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Frankfurt a. M., den 15. Mai 1903 No. 16. 19021903. XX. Jahrgang. Telegramm-Adresse Elektrotechnische Rundschau Fraakfurtmain. Zeitschrift Oommissinnair f. d« Bnchhande F. Volckmar, (LEIPZIG. für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. ffl. Abonnements werden von allen Buchhandlungen nnd Postanstalten zum Preise von Mk. 4.— halbjähr]., Mk. 8.— ganzjälirl. angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mk. 6.— , ganzjährl. Mk. 12.— Expedition: Frankfurt a. NI., Kaiserstrasse 10 Ferniprechttalle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2*/, Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1903 No, 2411. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe ditionen nnd Buchhandlungen entgegen Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für '/„ '/„ */« und */• S® ite nach Spezialtarif. Inhalt: Die Entwicklung des modernen Elektromaschinenbaues. Von Oberingenieur R. G u n d e 1. (Schluss.) S. 159. — Interessante Versuche mit einem neuen System drahtloser Telegraphie. S. 161. — Bogenlampe mit einem Elektromotor. S. 161. — Magnetische Durch lässigkeit. S. 161. — Wasserdichter Wandarm der Bergmann-Elektrizitäts-Werke, Aktien- Gesellschaft. (D. R. P.) S. 162. — Hochspannungskabel. A. E. G., Berlin. S. 162. — Kleine Mitteilungen: Elektrische Beleuchtung in Ungarn S. 163. — Elektrizitätswerk König- grätz. S. 163. — Elektrizitätswerke in Warschau. S. 163. — Allgemeine Elektrizitätsgesell- scbaft, Berlin. S. 163. — Welche Beleuchtung ist gefahrlos, billig und für kleinere Städte, einzeln liegende Häuser und grössere Etablissements geeignet? S. 163. — Influenzmaschinen, S. 163. — Schutzrohrsystem für elektrische Leitungen. S. 164. — Die Anfrage des Abg. Dr. Schmidt (Ztr.) und Genossen über die elektrische Bahnanlage Mainz—Wiesbaden. S. 164. — Elektrische Strassenbahn in Hanau. S. 164. — Die elektrotechnische Industrie in Aegypten. S. 164. — Den industriellen Wert der Alpen. S. 164. — Eine Fusion im Tele Die Entwicklung des modernen Elektromaschinenbaus. Gesteigerte Ausnützung des aktiven Materials. — Konstruktive Durchbildungen. — Patent-Kugellager. Von Oberingenieur R. Gundel. (Schluß.) Es sind bereits Motoren bis zu 50 PS. mit diesen Patent- Kugellagern seit längerer Zeit im Dauerbetrieb. Die Erfahrungen, die bisher damit gemacht wurden, sind die denkbar günstigsten. Zur Zeit befinden sich größere 80 und 100 PS.-Motoren mit Kugel lagern im Bau, während von den kleineren und kleinsten Typen bereits viele hundert Stück damit ausgerüstet wurden. Es dürfte daher wohl am Platze sein, auf die konstruktiven Eigenschaften der Kugellager noch genauer einzugehen. Sie bestehen im Wesentlichen aus zwei glashart geschliffenen Stahlringen, zwischen welchen die ebenfalls geschliffenen und polierten Stahlkugeln laufen (Fig. 2). Der innere Ring des Kugellagers ist auf der Welle festgespannt, während der äußere in das Lager gehäuse eingebaut wird, sodaß bei der Drehbewegung nur rollende Reibung auftritt. Die Kugellager erfordern nur ein Minimum an Schmiermaterial, einige Tropfen Oel genügen auf j Monate hinaus, da das Oel weniger als Schmiermaterial, als dazu zu dienen hat, daß die Kugeln und Ringe stets blank bleiben und nicht oxydieren. Ueber die Arbeitsverhältnisse des Kugellagers geben beistehende Kurven näheren Aufschluß. Figur 3 gibt die Wattverbrauchs-Kurven eines x /.j pferdigen Drehstrommotors einmal mit Kugellager, das andere Mal mit Ring schmierlager. Die prozentuale Ersparnis bei Kugellager ist gleichfalls durch eine Schaulinie verdeutlicht. Bei Leerlauf beträgt die Er sparnis nahe an 50 pCt., bei halber Belastung 17 pCt., bei normaler Belastung 9—10 pCt. Figur 4 gibt die Schaulinien ein und desselben 3pferdigen Drehstrommotors, einmal mit Ringschmierlagern, das andere Mal mit Kugellagern ausgerüstet. Die Bezeichnungen sind genau eingetragen und erläutern die Verhältnisse sehr genau. Figur 5 gibt Ersparniskurven für drei Typen, nämlich einen x / 4 PS.-, einen 3 PS.- und einen 30 PS.-Motor bei Anwendung von Kugellagern. Wie aus diesen Zahlen zu ersehen ist, sind die Betriebs ersparnisse bei Motoren mit Kugellagern im Vergleich zu Motoren mit erstklassigen Ringschmierlagern immer noch sehr groß, sodaß auch die wirtschaftliche Seite nach dieser Richtung hin einen I graphendienst. S. 164. — Der Photophonograph. S. 165- |— Elektrische Briefbeförderung. S. 165. — Marconis Ansehen in England. S. 165. — Zeitung auf hoher See. S. 165. — Die elektrischen Strassenbahnen als Luftreiniger. S. 165. ’— Schmelzsicherung. S. 165. — Grosse Berliner Strassenbahn. S. 166. — Wiener Niederlassung der Siemens u. Halske Akt.-Ges. S. 166. — Nernst Eleetric Light, Limited. S. 166. - Heidelberger Strassen- und Bergbahn Akt.-Ges., Heidelberg. S. 166. — Leipziger Elektrische Strassenbahn, Leipzig. S. 166. — Stuttgarter Strassenbahnen, Stuttgart. S. 166. — Allgemeine Oesterreichische Elektrizitäts- Gesellschaft, Wien. S. 166. — Deutsche See - Telegraphen - Gesellschaft, Köln. S. 166. — Weltausstellung in St. Louis, 1904. S. 167. — Technikum Hainichen i. Sachsen. S. 167.— Neue Bücher und Flugschriften. S. 167. — Bücherbesprechung. S. 167. — Die A. E. G.-Zeitung vom 15. Februar 1903. S. 167. — Patentliste No. 16. — Börsenbericht. — Anzeigen. bedeutenden Erfolg aufzuweisen hat. Es ergibt sich von selber, daß die geschilderten Vorteile hei den Motoren mit Rädervorgelegen, bei welchen also vier oder noch mehr Lager vorhanden sind, noch bedeutend mehr zur Wirkung kommen, da in diesem Falle zweimal der ReibungsVerlust in dem Lager zu berücksichtigen ist. Wenn auch die Reibung in den Vorgelegelagern infolge der kleineren Tourenzahl der Vorgelegewelle etwas geringer sein wird, als bei der Motorwelle, so ist doch die Gesamtverminderung der Reibung hei Verwendung von Kugellagern noch ganz bedeutend. Es ist auf den ersten Versuch so recht frappierend, wie leicht ein Motor mit Rädervorgelege und Kugellagern läuft. Gerade bei ganz kleinen Motoren sind die Ersparnisse verhältnismäßig ganz bedeutend. Fig. 2. Figur 6 gibt die Wirkungsgradkurven eines V 2 PS.-Motors mit Vorgelege und Kugellagern im Motor wie im Vorgelege. Dieser l l 2 PS.-Drehstrommotor für 1500 Touren mit Vorgelege und Patentkugellagern wurde das eine Mal direkt auf 'derTAnker- welle, das andere Mal auf der Vorgelegewelle abgebremsLund es ergaben sich dabei folgende Werte: