ben würden. Erbost über diese Weigerung sperrte der engere Aus schuß des Arbeiter- und Soldatenrates der Matrosenkompanie die Lokalmiete und bewog den Besitzer des „Tivoli“, den Matrosen zu kündigen. In einer Sitzung, an der Seger, Schöning, Dietz und Platz major Kell teilnahmen, wurde dem Wirt das Lokal zugesprochen. Der letzte und entscheidende Schlag wurde Mitte April 1919 geführt, indem den Matrosen keine Löhnung mehr gezahlt wurde 1 ). Ein Teil der Matrosen ging daraufhin in die umliegenden Gemeinden und stellte sich den örtlichen Sicherheitswehren zur Verfügung. Vielerorts, wie z. B. „... in Taucha wurden die angekommenen Marinesoldaten wieder weggeschickt, weil es an den nötigen Geld- ; mitteln fehlte.“ 2 ) Nachdem die Führung der USPD und der Arbeiter- und Soldatenrat die Entwaffnung der Arbeiter verfügt hatten und die „Sicherheits truppen“ immer mehr unter den Einfluß der reaktionären Unteroffi ziers- und Offiziers-Clique des Generalkommandos geraten waren, konnte am 27. April 1919 auf dem Bahnhof Leutzsch ein Panzerzug mit Nosketruppen ungehindert einfahren. Sie erkundeten die Lage, beschimpften noch anwesende Leute und fuhren ungeschoren wie der ab. „Die Sicherheitstruppen konnten größere Zwischenfälle vermeiden“, schrieb die LVZ. Sie veröffentlichte auch noch das Dementi des Generalkommandos, wonach sich die Nosketruppen „anständig“ benommen hätten; jedenfalls hätten das die Offiziere der Sicherheitswehr des Bahnhofs bestätigt 3 ). Die KPD kämpft weiter Anfang April 1919 führte die USPD-Führung Neuwahlen zum Großen Arbeiter- und Soldatenrates durch. Die KPD nahm die Wahlen zum Anlaß, um eine breite Versammlungskampagne unter dem Thema „Die Kommunisten und die Wahl zum Arbeiterrat Leipzig“ durchzu führen. In allen Versammlungen rechneten die Kommunisten mit der opportunistischen Politik der USPD-Führer ab. Die KPD be teiligte sich an der Wahl und korrigierte damit die sektiererischen Auffassungen mancher Mitglieder. Obwohl die Verfassung des Ar beiter- und Soldatenrates besagte, daß nur gewerkschaftlich und in Arbeiterparteien Organisierte für den Arbeiterrat kandidieren dür fen, wurde diese Bestimmung nicht eingehalten. Infolge dieser gro ben politischen Nachlässigkeit konnten die Vertreter der reaktio- 0 Siehe Museum für die Geschichte der Leipziger Arbeiterbewegung, Bericht über „die Matrosenkompagnie in Leipzig“. 2 ) Siehe Archiv des Landkreises, Akte XIV, Nr. 152, Bl. 24. 3 ) Siehe LVZ vom 27. 4. und 3. 5. 1919.