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XXI. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 8. 1903/1904 82 Lösungen. Ein Torsions-Magnetometer, dessen Nadel durch ein astatisches System eisetzt worden ist, um Störungen durch den Straßenbahnbetrieb zu ver hindern, hat sich im Verlaufe des ganzen Jahres gut bewährt. Der tech nischen Abteilung (11) der Anstalt lag an präzisionsmechanisehen Arbeiten ob: die Prüfung und Beglaubigung einer großen Zahl von Meßgeräten und Kalibern verschiedenster Art, darunter auch von Kraftmessern, und einer Teil maschine. Das Starkstrom-Laboratorium befaßte sich mit der Prüfung von Stromzählern im praktischen Betriebe, mit Kapazitätsmessungen, mit der Prüfung von optischen Pyrometern nach Holborn und Kurlbaum, sowie mit Messungen an Wechselstromzählern und -Motoren. Dem Schwachstrom-Labo ratorium hingegen war eine große Anzahl von Messungen an Leitungs materialien, Einzelwiderständen und Widerstandssätzen, Normalelementen und Akkumulatoren zugewiesen. Im Laufe des Jahres 1902 sind die ersten elektrischen Priif- ämter in Ilmenau, Hamburg und München eröffnet wordeD, die vorläufig nur für Gleichstrommessungen bestimmt sind. Für die Errichtung weiterer Prüf ämter in Nürnberg und Chemnitz, die beide für Gleich- und Wechselstrom aus gerüstet werden sollen, liegt die Genehmigung des Reichskanzlers ebenfalls schon vor. Außerdem wird ein Prüfamt in Frankfurt a. M. im Anschluß an die dortigen •städtischen Elektrizitätswerke durch den Magistrat der Stadt Frank furt eingerichtet. Die Ausrüstung der elektrischen Piüfämter, insbesondere Zahl, Art und Meßbereich der erforderlichen Geräte, hat die Reicbsanstalt selbst geregelt; die Vorschriften darüber sind gleichzeitig mit der Prüfordnung für elektrische Meßgeräte erlassen worde\ Das magnetische Laboratorium war mit der Prüfung von magnetischen Meßgeräten, dem Vergleich von Dntersuchnngsverfahren für magnetische Stoffe sowie mit Untersuchungen über die Beziehungen der magnetischen Eigen schaften der Stoffe zueinander und zum elektrischen Leitvermögen beschäftigt. Auszüge aus den Patentschriften. Kondensatormaschine von Heinrich Wommelsdorf in Reichelsheim i. Odenwald. Die Erfindung betrifft die aus mehreren Scheiben zusammen gesetzten Influenzmaschinen, bei denen jede umlaufende Ankerscheibe c zwischen je zwei festen oder in entgegengesetzter Richtung laufenden Erregerscheiben c, Fig. 1. in unmittelbarer Nähe derselben ange ordnet ist. Sie besteht darin, daß die Ankerscheiben c aus je zwei aufeinander liegenden oder in geringem Abstande von einander befindlichen Einzelseheiben f aus Isolationsmaterial gebildet sind, zwischen denen sich schmale Metallsektoren h befinden, die an Stelle der Saugkämme das Aus- bezw. Einströmen der Elektrizität aus ihren Kanten auf die inneren Oberflächen der Einzel scheiten bewirken. Zu diesem Zwecke sind sämtliche in einer der Achsrichtung parallelen Linie liegenden Sektoren h miteinander in leitender Verbindung und werden gemeinsam an dem Sektor der äußersten Scheibe oder an einem mit den Sektoren verbundenen be sonderen Kollektorknopf k polarisiert. No. 145 440 vom 18. Juli 1902. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 1. Fahrschalter für elektrische Motoren der Elek trizitäts-Aktiengesellschaft vorm. S chuckertu- Co. in Nürnberg, In Verbindung mit dem Fahr schalter w 1 wird ein besonderer Stromunter brecher a angeordnet, mit dessen Hilfe das Oeffnen des Stromkreises erfolgt, ehe der eigentliche Fahr schalter in Wirkung tritt. Die Ausschaltbewegung des Stromunterbrechers eifolgt durch ein an der Reglerwalze angeordnetes Schaltrad b mit schräg gestellten Schaufeln x, in welche ein mit dem Unterbrecher verbundenes Gesperre (Rädchen, Nase, Klinke o. dgl.) eingreift, derart, daß bei jeder Drehrichtung der Schaltwalze und bei jeder Schalt stellung ein Ein- oder Ausschalten des Strom unterbrechers bewirkt werden kann. No. 145 383 vom 17. Juli 1902. Fig. 2. n X y n y Elektrische Bogenlampe mit einer indifferenten und einer ve rdampfbaren Elektrode der General Electric Company in New-York. De indifferente» nicht ver dampfende Elektrode 5 und ihre Zuleitung 6 sind innerhalb der Glashülle mit einer die Stromaustrittstelle freilassenden, engen Hülle 7 umgeben, welche den Lichtbogen zwingt» am freien Ende der Elektrode auszutreten. No. 144 967 vom 8. August 1900. Mechanische Steuerung des Umschalters für elektrische Weichenstell- und Verriegelungsvorrichtungen der Continental Hall Signal Comp. Societe anonyme in Brüssel. — rt * H r* >2/ ' \,v— T Schenkel die zu den vom 11. Juli 1902. Der Umschalter wird zum Schließen des Anzeigestromes erst dann umgestellt, wenn die Weiche vollkommen verriegelt ist. Dies wird dadurch erreicht, daß eine Stange 3, an welcher ein keilförmiger An schlag 7 befestigt ist, durch diesen Anschlag im Zusati menspiel mit einem von der Riegelstange 8 aus bewegten Schieber 5 und einem an diesem an geordneten Zapfen 13 zunächst nach der einen Richtung hin vorgeschoben, dann nach vollendeter Ve riegelung durch den Riegelbolzen 4 zurück- gedrängt wird. Hierbei legt der Zapfen 13 einen T-förmigen Hebel 6 um, mit dessen einem Kontakten führende Stange verbunden ist. No. 145 903 Schaltungsanordnung zum Umsteuern elektrischer Maschinen von Emil Alfred Wahlström in Cannstatt. Die Erregung der umzusteuernden Maschine a erfolgt aus einer Dreileiterstromquelle o in der Weise, daß das eine Ende der Magnetwickluug m mit dem Nulleiter verbunden wird, während das andere Ende unter Vermittlung einer Schaltvorrichtung k mit beliebigen Teilpunkten eines Widerstandes w in Verbindung ge bracht wird. Letzterer ist zwischen dem positiven und negativen Leiter eingeschaltet. Die ganze Anordnung bezweckt, die Aenderung der Stromrichtung dadurch zu erreichen, daß der Strom entweder vom Nulleiter durch die Magnetwicklung zum negativen Leiter oder vom positiven Leiter in umgekehrter Richtung durch die Magnetwicklung nach dem Nulleiter fließt, also eine Aenderung der Stromrichtung und Regulierung der Strom- ohne Un'.erbrechung des Stromkreises. No. 145 451 vom stärke zu 1. Februar erzielen 1903. Fig 1. Elektrische Bogenlampe von Alexander Caron in Bois Colombes, Seine, Frankr. Die die Kohlenhalter tragende Schnur E ist einerseits an einem Sektor d be festigt, der einen Teil eines dreifachen, um die Achse d l drehbaren Sektorstücks D D 1 d bildet. Sie läuft dann um die Rollen F I der Kohlenhalter, sowie um die mittlere Rolle H, und ist andererseits an einem um eine Achse n drehbaren Hebel N befestigt, der auf den Bremshebel L drückt. Zugleich werden die Sektoren D D 1 mittels einer Fig. 1. Schnur vnn einem weichen Eisenkern C bewegt, der in der mittleren Oefffnung einer Spnle A A 1 hängt. Die Anordnung zum Festhalten der Koblenträger besteht aus einem an der Rolie H befestigten Sperrrad h 1 , mit dessen Zähnen ein Sperrzahn p des Hebels P in Ein griff kommt, dessen anderes Ende sich gegen einen Daumen d 2 des einen der Sektoren D D 1 legt, um die Koblenträger festzuhalten. Es werden hierdurch die schädlichen Wirkungen von die Lampe treffenden Er- schitterungen verhindert. No, 144971 vom 2. Nov. 1902' Vorrichtung zum Abgeben eines Signals bei Betriebs Störungen an elektrischen Logregistriervorricbtungen von Hjalmar von Köhler in Stockholm. — Zum Schließen des Kontaktes k der Signalvorrichtung dient eine Zahnstange f, weh he durch ein von einem Uhr. werk getriebenes Zahnrad e gegen den Kontakt hinbewegt, bei jedem Anzug des Registrierhebels jedoch aus dem Zabnrade ausgehoben und mittels der Feder i bis zu einem Anschlag 1 zurückgeführt wird. I Iafolge dieser Einrichtung kommt das Schließen des Kontaktes und das dadurch in Tätigkeit gezetzte Signal nur dann zustande, wenn der Regi»trier hebel nicht arbeitet oder die Schwing ungen des Hehels in längeren Zeit räumen stattfinden, als es dem Abstand des Anschlages 1 von dem Kontakt entspricht. Der Anschlag 1 wird zweckmäßig durch eine gekrümmte Platte gebildet, welche mittels eines um die Welle des Zahnrades e drehbaren Armen m ver stellt werden kann, um den Abstand des Anschlages 1 von dem Kontakt k zu ändern, No. 145107 vom 7. Dezember 1902. Selbsttätiges Schlusszeichen für Fernsprechanlagen der Aktiengesell schaft Mix u. Genest, Telephon- und T eie graphenwerk e in Berlin. Bei den bisherigen Anordnungen für die Abgabe eines selbsttätigen Schluß zeichens in Fernsprechanlagen ist die Bedingung, daß sich die Teilnehmer leitung bei der Ruhelage des Hakenumschalters anders gegenüber einem im Amte an die Leitung angelegten Potential verhalte als bei abgenommenem Fernhörer, dadurch hergestellt, daß in der Teilnehmerleitrng eniweder ein Ohm’scher Widerstand oder ein Kondensator oder eine Polarisationszelle ab-