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In den Tabellen der Lustrenmittel findet man die Mittel aus den Höhen- zahlcn der einzelnen Jahre nach den vorstehenden Angaben eingestellt. Was die sonstigen Angaben in diesen Tabellen betrifft, so werden vor läufig kurze Bemerkungen genügen. Ich will hier nur anführen, dass auf Besprechung etwaiger auffallender Zahlen für die eine oder andere Station erst in den bereits erwähnten späteren Publicationen nach Vollendung der im Gang befindlichen Ausgleichungsrech nungen wird eingegangen werden können. Tabelle 1. Von 1864 bis mit 1882 waren die Beobachtungsstunden j 6 h a, 2 h p und 10 h p. Während dieser Zeit wurden als Tagesmittel der | Temperatur die einfachen Mittel aus den je drei Beobachtungen der betreffenden i Tage betrachtet. Von 1883 an nahmen alle Stationen mit einziger Ausnahme von Dresden-N. die Stundencombination 8 a, 2 und 8 p au. lieber das für diese Combination angewandte Verfahren der Mittelbildung habe ich mich mehrfach ausgesprochen*); ich glaube hier nur constatiren zu sollen, dass die neuen Mittel nahezu gleich- werthig mit den früheren sind. Tabelle 2. Da die eben erwähnten Aenderungen in den Beobachtungs zeiten immerhin eine Discontinuität in der Reihe der mittleren Temperaturen befürchten lassen, wurden in Tabelle 2 die Mittel aus den Beobachtungen 2 Uhr Nachmittags beigefügt. In dieser Reihe können Discontinuitäten nur durch Veränderungen in den Stationsverhältnissen, auf welche, wie erwähnt, erst später eingegangen werden kann, entstanden sein. Die mittleren 2-Uhr-Nachmittags-Temperaturen mussten auch an die Stelle der mittleren Maximaltemperaturen treten. Eine Durchsicht der Originaltabellen ergab bei nur wenigen Stationen zuverlässige Angaben der Maximalthermometer, so dass es zweckmässig erschien, die Tabelle der mittleren Maxima wegzulassen. Tabelle 3. Glücklicherweise erwies sich dies bei den Bestimmungen der nächtlichen Minima der Temperatur nicht nöthig, wenn auch hier einzelne Zahlen mit grosser Vorsicht aufzunehmen sein werden. Vielfach sind Störungen in den Minimumthermometern eingetreten, welche Lücken in den Beobachtungen erzeugten. Tabellen 4-7. Da die Aenderung der Temperatur im Laufe eines Tages von besonderem klimatologischen Interesse ist, wurden die Differenzen der Temperaturen früh 6 h (resp. 8 11 ), 10 h p (resp. 8 h p) und der Minimaltempera turen mit der Temperatur 2 h p, ebenso die Differenzen der Abend- und Morgen terminbeobachtungen gebildet. Tabelle 8. Die Angaben dor Tabello 8 stellen, wie dies die Ueberschrift sagt, die Werthe dar, bis zu denen die Thermometer während der je fünf zu einem Lustrum gehörigen Monate resp. Jahre wenigstens einmal stiegen. Diese Zahlen sind nicht gleichwerthig. Wo es möglich war, wurden die Angaben der Maximalthermometer verwendet. Wo diese fehlten, was leider in der Mehrzahl der Fälle stattfand, wurden die höchsten bei den Beobachtungs- terminen, ausnahmslos wohl 2 Uhr Nachmittags, gefundenen Temperaturgrade aufgesucht. Trotzdem werden diese Zusammenstellungen für die Charakteristik des Klimas werthvoll genug sein. 6 — Tabelle 9. Die vorliegende Tabelle enthält die niedrigsten Wärmegrade, welche in Sachsen beobachtet wurden. Sie beruht ausnahmslos auf den Ab lesungen an Minimumthermometern der gewöhnlichen Einrichtung. Tabellen 10—14 geben bezüglich der Dunstspannung alle die Daten, welche die Tabellen 1, 2, 4—6 bezüglich der Lufttemperatur enthalten. Es sei hier nur noch erwähnt, dass bei der Dunstspannung und den in den weiteren Tabellen aufgeführten klimatischen Elementen die Tagesmittel ohne Rücksicht auf die Beobachtungsstunden stets als die einfachen Mittel aus den Beobachtungen gebildet werden. Tabellen 15 und 10 enthalten die Monats- und Jahresmittel der rela tiven Feuchtigkeit, sowie eine Uebersieht der Minima der Sättigung. Tabelle 17 giebt die Monats- und Jahresmittel des Bewölkungsgrades. Tabellen 18 bis 21 enthalten die wichtigsten Angaben über die Nieder schlagsmengen. Man findet erst die mittleren Monats- und Jahressummen des gesammten Niederschlags. Daran schliesst sich eine Uebersieht der grössten Tagesmengen, wie solche in den fünf Monaten resp. Jahren eines Lustrums mindestens einmal sich ereignet haben. In den beiden letzten Tabellen sind die als Regen und als Schnee gefallenen Mengen getrennt angegeben. Tabelle 22. Bei Aufstellung der Grundtabellen, aus denen die Lustren mittel der Windhäufigkeit in der vorliegenden Tabelle 22 hergeleitet werden sollten, musste eine Ungleichheit in der Behandlung der Windstatistik früher und jetzt weggebracht werden. In den früheren Publicationen sind die Windstillen nicht für sich gezählt worden. Der Beobachter sah nach der Stellung der Windfahne, notirte dieselbe und wurde diese Richtung bei der Sortirung mitgerechnet, gleiehgiltig ob es windstill dabei gewesen war oder nicht. Ein Monat, der 31 Tage hat, gab also stets 31 X 3 Windrichtungen. Ich lasse jetzt stets die Wind stillen abscheiden und sortire nur die Fälle mit deutlicher Luftbewegung unter sich. Da es zu grosse Arbeit gemacht hätte, die älteren Verarbeitungen voll ständig derart umzuarbeiten, glaubte ich zunächst bis 1890 bei dieser Ver arbeitung das ältere Verfahren beibehalten zu sollen. Es wurden also für die letzten Jahre nachträglich die Windstillen in passender Weise auf die einzelnen Richtungen vertheilt und so für jeden Monat von n Tagen die 3 n Richtungen hergestellt. In der Zukunft muss natürlich von diesem uncorrecten Verfahren abge wichen werden und muss auf irgend eine Weise eine Verknüpfung der beiden Behandlungsweisen gesucht werden. Die bei einzelnen Stationen auffallenden Windvertheilungen lassen sich stets durch deren Lagenverhältnisse erklären. Tabelle 23 bietet bezüglich des Jahres dieselben Angaben, welche in der Tabelle 22 für die Monate gegeben wurden. Tabelle 24. Diese Tabelle wurde zur Erlangung einer bequemen Uebersieht der Windverhältnisse im Lande aus den ausführlicheren Angaben der Tabelle 22 durch einfache Mittelbildung aus den Werthen für die einzelnen Stationen hergeleitet. *) Jahrbuch 1883, III., Soito 6. — Jahrbuch 1888, Anhang zum II. Theil, Soito 116. Zeitschrift für Meteorologie 1888, Seite 259 ff.