Vorderansicht der Stadtbücherei, Baujahre 1SJO5-1907 Die Besucher der Volksbücherei sahen sich einer großzügigen Einrichtung gegenüber. Das Erdgeschoß beherbergte nur die Dienstwohnung des Hausmeisters, die Heizräume und sonstiges Abstellgelaß. Die Ausleihe mit Ausleihraum, Arbeitsräumen und Direktorzimmer und den für 100 000 Bände berechneten, zweistöckigen Bücherspeicher nahmen das ganze erste Stockwerk ein. Begab sich einer der Leser in das zweite Stockwerk, so konnte er das prunkvollste des Ganzen, die Lesehalle, bewundern. Der über 280 qm große Saal nimmt fast das ganze Stockwerk in Anspruch und sein mächtiges Tonnengewölbe reicht in das dritte Stockwerk hindurch. Hier sind zwölf große Lesetische mit insgesamt 94 Plätzen zu Seiten des Mittelganges aufgestellt. Gleichfarbige Bücherregale rahmen die beiden Längsseiten und die Stimfront, die in ihrer Mitte die Ehrentafel für den Stifter des Hauses trägt, ein. Die Bogenfelder an dieser Front, stilvoll geschaffen durch die Deckenwölbung, füllen zwei Ölgemälde des Düsseldorfer Kunstmalers Kiederich. Sie stellen eine mittelalterliche Klosterbibliothek und einen „neuzeitlichen" (1900) Lesesaal dar. Der große Lesesaal wurde verbunden mit einem kleinen Lesesaal, der 1915 für die Jugend mit 24 Sitzplätzen eingerichtet wurde. Seine ursprüngliche Bestimmung galt dem