105 Die Hauptzuckerarten der Traubenzuckergruppe sind Dextro-Glykose, welche durch Umsetzung der Stärke unter dem Einfluss verdünnter Säuren entsteht, und welche schon fertig gebildet manchmal mit Rohrzucker, zuweilen mit Levulose zusammen in Früchten vorkommt, ferner Maltose, welche durch Einwirkung von Malzextract auf Stärke ent steht, dann Levulose, welche sich neben Dextro-Glykose aus dem Rohrzucker, durch Einwirkung verdünnter Mi neralsäuren bildet — beide Arten kommen in gleichen Verhältnissen zusammen im Invertzucker vor — und schliesslich Mannitose, welche durch Oxydation von Mannit gebildet wird. Beschreibung. —■ Rohrzucker. — Es giebt sehr viele verschiedene Abarten des Zuckerrohrs (Saccharum officina- rum), die wichtigste ist aber das gewöhnliche Zuckerrohr, welches einen gelben Stamm hat und bei den West-Indiern „Creole“ oder „Native Cane“ genannt wird. Das purpur farbene Rohr hat einen purpurfarbenen Stamm, eine grössere Menge Saft und wird in Indien „karambou kari“ genannt, das Riesenrohr hat einen grossen leicht gefärbten Stamm und wird in Indien „karambou valli“ genannt. Sie sind alle in den tropischen oder südlicheren Gegenden heimisch und gedeihen am Besten in feuchtem, nahrhaftem Boden. Ihre Höhe schwankt zwischen 2 und 6 Metern, durchschnittlich zwischen 3 und 3,5 Metern. Der Durchmesser des Stammes beträgt 35 und 50 Millimeter und die Anzahl der Knoten an einem einzelnen Stamm beträgt 40—80. Das Zuckerrohr braucht 12—16 Monate, um zur Reife zu gelangen. Nach dem es niedergeschnitten ist, wachsen frische Schösslinge aus dem Stumpf weiter. Die Länge der Knoten vermin dert sich jedes Jahr, während die Menge des Saftes zu nimmt. Nach 5—6 Jahren ist es nothwendig, die Pflan zung zu erneuern. Sobald das Rohr reif ist wird es bei trockenem Wetter geschnitten, von seinen Blättern und oberen wasserreichen Knoten, welche als Schösslinge be nutzt werden, befreit und so schnell als möglich zwischen