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straffe Nr. 32 mit 16 Kindern eröffnet. Da die Kinderzahl bald zunahm, muffte im Jahre 1868 das neuerbaute Schulhaus an der Lessingstraffe bezogen werden, dem 1897 ein zweites Schulhaus zugesellt wurde. Ostern 1891 wurde die Schule zu einer mittleren Volksschule erhoben und in Einrichtung und Leistungen den übrigen Volksschulen der Stadt gleichgestellt. Seit der Gründung der Stadtschule, insbesondere aber seit dem Erlaff des Schulgesetzes von 1873 hat sich das Volksschulwesen aufferordentlich ent wickelt. Mit dem Wachstum der Bevölkerung erhöhte sich auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder. 1811 gab es deren erst 816: als 1867 das erste groffe Schulfest hier gefeiert wurde, nahmen 1877 Kinder daran teil. Ostern 1925 zählten die verschiedenen Abteilungen der Allgemeinen Stadtschule (1. Volks schule 744, 2. Volkssch. 495, 3. Volkssch. 898, 4. Volkssch. 914, Katholische Volksschule 339, Hilfsschule 74 —) 3464 Kinder. 1866 erbaute man die 1. Bürgerschule, Ostern 1893 wurde die 2., am 19. August 1897 die 3. und am 2. Mai 1905 die 4. Volksschule eingeweiht. Für geistig zurückgebliebene Schüler gründete man Ostern 1897 eine Hilfsschule, für die Mädchen 1895 eine Kochschule. Von 1904 an wurden regelmäffige Kurse für Stotternde ab gehalten. Eine 1901 ins Leben gerufene Mädchenfortbildungsschule mit frei willigem Besuch wurde 1921, entsprechend der Fortbildungsschule für Knaben, in eine Pflichtberufsschule umgewandelt. Die Errichtung des Freistaates bewirkte, baff auch auf dem Gebiet des Schulwesens, um den freiheitlichen und sozialen Forderungen der neueren Zeit gerecht zu werden, manche Veränderungen vorgenommen wurden. Mögen die Befürchtungen, die diese Reformen bei vielen Eltern in Stadt und Land her- oorgerufen haben, sich zerstreuen und die Hoffnungen, die viele andere daran knüpfen, sich verwirklichen zum Wohle unseres Volkes! 51. Geschichte des Berges Oybin. Der Oybin, das Kleinod unserer Berge, ist dank seiner schönen Form und seiner Lage in der Nähe wichtiger Straffen jedenfalls schon lange y den Bewohnern unserer Gegend bekannt gewesen, bevor er von den Jägern Quals von Leipa (im 13. Jahrhundert) „entdeckt" wurde. Davon berichtet Guben folgendes: „Ein Landherr war gesessen bei Leipa, der hieb Quäle, dem gehörte das Gebirge jenseits bis nach Leipa, dessen Diener jagten einen Bären auf dem Stein, darauf der Moyben?) steht, und erschlugen ihn und kamen heim und sprachen: Herr, wir haben die beste Stätte zu einem Hause (Schloff, Burg?) gefunden, die ihr je gesehen haben sollt. Der bebaute zuerst den Oybin. Nach einiger Zeit verging (zerfiel) dieser Bau, und der Berg blieb unbebaut wohl 20 Jahre. Darnach bauten ihn die Herren weiter, die auf dem Bürg ¬ 's In der Gegend, wo die Oybiner 1907 dem König Albert ein Denkmal errichtet haben, ist eine Feuerstätte als Spur einer uralten Ansiedlung entdeckt worden. Aus vor geschichtliche Bewohner dieser Gegend (des höheren Geländes über dem einst sumpfigen Tal) deuten auch hier oder in der Nähe ausgegrabene Urnen, Urnenscherben und Stein beile sowie Guffsormen zu bronzenen Beilen und Pfeilen hin. Urnen (7 St.) sand man 1847 am Schuppenberge, Scherben mehrmals im Kausgrunde, Steinbeile (4 Stück) am Berge (I) und im Tal Oybin und Guffsormen (3 St.) 1924 unweit des Denkmals. 2) Darnach hieh wohl ursprünglich der Berg „der Stein", und das Wort „Moyben" bezeichnete das aus ihm errichtete Gebäude.