114 Flüssigkeit, welche aus einer Mischung von Dextroglykose und Levolusan besteht. Dextroglykose. Levolusan. C 12 H 22 O u = C 6 H 12 0 6 + C 6 H 10 0 5 . Auf 210° C. erhitzt, verwandelt er sich in eine dunkel braune Substanz, den Karamel; dieser findet eine ausge dehnte Anwendung zum Färben von Getränken, z. B. von Bier. Der Rohrzucker wird durch starke Schwefelsäure unter reichlicher Bildung von Kohle zersetzt. Er bräunt sich beim Behandeln mit Alkalien nicht und ist in kaltem ab soluten Alkohol unlöslich. Er löst sich in einem Drittel seines Gewichtes Wasser von mittlerer Temperatur und in allen Verhältnissen in kochendem Wasser. Aus einer Lösung, welche auf 1 Theil Wasser 5 Theile Zucker enthält, krystalli- siren drei Fünftel des Zuckers beim Abkühlen in sechs seitigen rhombischen Prismen heraus. Bestimmung des Zuckers. Rohrzucker scheidet aus einer alkalischen Lösung von Kupfertartrat kein Kupferoxydul ab, aber er kann sehr leicht durch Kochen mit Säuren in Invertzucker verwandelt werden, welcher Kupfersalze in alkalischer Lösung zu Kupferoxydul reducirt. Diese Eigenschaft des Zuckers hat man benutzt und eine Bestimmungsmethode darauf gegründet, welche nach dem Entdecker Fehling „Fehling’sche Probe“ genannt wird. Man löst 86 g. krystallisirte Weinsäure mit 104 g. kaustischem Natron. Hierzu fügt man 29 g. Kupfer sulfat und füllt zum Liter auf. Die Fehling’sche Lösung kann zur Bestimmung des Zuckers auf volumetrischem und gewichtsanalytischem Wege gebraucht werden, in beiden Fällen ist es nöthig, vor Allen ihren Titre festzustellen. Bei der volumetrischen Probe, welche leichter auszuführen ist, werden 0.625 g. reiner Rohrzucker ungefähr 10 Minuten mit Wasser gekocht, welches mit öTropfen Schwefelsäure angesäuert