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Frankfurt a. M., den 15. Juni 1903 für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen and Postanstalten zum Preise von Mk. 1.- halbjährl., Mk. 8.— ganzjährl. angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mk. 6.—, ganzjährl. Mk. 12.— Redaktion: Prof. Dr. 6. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition : Frankfurt a. NI., Kaiserstrasse 10 Fermpreohiiella No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 1 /» Bogen. Post-Preisverzeiohniss pro 1903 No. 2411. Inserate nehmen ausser der Expedition in Franfc - furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgeger. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 J). Berechnung für */„ */„ */• un d V« Seit» nach Spezialtarif. Inhalt: Bremssclialtimg für Hauptstrommotoren. S. 177. - Wattstunden-Zähler für induk tionsfreie Wechselstrom-Zweileiter-Anschlüsse Modell FEG. S. 178. — Elektrische Ge schwindigkeitsmesser. S. 178. — Elektrische Maschine mit konischen Polkernen. R. 179. — Bergmann, Elektrizitätswerke. Isolierrohre mit verbleitem Eisen-Ueberzug nebst Zubehör. D. R. G. M. S. 179. — Umwandlung von ein- oder mehrphasigem Wechselstrom in solchen von doppelter Periodenzahl. S. 179. — Elektrische Zwischenverbindung der fahrenden Eisenbahnzüge. (System Basanta.) S. 180. — Schalter für den Einbau in Isolierdosen. S. 180. — Die elektrischen Anlagen im Prinzregenten-Theater zu München. S. 180. — Kleine Mi t te il ungen : Siemens-Schuckert-Werke. S. 182. — Ueber die Herstellung eines Os mium-Leuchtfadens. S. 182.— Plochingen. S. 182. — Elektrische Anlagen in Wangen. O.-A. Cannstatt. S. 182. Städtische Elektrizitätswerke, Stuttgart. S. 182. — Tarvis. S. 182. — Elektrizitätswerk in Mähren. S. 182. — Elektrische Beleuchtung in Kanada 1902. S. 182. — Die Zentrale der elektrischen Messinstrumente. S. 183. — Gleislose Bahnen. S. 183. — Elektrische Bahn und Zentrale in Valparaiso. S. 183. — Die Linie von Concord nach Man chester. S. 183. — Unterirdische Stromzuführung für elektrische Bahnen. S. 183. — Draht lose Telegraphie. S. 183. — Lodge gegen Marconi. S. 183. — Eine merkwürdige Naturer scheinung. S. 184. — Erzeugung von Kohle mit glänzender Oberfläche. S. 184. — Darstellung von Bleisuperoxyd durch Elektrolyse. S. 184. — Die elektrotechnische Industrie Württem bergs. S. 184. Elektrotechnik und Handelsverträge. S. 184. — Ueber die englische Elek- trizitätsindustrie und die fremde Konkurrenz. S. 184. — Mitteilungen von Busse. Chemiker. S. 184. — Ueber eine neue Thermosäule. S. 184. — Nürnberg-Fürther Strassenbahn. S. 184- — Strasseneisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig. S. 185. — Koblenzer Strassenbahn. S. 185. — Sächsische Elektrizitätswerke vorm. Pöschmann in Dresden. S. 185. — Grazer Tram way-Gesellschaft. S. 185. — Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft, Berlin. S. 185. — Elek- trizitäts-Akt.-Ges. vorm. Herrn. Pöge, Chemnitz. S. 185. — Neue Bücher und Flug schriften. S. 185. — Bücherbesprechungen. S. 185. — Patentliste No. 18. — Börsen bericht. — Anzeigen. Bremsschaltung für Hauptstrommotoren. Um bei elektrisch betriebenen Hebezengen Lasten zu senken, kann man den Motor als Generator schalten, indem man den Anker auf das Feld und die Widerstände kurzschließt und so die Arbeit der sinkenden Last in elektrische Energie umsetzt. Hierbei ist es üblieh, den als Nebenschlußmaschine geschalteten Motor in allen Senkstellungen des Schaltapparates an das Netz anzuschließen, sodaß das Feld außer von dem Strom des von der sinkenden Last ange- Fig. 1. triebenen Ankers auch vom Netz aus gespeist wird, so daß jederzeit ein starkes Magnetfeld vorhanden ist. Hierdurch wird die Funken bildung am Kollektor schwächer, die ja auf die Ankerrückwirkung zurückzuführen ist, welche um so geringer ist, je stärker das Magnetfeld und je schwächer der Ankerstrom und das durch ihn erzeugte Ankerfeld ist. Zweck einer Einrichtung der „Union Elektrizitäts gesellschaft“ in Berlin ist es, diese Funkenbildung am Anker weiter zu verringern, und den Hebezeugführer zu verhindern, Spannungen zu erzeugen, welche die Netzspannung, für die der Motor gebaut ist, überschreiten, also die Betriebsfähigkeit und Lebensdauer der Motoren zu erhöhen. Diese Einrichtung ist in den nebenstehenden Figuren abgebildet. Wie bei den bisher bekannten Schaltungen sind Anker a und Hauptstromfeld f parallel zu einander an das Netz angeschlossen; abweichend davon liegt jedoch der zur Erzeugung verschiedener Lastsenkgeschwindigkeiten erforderliche Regulierwiderstand r 2 nicht mit dem Anker a, sondern mit dem Feld f in Reihe, und es ist in die Speiseleitung nicht die Spule eines Nebenschluß-Elektromagneten, sondern die Spule eines Hauptstrom elektromagneten d (Fig. 1) zum Ingangsetzen der meehanischen Bremse für das Festhalten der Last eingeschaltet. Steigert man durch Vergrößerung des Regulierwiderstandes r2 die Umdrehungszahl des Fig. 2. Ankers a, bis die von ihm erzeugte Spannung gleich der Netz spannung geworden ist, so fließt kein Strom i 2 mehr durch die Spule d des Hauptstromelektromagneten, weil zwischen den Punkten x und y keine Spannungsdifferenz mehr vorhanden ist. Damit fällt der Kern des Elektromagneten d und das Bremsgewicht ab und der Motor wird gebremst. Bei der bisher angewendeten Schaltungsweise liegt der Wider stand r 2 mit dem Anker a und nicht mit dem Feld f in Reihe, und es ist auch dann eine erhebliche Spannungsdifferenz zwischen den