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D>ordemOtikolai imoNelchellbaä)er Tore Ulli 1720 stc>ch einmal Ivollen wir «INS die Stadt anseben von der Seite, die schon srüber, ans Seite li, nns zu längerem verweilen einlnd. ^luch bier baden wir fast den gleichen Standpunkt des Zeichners rvie ans jenem Bilde. Beginnen wir mit unserer Betrachtung an der unteren linken Ecke, so seben nur noch gerade die drei Minden am Heiligen Grabe, die durch das bobe Haus mit feinem Aufgange zu diesem teilweise verdeckt werde«, st^acb weuigen Schritte» siebe« wir vor dem Kreuztore, das diesen steamen erbielt, als Georg Emerich die „Kapelle zum Heiligen Kreuz" beim Heiligen Grabe batte erbauen lassen. Links und rechts von diesem Tore siebt man den Bcauerzng der unseren Befestigung, und zwischen der linken Maner und dem Zaune um das Heilige Grab die Häuser aus der Schanze. Diese Straße sübrte, wie auch beute noch, in die Gegend des neuen j^riedbofes binaus, wo im Iabre 1620 der Markgraf Johann Georg von Iägerndorf zum Schutze der Stadt gegen den Kurfürsten von Sachsen eine starke Befestigung mit vier Bollwerken anlegen ließ. Doch unmittelbar nach dem Abznge des Markgrafen wurde sie dem Boden gleiebgemaebt, und nichts als der st7ame ist übriggeblieben. Himer dem Krenztore sübrren zwei Wege zunr stc^ikolaitore: durch den Steinweg und durch die Lunitz. Diese war vor dem Brande von 1717 aus beiden Seiten völlig bebaut. Aus der rechten Seite waren außerdem die Halter, die Branntweinbrennerei und die Pulvermüble. Diese Müble war im Zakre «',4.i vom .Aare der Stadt angelegt. Seit dem Ende des Drcißigjäbrigcn Krieges stand sie lange still, bis sie im Zakre «71« wieder in Gang gesetzt wurde. Zebn Zabre später erbielten sie die Strumpfwirker als Walkmükle überwiesen. An der Stadtmauer bemerken wir die .Aondelle am Dälterberge, denen sich rechts der alte Pnlverrnrm «»schließt. Hinter dem durch einen Schlagbaum gesperrten stlrkolaitore erblicken wir den schlanken st^ikolairnrm und dabinter die Percrskircbc in der Gestalt nach dem Brande von i <i<> 1. .AecbtS von ibr seben wir noch eben die Spitze des stieißtnrmes; in der Mitte ragt der .AatStnrm mit seinem gotischen Helme, daneben der „Mönch" bervor. Auch der dann folgende .Aeicbcnbacher Tortnrm trägt noch sein gotisches Dach, nnd die Verbindung znm Kaisertrny bestellt noch ans der alten .Iraner mit ibrem Durchlaß. Dann schaut bimer dem Waisenbause und der Annenkapellc der Dicke Turm bervor: rechts von diesen beiden Gebäuden siebt man das alte Nondell, dessen Grnnd- manern bei der Erweiternng des Stadttbeaters znm Erstaunen der Zuschauer wieder sichtbar wurden, nm bald wieder — wobl für immer — zu verschwinden. .Aecbts bildet die mit Maner und Turm mnwebrte Frauenkirche mit dem Spitteltor den Abschluß unseres Bildes. Darunter ziekt sich die lange Zeile der Radeläuben bin, nnd ans dem freien Platze, dem späteren Demianiplatzc, zeigen sich die An fänge der „alten Promenade", an deren Ende die alte Meilensänlc die Wichtigkeit dieses Platzes kennzeichnet. NecbtS zicbt sich die lange, geschlossene Zeile der .Aadelättben berumer, denn die spätere Luisenstraße wird erst reichlich i no Iabre später an gelegt. Mebrere .Aöbrbütten sorgen für das nötige Trinkwasser. Hier liegt auch das Teichtor als Abschluß des Aademarktes. Die von ibm abgebenden Wege sind »och unbebaut, lassen aber schon die Grundlinien für die spätere Brunnen-, Teich- und Sonnenstraße erkennen, strnr der „Sonnenplan" ist schon mit Häusern bestanden und zeigt uns bier seine älteste sxorm. Ilm die ganze Stadt aber zieht sich die zwiefache Aingmauer.