beiden höchsten Vertreter der christlichen Kirchen in Sachsen, des evangelischen Landes bischofs D. Ihmels und des katholischen Bischofs Dr. Konrad Gröber. In beiden Zeugnissen wird dankbar der Fürsorge des Monarchen gedacht, der „es verstand, mit seiner katholischen Überzeugung auch die innere Anteilnahme und das Verständnis für die Belange seiner evangelischen Untertanen zu verbinden“, wie D. Ihmels bei seiner Gedächtnisrede in der Sophienkirche ausführte. Rühmend hob dieser auch hervor: „Sein strenges Pflichtbewußtsein als Soldat und Landes vater gegen sich selbst und andere war mit schlichter Güte des Herzens gepaart, die dem Könige alle Herzen öffnete. Seinen Kin dern war er ein rechter Vater wie er auch ein Vater seines Volkes war. Es hat nicht viele Menschen und zugleich Könige gegeben, die so geliebt wurden wie er.“ Diese prächtigen Charaktereigenschaften des Verewigten hebt auch der Nachruf des Bischofs von Meißen hervor: „Auf den Höhen der Menschheit wandelnd war er leutselig, naturfrisch und schlicht, als wäre er dem einfachen Volke entsprossen. Als Feind unechten Wesens sprach er ungeschminkt und kernig die Wahrheit. Mit den Sorgen der Regierung beschwert, lebte er als vorbildlicher Vater in mitten seiner Kinder beglückt wieder auf. Auf dem königlichen Wege des Kreuzes schritt er tapfer und demütig voran, ohne seinen überlegenen Humor und den Glauben an die Menschen jemals zu verlieren. Auch ohne Krone und Thron blieb er in unverminderter Liebe und im klarsten Verständnis für die Eigenart der Zeit seiner sächsischen Heimat und seinem angestammten Volke ergeben. Bis ins kleinste gerecht und wohlwollend gegen die andersgläubige über wiegende Mehrheit stand er fest wie ein Fels in seinem katholischen Glauben. Er wußte es, daß auch Könige Staub sind und mit dem Tode heimkehren zum ewigen König, der ohne Unterschied der