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des zerstörten Granits. Von ihm blieb vor allem der widerstandsfähige Quarz übrig, der sich durch beigemengten Ton oder Kalk, durch Kieselsäure oder Eisen verfestigte. Als sich später der Meeresboden hob und das Wasser verlief, war der Sandstein fertig. Es ist dasselbe Gestein, dem wir auch in der Sächsischen Schweiz sowie an manchen Orten in Böhmen und Schlesien begegnen. Das; es ein Kind des Meeres ist, beweisen die versteinerten Überreste von Muscheln und andern Seetieren, die wir am Trögelsberge, am Fuße von Kochwald und Lausche und am Sonnenberge bei Waltersdorf aus dem Stein herauslösen können. 34. Kochwald (Rodler). Die Verwitterung hat auch den Sandstein benagt. Die weicheren Teile an der Oberfläche zerbröckelten, während die härteren größeren Widerstand leisteten. So sind die verschiedenartigsten Felsbildungen entstanden, alle die wunderlichen Gestalten, die unserer Gegend einen eigenen Zauber verleihen: der glockenförmige Oybin, der sargähnliche Töpfer, die Mauern und Türme und Kelche (Kelchstein), die Köhlen und Felsengassen, die uns im Gebiet des Töpfers und Ameisenberges, der Nonnenfelsen und der Felsenstadt von Jons dorf begegnen. Durch Verwitterung der Sandsteinschichten oder Quadern an ihren Kanten entstanden die wagerechten Riefen, die z. B. am Oybin, am Ameisenberge, an den Thomaßsteinen bei Oybin und an vielen anderen Fels wänden zu bemerken sind. Aber noch Großartigeres geschah. Bei der Auf- und Niederbewegung der Erdschollen zerbrachen diese und verschoben sich an der Bruchstelle. Solche Lageveränderungen von Massen, die ursprünglich eine Schicht bildeten, nennen die Gelehrten Verwerfungen. (Vergleiche damit die Bruchstellen über ehe maligen Bergwerken bei Kartau und am Kaltenstein.)