unter besonderer Berücksichtigung der Baumwoll-, Jute-, Leinen-, Segeltuch-, Kammgarn-, Tuch- und Buckskin-Branche; ein Hilfsbuch für mechanische Webereien, Webstuhlfabriken, Webschulen und Weberei-Techniker; auf Grund von über 400 dynamometrischen Versuchen
Einleitung. 5 wobei unter G das Gewicht des Dynamometers zu verstehen ist, unter n die Turenzahl pro 1 Minute, unter d der Kurbelwellendurchmesser in den Lagern; 0,0058 ist der Reibungscoeffieient; für d = 35 mm, n = 130, G = 45, erhielt man z. B. Ra = 0,0076 PS. Der für jeden Stuhl sich ergebende Wert Ra wurde von dem Resultate der jeweiligen Versuche abgezogen. Bei dem Keller’schen Dynamometer gestaltete sich Ra bei weitem kleiner infolge der geringeren minütlichen Turenzahl der Federschlag stühle und des geringeren Gewichts des Dynamometers. Die Turenzahl wurde meist durch genaues mehrmaliges Zählen der minutüchen Ladenausschläge ermittelt. Wo die theoretischen Turenzahlen gegeben waren, wurden immer 3 °/ 0 für Riemenrutschen in Abrechnung gebracht, welcher Wert wohl durchschnittlich richtig sein dürfte. Bei Benutzung des Dynamometers (Dick) wurde nun folgendermassen verfahren: Es wurde zunächst ein Stuhl gesucht, dessen Kurbelwelle um einige cm über die Antriebsscheiben hervorragte (ob der Antrieb rechts oder links sein durfte, bestimmte die jeweilige Einstellung des Dynamometers); ausserdem musste an der Antriebsseite ein verfügbarer Raum von wenigstens 28 cm vorhanden sein, um den Apparat überhaupt anbringen zu können; war dies nicht der Eall, so musste von einer Untersuchung Abstand genommen oder, wie es auch einige Male geschah, der Nach barstuhl abgestellt und seine Kurbelwelle ausgehoben werden. Je nach dem Durchmesser der Kurbelwelle musste eine ent sprechende Büchse in den Apparat eingesetzt und der etwa noch vor handene Zwischenraum durch Beilagen ausgefüllt werden. Waren alle diese oft sehr aufhaltenden Schwierigkeiten überwunden, so wurde das Dynamometer fest an dem vorstehenden Kurbelende aufgeschraubt, nachdem schon zuvor die Festscheibe lose gemacht worden war; auf diese (die frühere Festscheibe) wurde nun der Riemen aufgelegt, so dass dieselbe als Losscheibe fungierte, während das Dynamometer durch seinen Mitnehmer in die frühere Losscheibe eingriff. Wurde nun der Riemen auf letztgenannte Scheibe geleitet, so nahm dieselbe durch Vermittlung des Mitnehmers das Dynamometer mit und setzte somit den ganzen Stuhl in Bewegung. Die Ausbiegung der Feder schrieb sich dabei auf eine Papierscheibe auf, welcher eine etwas langsamere Bewegung erteilt wurde, als der Apparat selbst hatte. (War die Papier scheibe ganz beschrieben, so musste dieselbe nach Abnahme des Schreib apparates durch eine neue ersetzt werden.) Es wurde nun zur Aufnahme der Stuhl eingerückt und machte so (im Arbeitsgange) 18—25 Türen. Fielen die Diagramme schön und deutlich aus, so wurde der Garnbaum gelockert, die Ware zurückge zogen, die Schütze entfernt und die Stecher durch eine Beilage hinter dem Schützenkasten ausser Funktion gesetzt, sodass nunmehr der Stuhl nahezu wie im Leerlauf gehen musste. Die Kettfaden verursachten ja dabei, wenn sie auch ganz gelockert waren, immerhin noch etwas