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Frankfurt a. M., den 1. November B)02 für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark A.- halbjährlieh »ngenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mark 6.—. Redaktion : Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M, Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10 Farmpraohstslla No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2“/, Bogen. Post-Preisverzeiohniss pro 1902 No. 2310. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe iitionen und Buchhandlungen entgegen Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für l /„ */*, */• ® n( f 1 lt Seite nach Spezialtarif. Inh&It: Das System drahtloser Telegraphie von De Forest. S. 24. — Nebenschlussmotor mit zusätzlicher Feldwicklung. S. 24. — Anlassvorrichtung für Gleichstrommotoren. S. 25. — Eine billige Röntgeneinrichtung mit neuem elektrolytischem Unterbrecher von Dr. Max Levy. S. 26. — Kleine Mitteilungen: Mitteilungen über leichte Akkumulatoren. S. 26. — Kühlung geschlossener Dynamomaschinen. S. 27. — Wasserkraftanlage zur Er- | zeugung von Elektrizität in Mals. S. 27. — Elektrische Strassenbeleuchtung in der inneren Stadt Wien. S. 27. — Eine elektrische Strassenbahn auf dem Eise. S. 27. — Elektrische Schnellbahnen in Russland. S. 27. — Eine wesentliche Verbesserung des Mikrophons. S. 27. — Meldung aus Le Ferrol über Marconi’s Versuche. S. 28. — Vom Leuchtturme von Blaavands Huk. S. 28. — Elektrische Briefbeförderung. S. 28. — Telephonisches. S. 28. — Rollbrücke mit elektrischem Antrieb. S. 28. — Der grösste Krahn in der Welt. S. 28 — Bank für elektrische Unternehmungen, Zürich. S. 28. — Grosse Berliner Strassenbahn. S* 28. — Augsburger elektrische Strassenbahn-Akt-Ges, Augsburg. S. 28 — Deutsche Kabel werke, Akt.-Ges., Rummelsburg bei Berlin. S. 28. — Mitteldeutsche Elektrizitätswerke Aktiengeselsschaft, Dresden. S. 28. — Düsseldorfer Ausstellung: Beleuchtungskörper der Firma Zulauf u. Co., Höchst a. M. S. 28. — Erzeugnisse der Gasmotoren-Fabrik Deutz auf der Düsseldorfer Ausstellung II. S. 29. — Drehstromgenerator mit Erregermaschine zum Betrieb der Ausstellung Düsseldorf von der Helios, E. A. Köln-Ehrenfeld. (Schluss folgt.) S. 31. — Schlussfeier der Düsseldorfer Ausstellung. S. 34. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 34. — B üch er b es p r ech ungen. S. 34. — Polytechnisches: Erdmann Kireheis. Aue im Erzgeb. Illustrierte Werkzeug-Preisliste. S. 35. — Patentliste No. 3. — Börsenbericht. — Anzeigen. Das System drahtloser Telegraphie von De Forest. Die De Forest Wireless Telgraph Company unterhält seit einigen Monaten zwischen zwei ihrer nordamerikanisehen Stationen einen regelmäßigen Nachrichtenaustausch. Diese Gesellschaft hat auch bereits eine Telegraphenschule in New-York errichtet, woselbst ein Nachriehtenverkehr zwischen einer in Staten Island, in einem dortigen Hotel eingerichteten zweiten Station aufrecht erhalten wird. Die bis jetzt wichtigste Landstation der Gesellschaft ist in Steeple- ehase Park, Coney Island errichtet worden. Der den Luftleiter tragende Mast ist hier 210 Fuss hoch. Diese Station wird von einem Wechselstrom von 60 Perioden und 110 Volt aus den Netzleitungen gespeist. Durch zweimalige Transformation wird dieser Strom auf 25,000 oder 50,000 Volt herauf transformiert und direkt der Fnnken- strecke zugeführt. Eine andere Station soll in der Nähe des Leucht turmes in Montank Point und an anderen Punkten längs der Küste errichtet werden. Bei diesem System drahtloser Telegraphie wird als Empfänger ein von Dr. De Forest und E. H. Smythe erfundener sogenannter „responder“ in Verbindung mit dem Telephon verwendet. Die Wirkung dieses den Kohärer ersetzenden Apparats zur Kenntlich machung elektrischer Wellen beruht auf galvanotypischen Vorgängen. Dieser Empfänger soll äußerst empfindlich und einfach sein. Bei dem Sendeapparat von De Forest kommen keine Induktions spulen, Unterbrecher und Sehaltvorrichtungen zur Verwendung. Mittelst einer verbesserten Morsetaste ist eine schnelle Nachrichten sendung möglich. Mit einem telephonischen Empfänger soll man unter gewöhnlichen Umständen 25—30 Worte pro Minute vermitteln können. Der „responder“ arbeitet vollständig selbstthätig. Als besonders interessant wird der Umstand hervorgehoben, daß in der New-Yorker Station an demselben Empfangsapparat mittelst zweier Kopfhörer gleichzeitig 2 verschiedene Depeschen von 2 Personen abgehört werden konnten. Die eine Nachrieht kam von der korrespondierenden De Forest-Station in Staten Island und die andere wahrscheinlich von einer Marconi-Station. Entsprechend der verschiedenen Telegraphiergeschwindigkeit unterschieden sich die beiden Wellennaehrichten deutlich durch verschiedene Tonhöhen der Knaekgeräusche in den Telephonen, sodaß je eine der beiden Depeschen von einem der beiden Beamten gut verfolgt und ver standen werden konnten. Ar. Nebenschlussmotor mit zusätzlicher Feldwicklung. A. O’Neill Fox in Chicago gibt die Einrichtung eines Motors an, welcher hauptsächlich in solchen Fällen benutzt werden soll, in welchen ein häufiges Anhalten und Anlassen notwendig ist, wie bei Aufzügen, Straßenbahnwagen u. a. In untenstehender Figur ist ein Nebenschlußmotor a dargestellt, welcher mit gewöhnlichen Nebenschluß wicklungen b und einem geeigneten Anlaßwiderstand d in der Ankerwicklung versehen ist. Die Nebenschlußwicklung b ist mit dem Hauptstromkreis in irgend einer gewünschten Weise, beispielsweise an den Klemmen f und g verbunden. Der gewöhnliche Nebenschluß motor, wie er bisher angefertigt wird, ist nicht für den Gebrauch bei Aufzügen und Straßenbahnwagen anwendbar. Mittels der Einrichtung von Fox werden jedoch die Uebelstände bei Nebenschlußmotoren, welche unter den genannten Bedingungen benutzt werden, vermieden. Es wii d eine Zusatzwicklung e der Feldmagnete vorgesehen, welche auf den Kernen der Feldmagnete des Motors angebracht ist. Diese Feldmagnetwicklung ist mit den Klemmen h i des Widerstandes d verbunden und erhält einen genügenden Widerstand, uiü das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Gewöhnlich erhält die zusätzliche Feldmagnet wicklung einen Widerstand, welcher größer ist als der Anlaßwiderstand und in vielen Fällen kann derselbe fünf- bis sechsmal so groß sein als der Anlaßwiderstand. Wenn Motoren in Verbindung mit Aufzügen und Straßenbahnwagen benutzt werden, so müssen sie ein hohes Anfangsdrehmoment haben, damit der Anker c schnell eine genügende Geschwindigkeit annehmen kann, um die geeignete elektromotorische Gegenkraft zu erzeugen, worauf das Feld geschwächt werden sollte, um eine hohe Geschwindigkeit zu gestatten. Die vorliegende Neuerung gestattet die Lösung dieser Aufgabe mittels Anwendung eines gewöhnlichen Nebenschlußmotors. Wenn der Motor angelassen werden soll, so