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— 76 - Die Mächtigkeit der einzelnen Flöze schwankt zwischen einigen Zenti metern und fast 40 ni (in Berzdorf a. d. Eigen); das Kartauer Flöz hat t2 bis 15 m ohne Zwischenschicht. Das höchste Flöz liegt in der Grube Stephan in Olbersdorf 293 m ü. d. M. Das tiefste wurde auf dem Grundstück der Mechanischen Weberei in Zittau in 90 m Köhe erbohrt. 1923 wurden in den 8 im Betriebe befindlichen Kohlenwerken der Zittauer Amtshauptmannschaft (in Olbers dorf. Kirschfelde, Kartau, i) Seitendorf und Reichenau) von 2172 Arbeitern 1 417 696 Tonnen Kohle im Werte von 6 092 696 Goldmark zu Tage gefördert. Die bedeutendsten Werke sind das Braun kohlenwerk der Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Kirschfelde, Olbersdorf (Grube „Gottes Segen") und (seit 1. 10. 24) Seitendorf sowie die Grube „Glückauf" in Olbersdorf. In den meisten wird jetzt Tagbau betrieben. Dadurch sind hier und da große, breite Vertiefungen entstanden. Braunkohlen liegen auch noch bei vielen anderen Orten unserer Gegend. Auch Zittau ist über mächtigen Kohlenlagern 74. Kaiser-Friedrich-Denkmal auf dem Breiteberg. bl'dOUt. 15. Das Kerz der sächsischen Landesstromversorgung. Unweit von Zittau liegt das Braunkohlen- und Grobkraftwerk Kirsch felde der Aktiengesellschaft Sächsische Werke. Es ist das Kerz der sächsischen Landesstromversorgung. Von hier aus wird die elektrische Kraft in Koch- spannungsleitungen allen sächsischen Landesteilen zugeführt. Dieses Netz, das immermehr erweitert wird, stellt die Adern unsers Wirtschastskörpers dar, durch die die elektrische Energie als Lebenskraft bis in die entlegensten Teile strömt. Schon von weitem sieht man die Anlagen des Werkes, eine Anzahl stattlicher Gebäude, die von 8 mächtigen Schornsteinen überragt werden. Sie sind auf dem Braunkohlenbecken errichtet, das sich von Kirschfelde bis zur Landesgrenze erstreckt. Es enthält fast 1000 Millionen Tonnen Kohle. Ihre wirtschaftlich beste Ausnutzung erfolgt dadurch, dab man sie zur Erzeugung von elektrischem Strom an Ork und Stelle verfeuert. Das hat den Vorteil, dab die wertvollere Steinkohle, die in weit geringeren Mengen in Sachsen oorkommt2), möglichst für solche Zwecke aufgespark werden kann, für die ') Nicht mehr im Betriebe.. ^) Die Menge der sächsischen Braunkohle wird auf 4000 Millionen Tonnen geschäht, während die in Sachsen ruhenden Steinkohlenmengen etwa 200 Millionen Tonnen betragen mögen. Die Steinkohle hat ziemlich den dreifachen Keizwert der Braunkohlei mithin enthalten die sächsischen Braunkohlenlager ungefähr das Sieben- bis Achtfache der Wärme menge, die in den Steinkohlenlagern Sachsens ruht.