druck kommen: „Schon weil ich als begeisterter Jäger soviel als es meine Geschäfte erlauben, im grünen Walde weile, habe ich immer ein warmes Herz für die Herren von der grünen Farbe gehabt und werde es auch fernerhin behalten.“ So blieb es bis zum letzten Tage. Die letzte Eintragung in seinem Kalender war die Einladung zum bevorstehenden Jagdaufenthalt beim Grafen Schaffgotsch. Der Besuch der Jagdausstellung in Berlin, im Februar 1932, seinem Todesmonat, war sein letzter Ausgang gewesen. So blieb er bis zum letzten Hauch mit der Jagd verbunden und seine Jäger bliesen ihm das letzte Halali. EIN GUTER DEUTSCHER Ein Mann, der wie der König sein sächsisches Vaterland heiß liebte, mußte auch ein guter Deutscher sein und an seinem Platze alles tun, das Wohl des großen deutschen Reiches, an dem auch Sachsen Anteil hatte, zu fördern. Mit Leib und Seele fühlte er sich als Deutscher, freute sich über jeden Erfolg auf wirtschaftlichem oder politischem Gebiet und trug an jedem Unheil, von dem Deutschland bedroht war, sehr schwer. Er versuchte auch stets, bis in die Kriegs jahre hinein, durch rechtzeitige Warnungen und gute Ratschläge Gefahren abzuwenden, leider oft vergeblich. Sein klarer praktischer Blick ließ ihn die Sturmzeichen am düsteren Horizont schon zu einer Zeit erkennen, als andere, darunter der Kaiser, ihn noch rosenrot gefärbt sahen. Er war sich auch darüber nicht im Zweifel, daß der Einigungsprozeß der deutschen Stämme noch nicht abgeschlossen war und daß die Stunde kommen werde, in der die Bundesstaaten einen Teil ihrer Souveränitätsrechte in die Hand des Reichs legen müßten. Solange das aber noch nicht der Fall war, hielt er mit großer Zähigkeit und unleugbarem Geschick an der Wahrung seiner ihm durch die Bündnisverträge verbürgten Prärogativen fest und ließ sich davon nichts abhandeln. Das zeigte sich vor allem auf dem Gebiet der Matrikularbeiträge und der direkten Steuern. Als das Reich die Vermögenszuwachssteuer auflegen wollte, erblickte er darin einen