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Das Bild des sogenannten „Großmannschen" Hauses Untermarkt .Ur. ,z aus der vorigen Seite zeigt im Giebel drei Heiligenfiguren. Von diesen sehen wir nebenstehend den Heiligen Georg nach einer im Jabre «8on von dem bekannten Maler Cbristos st^atbe gefertigten Zeichnung. Der Kaufmann Grogmann, der das von dem reicben grenzet erbaute Hans nm das Jabr 1800 besag, lieg den Giebel abbrechen. Dabei wurden aucb die drei scbönen Figuren herunter genommen und in alle Welt zerstreut. Unser Georg mit dem Lindwurm kam in eine künstliche Ruine in den später Scbrickelscben Garten in der Kable, wo ihn lcatbe gezeichnet hat. Dann kam er durch die verw. Schrickel, später verebelichte Doktor Schäfer, nach Dresden. Die Maria mit dem Kinde bracbte von Auron, der Stifter der Oberlausitzischen Gesellschaft, aus sein im Jabre 1782 erworbenes Gut Ober-I^eundors bei Görlitz. Johannes der Täufer endlicb kam dnrcb den Senator Petri nacb Ranschwalde in ein verfallenes Gebäude. Diese drei Figuren waren außer denen an und in den Kircken sowie den an mehreren Portalen berausschauenden Köpfen nicht der einzigste plastische Schmuck in unserm Görlitz. Schon im Jahre 1565 wurde dort, wo beute der ^Ueptunbrnnncn stebt, ein kunstvoller Steinbrunncn erricbtet, ans den wir später nocb anssübrlicb zu sprechen kommen. Der zweite öffentliche Brunnen, der der Zierde der Stadt dienen sollte, wurde im Jabrc 1^90 „vor des güldenen Adlers Herberge gesetzt". Der goldene Adler, im 16. und 17. Jabrbundert der vornebmste Gastbos der Stadt, ist heute Obermarkt Z2 und Ecke Fleischerstrage. Zwischen diesem und dem andern Eckbause lagen die Fleischbänke und die Garküche, die fast die ganze fetzige Fleischerstrage einnabmen (Ab bildung Seite 18). Das Ansseben des Brunnens Kat sich im Laufe der Jahrbnnderte vielfach verändert: so ist «ms sein Zustand bis zmn Jabrc 167z nicht genau bekannt. In diesem Jabrc arbeiteten daran der Steinmetz Hans Pfüster und der Bildbancr Jokann Anton: der Maler Geistus bekommt „vom Vergttlden der Fabne" 12 gr. Das Ergebnis dieser Tätigkeit zeigt uns nebenstebende im Jabre 1725 gefertigte Zeich nung. Denn die vier Besitzer der an dem Brmmenpfeiler angebrachten Wappen waren kurz vorber Bürgermeister der Stadt: Bartbolo- mäus Gebler, Elias Dittrich, Cbristian Moller von Mollerstein und Carl (nickt Cbristian) Förster. Da im Jabre 17.5.-; und 1798 ,vettere Ausbesserungen crwäbnt «verden, so dürfen «vir als deren Folge wobl den Zustand annebmen, «vie ibn unsere Abbildung ans Seite 18 zeigt. Der steinerne Pfeiler bat sich in eine lebbast geschwungene Barock- sänle verivandelt, nnd die vier Wappen sind verschwunden. Der Ritter scheint nocb derselbe zu sein, dock sein Schild trägt nickt mebr das knrsäcbsiscke Wappen, wie es unsere Zeichnung noch zeigt. Als nacb langen Verbandlnngen im Jabre 1852 der Abbruch der Fleischbänke erfolgte, wurde vier Jabre später, 1856, auch der steinerne Ritter bier sortgenonnnen: er erbielt seinen Platz in dem Winkel am Gymnasinm nnd Schwibbogen. Hierdurch ist ein äußerst malerisches Bild geschaffen: Als Hintergrund die Wand des Gym nasiums, rechts der vom schlanken „Mönch" überragte Chor der Klosterkirche. Doch hätte man ihm wobl einen Platz gönnen dürfen, wo er noch mebr zur Geltung kommt. Im Volke gilt der Landsknecht als der schwedische Oberst Wancke, der sich während des zofährigen Krieges in den Jabren rl>Z9 bis 1641 ü« Görlitz eingelagert batte nnd die Stadt tapfer gegen die Kursacbsen und Kaiserlichen verteidigte. Er erbielt einen ebrenvollen Abzug. DerheillgeEiearq Der Brmmell am Glmmaimm