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74 Neumann in Oybin), Zigarren und Zigaretten (Reinhard Paul und „Penidze" in Seifhennersdorf), chemische Präparate und verschiedenes andere. Zu erwähnen sind endlich noch einige größere Betriebe der Lebens- und Genußmiltelbranche des Bezirks. Größere Mühlen z. B. gibt es in Leuba, Olbersdorf und Pethau. Die Niederoderwitzer „Sachsenmühle" stellt feine Backwaren und Konfitüren her. Größere Brauereien besitzen u. a. Groß schönau, Reichenau und Leutersdorf. Von Bedeutung sind auch die Marme laden-, Obstwein- und Spirituosen-Fabriken von G. Rolle in Reichenau und Reinhold Schönfelder in Kirschselde. In mehreren Orten (Großschönau und Reichenau) finden wir Buch- und Steindruckereien sowie Verlagsfirmen und besondere Zeitungen, in Großschönau auch eine graphische Anstalt (Art. Blasig), die Druckstöcke anfertigt. Mit der regen Industrie verknüpft sich ein aus gebreiteter Kandel mit einheimischen und fremden Erzeugnissen. 72. Stift Ioachimstein (S. 49). 14. Der Bergbau in der Südlausitz. Schon im fernen Altertum sollen Goldsucher aus dem Süden (Walen) unsere Berge und Flüsse nach edlen Erzen durchsucht haben. Auf ehemalige Bergwerksversuche deuten Namen wie Seifhennersdorf (Seifen - Erzwäsche), Gaule (Goldbach), Schurs (Nieder-Oybin), Kupferwehr (im Schülertal) und Kupfergrund (bei Kartau). Die ältesten beglaubigten Nachrichten über den Bergbau in unserer Gegend stammen aus dem 16. Jahrhundert. 1538, als sich in Böhmen!) „die >) Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts grub man bei Georgental (das Städtchen, um 1550 entstanden, ist eine Gründung der Bergleute) nach Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende, die dort in der Grauwacke in einzelnen Gängen vorkamen. Auch bei Engels berg und Frauenberg wurde nach Erzen gegraben.