sierte sich mit den revolutionären Arbeitern und Matrosen, die Reste wurden entwaffnet zurückgeschickt. In weiteren Gefechten wurden noch am selben Tage drei Militär transporte, die Waffen und Munition nach Berlin bringen sollten, in Leutzsch angehalten und die Begleitmannschaften entwaffnet. In die sen Kämpfen fielen zwei revolutionäre Matrosen und zwei weitere wurden verwundet. Die Verluste der Weißen betrugen 2 Offiziere, 2 Soldaten und 10 Verwundete. Durch diese heldenhafte Tat wuchs das hohe Ansehen der Matrosen kompanie unter den Leipziger Arbeitern. Schöning, Dietz und Seger wollten den reaktionären Offizieren und Unteroffizieren — unter dem Vorwand, daß die Truppentransporte nicht nach der Hauptstadt, sondern als „Grenzschutz“ nach dem Bal tikum transportiert würden — die Weiterreise nach Berlin gestatten. Mit gezogener Pistole verhinderte der Führer der Matrosenkompanie den Verrat. Die Januar-Abwehr kämpfe 1919 in Berlin und der Terror der Noske- Banditen lösten bei der deutschen Arbeiterklasse große Solidaritäts und Protestdemonstrationen aus. So kam es auch in Leipzig am 11. Januar 1919 zu einem eintägigen Sympathiestreik für die kämp fenden Arbeiter Berlins, den die USPD-Führer — ob sie wollten oder nicht — geschehen lassen mußten. In ihrem Aufruf wiesen sie darauf hin, daß die Kundgebung „in Ruhe und Ordnung“ verlaufen soll. Die Leipziger Arbeiter, voran die Kommunisten, forderten aber statt „Ruhe und Ordnung“ die Bewaffnung des Proletariats zur Weiter führung der Revolution. Die Losungen auf den mitgeführten Trans parenten „Nieder mit Ebert-Scheidemann!“ — „Nieder mit den Mör dern des revolutionären Proletariats!“ — „Hoch die sozialistische Re publik!“ zeigten die Haltung des Leipziger revolutionären Prole tariats. Dieses entschlossene Auftreten der revolutionären Arbeiter zeigte die nachhaltige Wirkung der kommunistischen Forderungen. Die klassen bewußten Arbeiter spürten mehr und mehr, daß nur die KPD ihre Interessen konsequent vertrat. Viele ehrliche USPD-Genossen sahen in den Personen Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs die besten Traditionen der deutschen Arbeiterklasse verkörpert, und sie stellten mit wachsender Besorgnis fest, daß die Politik der sozialdemokrati schen und zentristischen Führer die Positionen der Gegenrevolution bedeutend gestärkt hatte. So wurde die junge KPD zum politischen Anziehungspunkt vieler proletarischer USPD-Mitglieder. Dieser Revolutionierungsprozeß, der sich in ganz Deutschland im Januar 1919 abzeichnete, veranlaßte die deutschen Imperialisten,