276 Opium. — Opium. Der in Kleinasien gewonnene, an der Lnst eingetrocknete Milchsaft der unreifen Früchte von On^nver soinnifeunm. Opium wird in Form kleiner, in Mohnblätter gehüllter, meist mit Früchten einer Ilninex-Art bestreuter, innen brauner, aus einer gleichmäßigen, scharf bitter und brennend schmeckenden Masse bestehender Kuchen in den Handel gebracht. Bei mikroskopischer Betrachtung soll das Opium weder ganze oder verquollene Stärkekörner, noch Gewebeelemente erkennen lassen, mit Ausnahme sehr kleiner Mengen von Epidermiszellen der unreifen Mohnfrucht. Im Pulver dürfen außerdem nur so kleine Mengen von Gewebcelementen des Mohnblattes vorhanden sein, wie sie durch das Mitpulvern des Mohnblattes, welches den Kuchen umhüllt, bedingt sind. Zur Herstellung von Opiumpnlver sind die Kuchen von den Ruinex-Früchten zu befreien, zu zerschneiden und bei einer 60 o nicht übersteigenden Temperatur zu trocknen. 100 Theile Pulver sollen 10 bis 12 Theile Morphin ent halten und durch Trocknen bei 100° nicht mehr als 8 Theile an Gewicht verlieren. Zur Bestimmung des Morphingehaltes reibt man 6 § mittelfeines Opiumpulver mit 6 A Wasser au, spült die Mischung mit Wasser in ein trockenes, gewogenes Kölbchen und bringt dessen Inhalt durch weiteren Wasserzusatz aus das Gewicht von 54 A. Nachdem die Mischung unter häufigem Ilmschütteln eine Stunde lang gestanden hat, preßt man die Masse durch ein trockenes Stück Leinwand, siltrirt von der abgepreßten Flüssigkeit 42 F durch ein trockenes Faltenfilter von 10 ein Durchmesser in ein trockenes Kölbchen ab, fügt