KRANKHEIT UND TOD Am 18. Februar 1932 lasen die Sachsen beim Morgenfrühstück mit schmerzlichem Erstaunen in ihren beiden größten Dresdner Zeitun gen folgende fettgedruckte Schlagzeilen auf der ersten Seite des Blattes: König Friedrich August schwer erkrankt Darunter stand in etwas kleineren Lettern der folgende Draht bericht: „König Friedrich August, der schon in den letzten Tagen unter schweren Herzaffektionen litt, hat heute früh in der siebenten Stunde einen linksseitigen Gehirnschlag erlitten. Er ist völlig gelähmt und zur Stunde noch bewußtlos. Noch um 3 Uhr morgens hatte er sich mit seinem Diener unterhalten. Um 7 Uhr fand man ihn ohne Besinnung im Bett. Die Ärzte haben die Hoffnung auf Erhaltung seines Lebens noch nicht aufgegeben, doch ist der Zustand des Königs, da die Herztätigkeit sehr schwach ist, sehr ernst. Der bekannte Bres lauer Internist, Prof. Dr. Ercklentz, Primärarzt am Allerheiligen- Hospital ist hinzugezogen worden. Sämtliche Familienmitglieder sind telegraphisch nach Sibyllenort gerufen worden und bereits nach dort unterwegs. Bis zum Abschluß dieser Ausgabe — also 3.30 Uhr war das Bewußt sein des Königs noch nicht zurückgekehrt.“ Unter dieser Alarmnachricht für Hunderttausende treuer Sachsen stand noch die Notiz: „Die lebensgefährliche Erkrankung König Friedrich Augusts ist trotz der Herzbeschwerden der letzten Tage seiner Umgebung völlig überraschend gekommen. Noch am heutigen Donnerstagvormittag erhielt Generalmajor Baron ö Byrn in Wach witz aus Sibyllenort die Nachricht, daß sich der König, am 21. Februar, zur Jagd bei dem Grafen Schaffgotsch nach dem Riesen gebirge begeben wolle.“ Diese letztere Mitteilung deckt sich mit allen Berichten, die über den Verlauf des 17. Februars bekanntgeworden sind. Darnach hat der König am Morgen seinen gewohnten Ritt unternommen, nachdem er zuvor der heiligen Messe beigewohnt hatte. Wie Prinzessin Maria Alix berichtet, machte er dann seinen gewohnten Rundgang durch Gutshof und Park. Niemand merkte ihm etwas an. Bei einer Sitzung