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132 — summen nach Prag geschickt. 1678 erhielt Zittau regelmäßige Verbindung mit Bautzen durch einen wöchentlich zweimal hier erscheinenden Fußboten. Von Schlesien her kamen um diese Zeit reitende Boten hier durch. 1689 gab es in Zittau zuerst eine Fahrpost, die Briefe nach Prag beförderte. Im 17. Jahrhundert wurde der Verkehr in der hiesigen Gegend durch Ausbau von Straßen erheblich gefördert. Am 1723 wurden hier die Landstraßen aus gemessen und Postsäulen gesetzt. 1754 fuhr die erste Post von Zittau nach Görlitz. 1827 kam auf der Kerrnhuter Straße die erste Eilpost nach Zittau. 1835 erbaute man die erste sächsische — die Leipzig-Dresdner — Eisenbahn. 13 Jahre später wurde die erste Südlausiher Strecke — die Löbau-Zitkauer — vollendet. Mit dem Bahnwesen entwickelte sich — namentlich seil der Grün dung des Deutschen Reiches — auch das Postwesen immermehr. Endlich haben sich als jüngere Erfindungen Telegraph l), Telephon und Rundfunk in den Dienst des Verkehrs gestellt, der seitdem einen ungeheuer» Aufschwung genommen hat. 30. Geldsorten und Geldwert im alten Zittau. Bald nach der Gründung unserer Stadt errichtete König Ottokar hier eine Münzstätte, die sein Sohn Wenzel nach Kuttenberg verlegte. Dieser ließ 1296 aus einer kölnischen Mark (— 233,8 8) Silber 60 („ein Schock") Groschen prägen. In Zittau aber galt die Mark nur 56 Groschen. 1 Gr. war — 7 Pfennig, 4 Pf. — 1 Kreuzer, 2 Gr. — 1 Argent, 24 Argente — 1 Taler. 12 Groschen hießen ein Schilling. Bisweilen bestimmte man auch den Preis nach Florins oder Goldgulden verschiedenen Wertes (12—22 Gr.). Taler wurden zuerst in Ioachimstal, Florins in Florenz geprägt. Aus Gold waren auch die Dukaten, die 1559 für Reichsmünzen erklärt wurden und von denen 67 auf die köl nische Mark gingen. Als die Lausitz an Sachsen kam, rechnete man daselbst auf die Mark Silber 9 Taler 2 Groschen, seit 1690 12 Taler — 18 Gulden (— 41,94 .^), seit 1763 10 Doppelgulden ä 32 Groschen. Da die guten sächsischen Silberpfennige oft eingeschmolzen wurden, prägte man seit 1772 kupfernes Kleingeld. Ehemals hatte das Geld einen viel höheren Wert als in der Gegen wart. Am 1460 konnte man in Böhmen eine wichtige Kerrschast für 2000 bis 4000 Schock Groschen kaufen. Die Preise und Löhne waren zu ver schiedenen Zeiten sehr verschieden. 1544 verdiente ein Maurergesell täglich 5, der Meister 6, ein Zimmermann 4 bis 5, ein Kandlanger 3 Groschen. Ein Scheffel Korn kostete 1487 8 Groschen, 1600 3 Taler. 1405 kaufte man eine Gans für 8 Pfennig, 2 Seiten geräuchertes Schöpsenfleisch für 10 Gr., 1454 ein Kuhn für 8 Pf., einen polnischen Ochsen für 2 Gulden, 3 Ochsenhäute für 21 Argente, 1/2 Fuder Weizenbier für 1 Taler 12 Groschen. 1 Tonne Keringe galt 1442 2 Taler 6 Gr., 60 Decknägel kosteten 1450 20 Gr., 1 Buch Papier 1544 17 Pfennig. Für 1 Gröschel bekam man 1599 2 Pfund Brot. Im Kriegsjahr 1621 stiegen die Preise für Lebensmittel und für andere Waren ungeheuer hoch. Aus dieser Zeit sind folgende Angaben erhalten: 1 Pfund Rindfleisch 7 Kreuzer (bald darauf jedoch 8 doppelte Groschen), Kalbfleisch 14 Kreuzer (10 Argente), 1 Kalbskopf 1 Taler (2 Taler 8 Argente), 1 Pfund >) Seit 1854 ist Zittau Telegraphenstation. Im selben Jahr wurde das öster reichische Zollamt eröffnet.