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36 - 7. Wie die Südlausitz ihr jetziges Aussehen gewann. Vor ungeheuer langen Zeiten war unsere Erde ein glutflüssiger Ball. Allmählich begann sie von außen nach innen sich abzukühlen. An der Ober fläche bildete sich eine flache Binde. Als sich unter dieser durch weitere Ab kühlung die Zusammenziehung der Erdmasse fortsetzte, wurde ihr jener Mantel zu weit und bildete Falten. In Urzeiten, wo unsere Gegend ein weites Meer bedeckte, entstanden als Verhärtung des Schlammes (Ton-) Schiefer und Grau wacke. Die Gesteine wurden emporgewölbt zu hohen Gebirgen. Ein langer Gebirgszug zog sich, vom südlichen Frankreich kommend, über den Schwarz- 32. Blick vom Pferdeberg nach dem Oybin. wald und das Erzgebirge bis in unsere Lausitz. Hier war die Kniestetle, wo er aus der nordöstlichen in die südöstliche, sudetische Richtung umbog. Wasser und Wetter zerstörten dieses Hochgebirge in unserer Gegend im Laufe langer Zeit zum größten Teile-wieder. Nur wo der Tonschiefer mit Quarzschiefer durchsetzt ist, hat er der Verwitterung getrotzt und bildet den 1013 m hohen Ieschkenberg. Als sich die Schiefer- und Grauwackenschichten emporhoben, drangen aus der Tiefe der Erde große Massen von Glutbrei nach. Nach der Ver witterung dieser über ihm liegenden Schichten trat er verhärtet als Granit zutage. Granit ist in der Hauptsache ein Gemeng von Quarz, Feldspat und Glimmer. Er bildet in unserer Gegend die Grundschicht. Die flachen Berg rücken der mittleren Lausitz verraten ihn ebenso wie die mächtigen Felstrümmer und Felsenmeere am Czorneboh, wo einst heidnische Vorfahren opferten. Die Spree um Bautzen, das Löbauer Wasser auf dem Wege nach Weißenberg