EIN GLÄUBIGER CHRIST Des Königs kindlicher Glaube und sein felsenfestes Vertrauen auf seinen Herrgott spiegelt sich gerade in diesen schweren Zeiten in einer rührenden kleinen Begebenheit wider, die der Kronprinz berichtet. Darnach sagte sein Vater einmal damals zu ihm: „Wie gut hat es Gott doch mit uns gemeint, daß er es dem Herzog eingab, dem Onkel Albert Sibyllenort zu vermachen. Wo hätten wir sonst wohnen sollen?“ Mit Recht betonten alle Nachrufe, wie fest der König mit allen Fasern in seiner Religion verankert sei und daß ihn nur sein un erschütterlicher Glaube dazu befähigt habe, alle die schweren Schick salsschläge zu ertragen, die ihn im Laufe seines Lebens trafen. An ihnen wären wohl manche andere zerbrochen oder in ihrem Gott vertrauen wankend geworden. Ihm aber dienten sie dazu, sich nur noch fester an seinen Heiland anzuklammern und das ihm gesandte Leid demütig und geduldig in Trübsal und harrend in Hoffnung, wie der Psalmist sagt, zu ertragen. Im Schatten des Kreuzes hat sein ganzes Leben gestanden, aber trotz allen widerfahrenen Leides hat er nie zu denen gehört, die in der Not an Gottes Beistand zweifelten oder ihn verleugneten. Er hat es nie gescheut, sich im privaten wie im öffentlichen Leben zu ihm zu bekennen. Mit allzeit offenem Visier trat er für seinen Glauben ein; ohne rechts oder links zu schauen ging er den geraden Weg und lebte seinem Volke und seiner Familie den echten Christenglauben vor. In innigem Zwiegespräch mit seinem Gott fand er Trost und holte sich in schweren Entscheidungen Rat und Hilfe. Immer wieder wies er während seiner Regierungszeit seine Sachsen in Ansprachen und Erlässen auf den hin, der in Nöten und Gefahren allein helfen kann, und betonte die hohen Werte kindlichen Glaubens für den einzelnen wie für die Gesamtheit. Es war ihm fest verbürgte Gewißheit, daß ohne dieses Fundament weder Staaten und Völker noch Sippen und Familien bestehen könnten. Glauben und Vertrauen sind die zwei großen Leitworte, die sich durch alle seine Kund gebungen hinziehen, von der ersten nach der Thronbesteigung bis zur letzten, mit der er von seinem Volke und seiner Familie in seinem Testament für immer Abschied nahm. Wie ein breites Band zieht sich