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- 95 - stratze) sowie Flurwege oder Gärtnergassen, die nach Besitzern den Namen Gras-, Igel-, Crocker-, Bansen-, Vogts-, Fresen-, Grieb- und Kelwigsgasse führten (Kaiser- bis Marschner- und Lessing- bis Dornspachstratze). 21. Die ehemalige Zittauer Stadtbefestigung und Stadtverteidigung. In alten Zeiten ging vielfach Macht vor Recht. Räuberische Korden schweiften nicht selten durch die Lande. Rohe Kriegerscharen hausten oft noch schlimmer als die Räuber. Da war der ruhige Bürger nur sicher hinter den schützenden Mauern der Stadt. Nachdem deshalb von König Ottokar die Stadt Zittau gegründet worden war, begann man auch hier (um 1255) eine Mauer zu erbauen. Sie war bis 10m hoch und etwa 3 m breit. Als man die Stadt erweiterte (siehe Kap. 20), machte sich eine abermalige Um mauerung (um 1280) nötig. Nach der Erfin dung des Schiebpulvers hielt man wohl die Stadt nicht mehr für genügend gesichert. Man baute da her zwischen 1513 und 1568 noch eine zweite Mauer. Diese äubere Mauer war um 1—3 m niedriger als die innere und hieb der Wall. Beide Stadtmauern waren mit Schiebscharten versehen. Rings um den Wall zog sich der Wall graben. Er war ziem lich breit und stellenweise tief und teilweise mit 92. Das Bauhner Tor. Wasser gefüllt. (In ihn mündete das Abfluszwasser der Stroben und Käufer.) Aber den Graben führten Zugbrücken. Im 18. Jahrhundert baute man an ihrer Stelle steinerne Brücken (1768 z. B. eine solche am Frauentor). Kier und da waren in die Stadtmauern Türme i) gebaut. Manche waren eckig und hoch, andere tz Noch um 1700 hatte die innere Mauer I I Türme, davon 9 viereckige: der Wall halte 13 Bastionen, darunter 4 viereckige Die viereckigen Türme stammten aus der Zeit vor Erfindung des Pulvers: sie standen in Armbrustschuhweile entfernt, so dah dazwischen die Mauer bestrichen werden konnte.