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- 48 - die größte Industriestadt Nordböhmens. Unweit des Städtchens Kratzau ragen an ihrem Ufer die Ruinen der alten Feste Kammerstein empor. Bei Grottaui) erblickt man in ihrer Nähe das prächtig gelegene, im Mittelalter erbaute Bergschloß Grafenstein. Bei Aartau überschreitet die Neiße die sächsische Grenze. In der Gegend der großen Zittau-Reichenberger Bahnbrücke empfängt sie das Wasser der 46. Das Körniher Schloh. Mandau. Sie macht hier ihre größte Biegung von dlW nach dlO. Nun stießt sie vielfach in Bogen (bei Kleinschönau und Gießmannsdorf) an lang gedehnten Wiesenslächen vorüber, denen sie durch zeitweilige Überschwem mungen erhöhte Fruchtbarkeit verleiht. In der Nähe des Marktfleckens Airschfelde wird ihr Wasser für den Betrieb der größten Lausitzer Flachsgarn spinnerei verwendet. Unmittelbar hinter den stattlichen Gebäuden der Fabrik h Grottou wird 1288 zuerst erwähnt. Die Herrschaft Grafenstein gehörte von >277 bis 1562 den Kerren von Dohna und seit 1704 den Grasen Clam-Gallas (eine kurze Zeit, 1632 bis 1633, auch Wallenstein). Das Schloß, als Burg „Ulsih" gegründet, ward mehr fach (1562 von Mehl von Strehlih und 1843 nach einem großen Brande) neu gebaut. 1818 wurde im Biedermeierstil ein neues Schloß daneben errichtet. 1866 hatte der Prinz Friedrich Karl hier sein Kauptquartier.