LETZTE HEIMKEHR Unter dem 19. Februar 1932 brachte der Dresdner Anzeiger folgende Notiz: „Die Beisetzung des früheren sächsischen Königs findet am Dienstag, 11 Uhr, in der Katholischen Hofkirche zu Dresden statt. Am Montag Vormittag wird die Leiche in militärischer Trauerparade vom Hauptbahnhof nach der Hofkirche überführt. Auch die sächsi sche Regierung wird an der Trauerfeier teilnehmen. Der Ministerpräsident hat angeordnet, daß am 23. Februar, dem Tage der Beisetzung, die sächsischen staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus staatlichen Mitteln erhaltenen Stiftungsgebäude halbmast zu beflaggen sind.“ Die Hunderttausende in Stadt und Land, die — wie auch ich — diese Ankündigung lasen, empfanden trotz des wehen Schmerzes über diesen unersetzlichen Verlust, doch eine Art wehmütiger Freude, daß nunmehr das ganze Land an dieser Trauer um den ehemaligen Lan desherrn Anteil haben sollte und nicht nur die Armee, wie man zunächst geglaubt hatte. Vor allem las man mit Befriedigung, daß sich auch die Regierung davon nicht ausschloß. Im gleichen Blatt erfuhren die Dresdner noch, daß die Besprechungen über die Einzelheiten der Beisetzungsfeierlichkeiten im Zinzendorf- palais, im Beisein des Prinzen Ernst Heinrich, zur Festsetzung des nachstehenden Programms geführt hätten: 10 Uhr 8 Minuten Ein treffen des Sonderzuges auf dem Hauptbahnhof. Überführung nach der Katholischen Hofkirche. Eintreffen dort 11 Uhr 15. Aufbahrung und anschließend von 13-21 Uhr Zulassung des Publikums. Beginn der Leichenfeier am Dienstag, 11 Uhr. Außer der Regierung werden auch die städtischen Behörden an den Beisetzungsfeierlichkeiten teil nehmen. Die militärische Trauerparade am Montag wird der Artillerie führer IV, Generalmajor Beck leiten. Am Dienstag wird Trauersalut geschossen werden. An der Parade nehmen ein Bataillon Infanterie, eine Batterie und eine Schwadron teil. Die Zeitungen aller politischen Richtungen, mit Ausnahme der Kom munisten, brachten Bilder des verstorbenen Königs und Nachrufe, die in einem sehr würdigen Ton gehalten, die Verdienste des Monar-