losenkommission mit dem Oberbürgermeister zu unterstützen. Wäh rend die Kommission mit dem Rat verhandelte, drangen Arbeitslose ins Rathaus ein. Der Oberbürgermeister versuchte die Arbeitslosen zu beschwichtigen; das gelang ihm aber nicht . . . Als dann trotzdem von anderer Seite (damit waren die Kommunisten gemeint) die Ar beitslosen aufgefordert wurden, sich am Donnerstag wieder auf dem Augustusplatz zu versammeln, beschloß der A. u. S.-Rat die Herausgabe folgendes Flugblattes: „Arbeiter, Frauen, Arbeitslose, Soldaten! Eure Not ist groß. Aber es gilt, Besonnenheit zu wahren! Laßt Euch in Eurer Erregung nicht zu Gewalttätigkeiten verleiten. Wenn sich die Arbeitslosen in Leipzig zu Un ruhen hinreißen lassen, dann geben sie damit d e n R e g i e r u n g s t r u p p e n einenSchein desRechts, Leipzig zu besetzen... Das Bürgertum hat großes Interesse daran, daß die Arbeitslosen zu Unruhen aufgehetzt werden; daher bemerkt man jetzt auch unter den Arbeitslosen mancherlei recht zweifelhafte Elemente. Arbeitslose, folgt den Lock spitzeln nicht! Laßt Euch das Beispiel von Berlin und Bremen als Warnung dienen! Gewalttätigkeiten führen zu Blutvergießen und Bürgerkrieg! . . . Arbeits lose! Laßt Euch nicht von diesen Provokad euren fortreißen. Gewalttätigkeiten gefährden die revolutionären Errungenschaften in Leipzig. ,Der Arbeiter -und Soldatenra t‘.“ Dieses Flugblatt zeigt die ganze Verworfenheit der USPD-Führer, die die Kommunisten als Provokateure, Lockspitzel und Putschisten hinzustellen versuchten. Die USPD-Führer wollten den Einmarsch der Konterrevolution dadurch fernhalten, indem sie den Kampf gegen die Kommunistische Partei verstärkten. Jedes Mittel war ihnen recht, wenn es darum ging, die Kommunistische Partei zu diffamieren. Lobend schrieben die bürgerlichen Zeitungen, an der Spize die LNN, das Flugblatt des A.- u. S.-Rates sei ein geeignetes Mittel, die Ar beitslosen zu beruhigen und sie vom Kampf um ihre Forderungen abzuhalten. „Die Sozialisierung marschiert“. Die rechten SPD-Führer Ebert und Scheidemann tarnten ihre kon terrevolutionäre Politik mit allen Mitteln der Demagogie. Mit der verlogenen Phrase „Der Sozialismus marschiert“, gaben sie den An schein, als ob sie der Forderung der revolutionären Arbeiter und Soldaten nach Sozalisierung entsprächen. „Unter dem Druck der