79 IV. !>ie Ergebnisse stündlicher Beobachtungen in Chemnitz während des Lnstrnnis 1887—1891. Hierzu Tafel II bis IV. Das vorliegende Heft des „Klima von Sachsen“ dürfte besonders geeignet sein, auch die Ergebnisse aufzunehmen, welche fünfjährige Beobachtungen in Chemnitz über den täglichen Gang der Witterung ergeben haben. Leider waren diese Beobachtungen 1886 noch nicht vollständig organisirt. so dass ich zur Bildung fünfjähriger Mittel das Jahr 1891 hinzunehmen musste. Ueber die Einrichtung der Beobachtungsstelle in Chemnitz findet man Angaben in den Jahrbüchern, und zwar J. 1886 III. Abtheilung Seite 7 und Seite 89 ff, .T. 1887 III. Abtheilung Seite 117 ff. J. 1888 III. Abtheilung Seite 5, 12. 35. Der ausführlichen Publication der Beobachtungen selbst sind die II. Ab theilungen der Jahrbücher von 1886 an gewidmet worden. Ableitungen der Hauptresultate für 1887 findet man J. 1887 III. Abth. S. 130 ff. für 1888/89 im J. 1889 III. Abth. S. 63 ff und für 1890/91 im J 1S91 HI. Abth. S. 56 ff. Die hier Folgenden enthalten als fünfjährige Mittel fast genau die Angaben, welche dort für die Einzeljahre gegeben wurden. Tabelle 1 ist aus directen Beobachtungen an einem Barometer Wild-Fuess am Tage, und continuirlichen Registrirungen eines Barographen Richard freres abgeleitet worden. Die Barometerstände sind durch die Höhen einer Quecksilbersäule von 0°C Temperatur unter den Schwereverhältnissen in Chemnitz bei 316.2 m Erhebung über der Ostsee ausgedrückt. Die noch nicht angebrachte Schwerecorrectien wird zu -j- 0.34 mm zu rechnen sein. Tabelle 2 wurde aus Tab. 1 hergeleitet durch Subtraetion je eines Werthes zur Stunde n von dem für die folgende Stunde gütigen. Tabelle 3. Die Ableitung der Amplituden der täglichen Periode aus den Stundenwerthen der Tabelle 1 erfolgte nach der Methode, welche ich im Jahre 1887, III.. 126 ff ausführlich entwickelt habe. Die durch diese Amplituden characterisirten Curven der täglichen Periode des Luftdruckes sind auf Tafel II derart dargestellt worden, dass 0.1 mm Aenderung im Barometerstand 5 mm Ordinatenlänge entsprechen. Die Curven haben bis auf Einzelheiten einen glatten Verlauf, so dass sie um so mehl - die Gesetze der täglichen Periode des Luftdruckes zum Aus druck bringen werden, als die Einzeljahre ganz ähnliche Curven geliefert haben. Tabelle I giebt die Zeiten der Media und Extreme der täglichen Periode des Luftdruckes an, also die Zeiten, zu denen die Amplituden entweder den Werth Null oder ihre grössten positiven und negativen Werthe haben. Auch das hierbei eingeschlagene Verfahren findet man an der oben ange gebenen Stelle des Jahrbuches 1887 ausführlich begründet. Tabelle 5 enthält Zusammenstellungen der Grössen, um welche sich im Laufe eines Tages der Barometerstand unter der Einwirkung der scheinbaren Bewegung der Sonne bewegen soll und kann. Tabelle 6 bietet eine Vergleichung der aus den verschiedenen gebräuchlichen Beobachtungsterminen durch einfache Mittelbildung hergeleiteten Tages- resp. Gesammtmonatsmitteln mit den aus stündlichen Beobachtungen sich ergebenden. Die Unterschiede können wegen der Kleinheit der Schwingungs weiten nicht von Bedeutung sein. Tabellen 7—9 bieten bezüglich der Lufttemperatur genau dieselben An gaben als die Tabellen 1—3 über den Luftdruck. Die Gewinnung dieses Materials ist eine ganz ähnliche. In einem im Garten aufgestellten Gehäuse befindet sich ein Thermograph von Richard freres und daneben ein Quocksilberthermometer. Letzteres wird von 8 a bis S p stündlich abgelesen. Diese Angaben werden direct benutzt: für die Nachtstunden werden die Werthe aus den Thermogrammen abgeleitet. Die Amplitudenreihen der Tabelle 9 sind auf Tafel II graphisch dargestellt worden. Tabelle 10. Hier findet man die Zusammenstellung der Zeiten der Media und Extreme und die Amplituden der letzteren. Beigefügt sind dieser Tabelle die Zeiten von Sonnenauf- und Sonnenuntergang und die Unter schiede derselben mit denjenigen Erscheinungen der täglichen Temperatur schwankungen, welche mit der Sonnenbewegung zweifellos Zusammenhängen. Die Ueberschriften der letzten vier Spalten sind möglicherweise zu kurz gehalten, daher mögen dieselben hier etwas ausführlich angegeben werden. Minimum der Temperatur — fl) Morgenminimum des Druckes. 1. Medium der Temperatur — I. Morgenmaximum des Druckes, Maximum der Temperatur — II. Nachmittagsminimum des Druckes, 2. Medium der Temperatur — H. Abendmaximum des Druckes. Tabellen 11—13 enthalten bezüglich der W i n d s t ä r k e die Stuudenmittel. deren Aenderung vou Stunde zu Stunde und die Amplituden der täglichen Periode. Die letzteren findet man auf Tafel III graphisch dargestellt. Die Notirungen der Windstärke werden in der Zeit von 8 a bis 8 p im Schloss, von 8 p bis 8 a auf dem Jacobikirchthurm nach einer vier stufigen Scala ausgeführt. Vor Herleitung der vorliegenden Tabellen wurden aber diese Stärkegrade in diejenigen der Beaufortscala umgewandelt. Tabellen 11 —16 entsprechen den vorhergehenden Tabellen, indem sie gleiche Angabe bezüglich der Bewölkung liefern. Die Amplitudencurven sind auf Tafel III abgebildet worden. Hier wird die Bewölkung in gleicher Weise wie bei der Windstärke tlieils im Schloss, theils auf dem Jacobikirchthurm bestimmt. Die Schätzimg geschieht nach Vierteln der Himtnelsfläelie, die Notirungen werden aber bei der Verarbeitung in Zehnteln ausgedrückt. Tabellen 17—19 enthalten die Stundenwerthe der Dunstspannung, relativen Feuchtigkeit und des Thaupunktes von 8 h a bis 8 h p. Diese Zahlen sind auf Tafel II und III graphisch dargestellt worden. Tabelle 20 giebt nochmals die Stundenweithe der Bewölkung von 8 11 a bis 8 p nach den direct in Zehnteln der Himmelsfiäche bewirkten Notirungen und sind diese Zahlen auf Tafel III graphisch dargestellt worden.