„Mein Handwerk, halt ich für das herrlichste, was es auf der Welt geben kann. Glaubt Ihr denn, daß es genug ist, die Bände aufzutreiben auf die Dauben, damit das Faß Zusammenhalte? Ei, ist es nicht schon herrlich und schön, daß unser Handwerk den Verstand voraussetzt, wie man die schöne Himmelsgabe, den edlen Wein, hegen und pflegen muß, damit er gedeihe und mit aller Kraft und Süßigkeit, wie ein wahrer glühender Eebensgeist, uns durchdringe? Aber dann der Bau der Fässer selbst. Müssen wir, soll der Bau gelingen, nicht erst alles fein abzirkeln und abmessen? Wir müssen Bechenmeister und Meßkünstler sein, denn wie möchten wir sonst Proportionen und Gehalt der Gefäße einsehen. Ei, Herr, mir lacht das Herz im Eeibe, wenn ich solch ein tüchtig Faß auf den Endstuhl bringe, nachdem die Stäbe mit dem Klöbeisen und dem Eenkbeil tüchtig bereitet, wenn dann die Gesellen die Schlägel schwingen und klipp, klapp - klipp, klapp es niederfällt auf die Treiber, hei! das ist lustige Musik. Da steht nun das wohlgeratene Gebäude, und wohl mag ich ein wenig stolz umschauen, wenn ich den Beißer zur Hand nehme und mein Handwerkszeichen, gekannt und geehrt von allen wackern Weinmeistern, in des Fasses Boden einreiße.“ E. T. A. Hoffmann