Arbeiterklasse kann dem Völkermord ein Ziel gesetzt und der all gemeine Frieden herbeigeführt werden. Und nur so kann auch die russische Revolution gerettet werden. Zögert nicht länger, deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen! Die Stunde der Entscheidung schlägt für das deutsche Proletariat! Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung! Hoch der Klassen kampf der Arbeiter! Hoch der Sozialismus 1 )!“ Die Militärbehörden versuchten, die Arbeitsniederlegungen mit allen Mitteln zu verhindern. Aus diesem Grunde erließ der_ komman dierende General des 19. Armeekorps, von Schweinitz, bereits am 28. Januar eine „Warnung“ und drohte allen wehrfähigen Streiken den mit der Einberufung. Am 30, Januar verfügte er ein allgemeines Versammlungsverbot. Außerdem stellte die Polizei die Schutz mannschaft in Bereitschaft, traf Vorkehrungen zum Einsatz von Militär und unterwarf die LVZ der militärischen Vorzensur. Doch alle diese Terrormaßnahmen konnten das kampfbereite Pro letariat nicht einschüchtern. Sein Wille, für Frieden und Sozialismus zu kämpfen, war stärker als der Gedanke an die Gefahr verhaftet, verurteilt oder an die Front geschickt zu werden. In den Flug blättern wurde zum Streik aufgerufen. Am 31. Januar griff der Streik auf Leipzig über und führte zu Arbeitsniederlegungen in vielen Betrieben. Die Deutschen Flugzeugwerke in Lindenthal meldeten kurz vor Mittag etwa 1000 Ausständige. Auch Arbeiter und Arbeiterinnen der Firmen Stöhr & Co., Singewald & Co., von Pittier und Jahn verweigerten die Arbeit. Nach offiziellen Angaben hat die Zahl der in Leipzig Streikenden am Nachmittag 3500 betragen. Als das Generalkommando die Nachricht vom Ausbruch des Streiks in den Deutschen Flugzeugwerken erhalten hatte, setzte es seine Drohungen in die Tat um. Der kommandierende General stellte das Werk unter militärische Leitung, forderte die Streikenden auf, an die Arbeitsplätze zurückzukehren und berief die Wehrfähigen zum Heeresdienst ein. 18 Personen, unter ihnen Paul Werner, Arbeitsaus schußvorsitzender bei Singewald & Co., der seine Kollegen zur Ar beitsniederlegung angehalten hatte, wurden am 31. Januar bzw. in der dar auf folgenden Nacht verhaftet. Werners Freilassung wurde durch die Belegschaft des Betriebes erzwungen. Trotz dieser Terrormaßnahmen verharrten auch am 1. Februar noch etwa 1700 Arbeiter und Arbeiterinnen im Ausstand, die, wie von vornherein beabsichtigt, erst am folgenden Tage in die Betriebe zu rückkehrten. l ) Siehe Dokumente und Materialien zur Geschichte der deutschen Ar beiter-Bewegung, Reihe II/2, S. 48—52.