10 C. Ludwig. unvollkommen erfüllt ist, so geben die absteigenden Theile unserer Curve sehr ungenaue Werthe. Die Filtration aber, die uns eben zum Theil an der Gewinnung der wahren aufsteigenden Curve verhinderte, gewährt uns jetzt wenigstens den Vortheil, überhaupt noch einen absteigenden Ast der schein baren Curve zu erhalten, was von beträchtlicher Wichtigkeit ist, weil uns dadurch überhaupt ein Wendepunkt in den Secretions- kräften angedeutet wird. Trotz aller dieser Fehler ist dennoch unsere Curve von un schätzbarem und unersetzlichem Werthe, wie die Angabe der Versuche gleich zeigen wird. Die Einsetzung des Manometers in die Drüse wird von einem einigermaassen geübten Anatomen, sofern er mit der Lage der Theile vertraut ist, ohne Schwierigkeit ausgeführt werden können. Wir haben unsere 1—2 mm weite Dille immer mög lichst nahe an der Driise in den Ausführungsgang eingefiigt und dabei Sorge getragen, den Nerv nicht mit einzubinden oder zu verletzen. Wenn der Ausführungsgang zusammengefallen und demgemäss schwer zu finden ist, so darf man nur ein Paar Tropfen Essig in die Mundhöhle des Thieres einbringen, um ihn sogleich zu füllen. c) Zur Bestimmung der in den Blutgefässen vorhandenen Druckkräfte haben wir uns der bekannten Methode bedient. Wollten wir die Strom- und Druckkräfte des arteriellen Blutes bestimmen, so fügten wir die Messröhre in die Art. carotis der selben Seite, auf welcher die untersuchte Drüse lag, mit einem Ansatzstück zur Bestimmung des Seitendrucks ein, mit dem man zugleich, je nachdem man das dem Herzen oder der Peripherie zugewendete Ende der Carotis zuhält, den [263] Seitendruck in der Art. aorta oder im Circulus Willisii bestimmen kann. Zur Bestimmung der gleichen Verhältnisse des venösen Blutes haben wir ein Röhrchen in eine der stärkeren, aus der Drüse zurück- kehreuden Venen eingeführt. Wir zogen es hier vor, eine ein fache Dille in das peripherische Venenende zu bringen, weil, wie uns Injectionsversuche zeigten, die Venen in der Drüse keine Klappe tragen, und dann, weil wir auf diese Weise hoff ten, die beträchtlichsten Wirkungen allenfalls vorhandener Druckschwankungen im Capillarsystem zu gewinnen. Die Be obachtungen wurden gleichzeitig mit den an der Drüse gewonne nen auf das Kymographion aufgetragen. Die Ergebnisse der mit diesen Hilfsmitteln angestellten Untersuchungen waren folgende.