endgültig im Ablauf der letzten fünfzig Jahre der Landwirtschaft den Rang abgelaufen. Die Einwohnerzahl stellte sich im Jahre 1907 auf 4 585 500 Einwoh ner, von denen 44,09 °/o erwerbstätig waren. Bis 1910 hatte sie sich auf 4 806 661 erhöht (320 auf 1 qkm). Der Bergbau förderte im Jahre 1908: an Steinkohle im Wert von 67,7 Millionen 5 378 192 t » Braunkohle „ „ „ 8,7 „ 2 883 906 1 » Blei „ „ „ 2,064 „ 7 232 t „ Silber „ „ „ 6,0 „ 82 827 1 Der Silberbergbau war in der letzten Zeit stark zurückgegangen. Im Jahre 1908/09 schlossen Einnahmen und Ausgaben mit je 347 056 666 Mark pro Jahr ab. Die außerordentlichen Ausgaben für öffentliche Arbeiten betrugen 39 506 300 Mark. Es erscheint überflüssig, dieses Zahlenmaterial noch durch Zusätze irgendwelcher Art zu ergänzen. Es würde dadurch sein Wert höch stens abgeschwächt. Solche unerhörten Erfolge auf staatswirtschaft lichem Gebiet, wie sie sich hier zeigen, konnten nicht unbeachtet bleiben. EIN GÜTIGER MENSCH Es war ein Segen für das Land, daß König Friedrich August III. neben dem vorbildlichen Landesherrn auch ein prächtiger Mensch mit den besten persönlichen Charaktereigenschaften war. Hatten seine Fürstentugenden dem Monarchen die Achtung und Anerkennung sei ner Untertanen erworben, so strömte dem schlichten Manne mit den guten Augen und dem freimütigen offenen Wesen die Liebe seiner Mitbürger zu, die sich in seiner großen Volkstümlichkeit äußerte. Sie trat sehr bald nach der Thronbesteigung in ganz plötzlich aus dem Volk heraus improvisierten Huldigungen zutage. So fand am 12. Geburtstage des Kronprinzen, dem 15. Januar 1905, ein impo santer Fackelzug statt, an dem etwa 213 Vereine mit 350 Fahnen, insgesamt etwa 13 000 Personen, teilnahmen. Der König nahm den