Versuche üb. d. Beihilfe d. Nerven zur Speichelabsonderung. 9 einen zu ihr absteigenden Theil (bei nachlassender resp. auf hörender Absonderung) besitzen. Damit nun von dem Manometer die Werthe verzeichnet werden, welche dem wahren Verhältniss zwischen Zeit und Ab sonderungsdruck entsprechen, ist es nothwendig, dass 1) in die Drüsenbläschen zu jeder Zeit eine hinreichende Menge von Flüssigkeit eingetrieben wird, damit das Quecksilber in dem Messrohre zu der dem Eintreibungsdruck entsprechenden Höhe gefördert werden kann, eine Flüssigkeitsmenge, die wenigstens theilweise von dem Caliber des Manometer unabhängig ist, da sich die Drüsenröhren bei steigender Spannung der in ihnen aufgestauten Flüssigkeit um ein bestimmtes Volumen erweitern. — Diese Bedingung dürften wir bei der reichlichen Absonde rung der Speicheldrüsen, dem engen Ausführungsgang und einem nicht allzu weiten Hg-Manometer als erfüllt betrachten, wenn es sich, wie in unserm Fall, nur darum handelt, einen gewissen oberen Grenzwerth der Ordinate während einer, längere Zeit hindurch dauernden, Absonderung zu erhalten. — Ferner ist nothwendig, dass 2) die zwischen dem Drüsenporus und dem Manometer gelegenen Drüsentheile wasserdicht schliessen bei einer Druckhöhe, welche dem Maximum des Secretionswerthes entspricht. Sofern dieses nicht geschieht, werden begreiflich statt der Maxima der Secretionswerthe nur die Grössen ge messen, unter welchen die beträchtlicheren Drüsengänge mit Flüssigkeit gefüllt werden können, ohne dass letztere durch die Wandungen iiltrirt. — Diese Bedingung ist in unsern Fällen nicht vollkommen erfüllt gewesen. Wenn der Secretionsdruck zu sehr hohen Werthen aufstieg (in einzelnen Fällen zu einer Höhe von 7—8 Fuss Wasser und mehr), so erlaubten die zart- wandigen Gänge eine beträchtliche Filtration, sodass sich die [262] einzelnen Drüsenläppchen weit von einander trennten (wie bei einem künstlichen Oedem nach Wasserinjection) und die Speichelgänge und die Oberfläche der Drüse sich mit Feuch tigkeit bedeckten. Unsere Curven enthalten demgemäss kein wahres Maximum, dessen Bestimmung auch kaum von beson derem Interesse sein dürfte. — 3) Fernerhin müsste, damit die Werthe des absteigenden Theils der Ourve mit denen der Natur übereinstimmen, eine Vorrichtung vorhanden sein, die bei Nach lass der Secretion ein entsprechendes Ausströmen der Flüssig keit aus der Drüse und dem Manometer ermöglichte. Da diese Bedingung bei vollkommenem Verschluss des einzigen Ausfüh rungsganges der Drüse durch das Manometerrohr nur sehr