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Beschreibung ♦ Die Maschine besteht aus einem eisernen runden ca. 20' hohen Blechmantel, der äusserlich der Ab kühlung wegen mit Holz verkleidet ist, im Uebrigen aber durch sechs vierkantige und hohle eiserne Säulen aaaa getragen wird. Im Innern des Mantels, in entsprechender Entfernung von einander befinden sich eine Anzahl runder festliegender Blechhorden b und im Centrum dreht sich eine verticale Welle c, auf welche über jeder Blechhorde einzelne Arme mit den eigenthümlichen Vorrichtungen zum Fortbewegen und Wenden des Malzes sitzen. Oben schliesst die Maschine mit einer besonderen Vorrichtung d zum Einlass des Grün malzes ab und mit einem Exhaustor, welcher das Abziehen der Dünste aus dem Innern befördern soll. Unter halb der Maschine befindet sich ein Röhrenapparat e, dessen Gemäuer f zugleich das Fundament der Maschine bildet und der mit Dampf aus dem vorhandenen zum Betriebe der Brauerei gehörigen Dampfkessel geheizt und durch welchen die heisse Luft erzeugt wird. Der Gang der Maschine ist folgender: Nachdem die Maschine durch heisse Luft vorgewärmt ist, fängt man an die Einlassvorrichtung mit Grünmalz zu füllen und setzt die Maschine in Gang. Dadurch kommen gleichzeitig gewisse Theile des Einlassapparates in Betrieb, so, dass das Grünmalz im Kreise regel mässig auf die obere, erste Horde herabfällt, während der sich drehende Wendeapparat dasselbe gleichmässig wendet und allmählig der in der Mitte befindlichen Oeffnung zuführt. Hier fällt das Malz auf die zweite Horde, wird hier wie oben gewendet, aber allmählig nach dem äusseren Rande der Horde geführt, um über demselben auf die dritte zu fallen, welche das Malz wieder durch eine Oeffnung in der Mitte auf die vierte Horde bringt, u. s. f. bis das Malz die ganze Maschine passirt hat und sich dann unten in einen grossen Trichter g, ebenfalls aus Hordenblech bestehend, sammelt, in welchem es noch einer beliebig hochstellbaren Tempera tur ausgesetzt wird, um möglichst gut auszudarren. Von hier aus wird es mittelst Transporteur nach den betr. Lagerplätzen auf die Putzmaschine gebracht. Die Dauer des Durchlaufens, die eigentliche Darrdauer, kann man nach Belieben von 10 auf 14 Stunden oder länger bringen und regulirt man den Ablauf des Trichters so, dass das ablaufende, gedarrte Malz dem oben zugeführten Grünmalze entspricht, damit der Trichter möglichst gefüllt bleibe. Der ganze Mechanismus der Darre ist, wie man sieht, ziemlich einfach und keiner nennenswerthen Abnutzung unterworfen, da die stehende Welle beispielsweise in 4 bis 5 Minuten erst eine Umdrehung macht Unterhalb der Maschine befindet sich die Heizung, d. h. der Röhrenapparat, der die heisse Luft ent wickelt und welche in der Maschine im Malze emporsteigt. Infolge des natürlichen Zuges nun, der durch Nachströmen immer frischer Luft am unteren Ende des Röhrenapparates in der Maschine hervorgerufen und von oben durch die saugende Wirkung des Exhaustors unterstützt wird, müssen nothwendig die Wärmegrade von unten nach oben gratativ abnehmen und dem Fortschreiten des Malzes beim Darrprocesse entsprechen. Diese sozusagen naturgemässe Vertheilung der Wärme mit Berücksichtigung der constanten Wärme durch Anwendung des Dampfes bilden den hervorragenden und eigentlich wichtigsten Theil dieser Darre. Im Grün malze sind 30 bis 36° R. und zwar so viel, dass der Trockenprocess im Grünmalz ohne wie man zu sagen pflegt, in Schweiss zu kommen, sich fortsetzt; und bis zum Darrmalz abwärts steigen die Grade auf 70 bis 75° R. jedenfalls eine hohe zum Abdarren angewendete Temperatur. Für die innere Einrichtung der Maschine noch bemerkenswerth sind schliesslich die hohlen, zur Unter stützung des Blechmantels vorhandenen Säulen. Dieselben dienen nämlich dazu, in der Gegend der mittleren Horden, vorgewärmte frische Luft ins Innere der Maschine zuzuführen, welche theilweise den Zug im Innern verstärken soll, wie dies an den gewöhnlichen Doppeldarren ebenfalls der Fall ist, dieselbe soll aber noch besonders den Trockenprocess der oberen Malzschichten fördern helfen, eine Einrichtung, welche auf Qualität sowohl als auch Quantität des Productes von Bedeutung ist. Zum Schluss lassen wir noch einige allgemeine Bemerkungen folgen. Die Bedienung dieser Darren kann, und besonders durch die Anwendung des Dampfes, bequem von einem gewöhnlichen Arbeiter erfolgen und stehen zwei oder mehrere Maschinen nebeneinander, so kann sogar ein Mann wenigstens zwei derselben versorgen, ohne dass derselbe im Stande wäre, einen Einfluss auf die Qualität des Malzes auszuüben. Unter solchen Umständen ist natürlich auch die Controle von Seiten des Braumeisters eine viel leichtere, denn derselbe ist von den Arbeitern unabhängig, da durch die mechanische Arbeit der Maschine die lästigen der Gesundheit der Arbeiter so nachtheiligen Arbeiten gänzlich wegfallen. Auch sind die Darren so hergestellt, dass man überall bequem ins Innere gelangen und den Verlauf des Darrens auf den einzelnen Horden untersuchen kann; es befinden sich zu solchem Zwecke von aussen Thüren angebracht, die man ohne Mühe herausnehmen und wieder einstellen kann.