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der Mitarbeiter der Stadtbücherei. Der Weltkrieg, die Nachkriegsjahre und die folgende Inflation zwangen zur äußersten Sparsamkeit, zur Zurückstellung aller gehegten Ver änderungswünsche, ja die Inflation verschlang große Summen, die noch einmal aus Pri vathand gegeben, einen schnelleren Aufbau des Buchbestandes und damit die Erfüllung vieler Leserwünsche bringen sollten. Es war deshalb sehr begrüßenswert, daß der Laubengang im Erdgeschoß des Gebäudes in den Jahren 1928/29 ausgebaut und somit Arbeitsraum für Verwaltung und Bibliothe kare geschaffen wurde. Mit Recht konnte in dem Jubiläumsbericht des ersten Vierteljahrhunderts, im Jahre 1932, festgestellt werden, daß aus der ehemals „kleinen aufstrebenden Bildungsbücherei des Jahres 1907" eine sich „reich entfaltende Einheitsbücherei mittlerer Größe" angewachsen war und eine „wahre Zentralstelle für die Erwachsenenbildung unserer Stadt" entwickelt wurde. Betrug doch der Buchbestand im Jahre 1932 bereits 25 000 Bände, also das Zehn fache der Ausgangsposition. Eine graphisch-statistische Ausstellung zur 25-Jahr-Feier gab ein anschauliches Bild von dem steten Ausbau und der Vorwärtsentwicklung der Stadtbücherei. Es kann hier nicht die Aufgabe sein, ganze Jahresreihen von Zahlen aufzuführen, aber einige wenige Additionen sollen doch nicht verschwiegen werden. So weist z. B. in der Berichtszeit 1907-—1931 die Buchentleihung für Erwachsene 1 713 698 Bände Besuch des Erwachsenenlesesaales 1 011 758 Personen Besuch des Jugendlesesaals 54 104 Kinder Notenentleihung 57 599 Noten Patentschriftenauslage 28 190 Besucher auf. Diese Zahlen mögen ein beredtes Zeugnis einmal für ein sich immer stärker bemerkbar machendes Bildungsbedürfnis, vor allem der werktätigen Menschen, sein, zum anderen für die äußerst vielseitigen Bestrebungen der Stadtbücherei selbst. Es können natürlich keine absoluten Vergleichsmaßstäbe zur Entwicklung unserer Bibliotheksarbeit unter ganz an deren Aspekten sein, denn die Frage des Erziehungsprinzips, der literarischen Auswahl, des künstlerischen Niveaus sind sehr unterschiedlich, nicht zuletzt bestimmt durch völlig entgegengesetzte gesellschaftliche Faktoren. Eine Buchgruppenzusammensetzung des Be standes aus dem Jahre 1929 soll uns Aufschluß geben, in welcher Richtung die Auswahl und die Schwerpunktverlagerung des Bestandsaufbaues vorgenommen wurde. £s wurde, dein Umfang der .Abteilungen angemessen, geordnet: Schöne Literatur (.7000 Bände), Jugendschriften (25OO Bände), (Jeschichte und Kultur geschichte (2200 Bände), (Nachschlagewerke und Zeitschriften (1800 Bände, die meisten in den (Handbüchereien der Lesesäle), Lebensbeschreibungen (1500 Bände), Erd- und 'Völkerkunde (1000 Bände), (Naturkunde und (Mathematik (1000 Bände), Staatslehre,