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XXI. Jahrgang. ,ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 5. 1903/1904 44 Funktion wieder aufzunehmen, zeigt die einfache Prüfung der I Gleichung d), daß die Kurve, falls r, > r 2 , den Gang der Figur 14 | aben muß. Der Effekt des zweiten Kondensators ist demnach, den Strom, der den Kern durch die Ströme geringer Frequenz J durchkreuzt, sehr stark zu verringern. Fig. 14. Es erhellt hieraus, daß eine schwache Erhöhung der Toleranz zone leichter als bei der vorhergehenden Anordnung dem Zwecke ; entsprechen kann, wie Figur 15 zeigt, wobei diese schwache Er- j höhung genügt hat, um den Zustrom aller Frequenzen zwischen Null [ und Od zu vernichten, ohne eine bemerkenswerte Verringerung im \ Strom der hohen Frequenzen zu zeigen. Aus diesem Grunde ist es die Anordnung B), welche wir in der Praxis adoptiert haben und der große Vorteil, welchen sie über die vorhergehende hat, ist evident, speziell wenn die Einwirkungen einer großen Anzahl Ströme zu anullieren sind, deren Frequenzen, wenn auch niedriger als jene der niedrigsten telephonischen Frequenzen, in sehr entfernten Grenzen variieren, während die Dis position D) die angemessenste ist, im Falle, daß der störende Strom allein ist und eine konstante Frequenz hat. Im Falle B) wird man durch Berechnungen, die dem vorher gehenden Falle analog sind, die beste Bedingung erhalten, wenn Dann ist für N 0 ■jjfSpS Es genügt daher die Differenz zwischen den beiden Kapazitäten zu veringern. Es ist zu bemerken, daß es gut sein wird, den Apparat mit ziemlich kleinen Kapazitäten zu konstruieren, welche man dann nach Bedarf abändern kann; denn es ist klar, daß eine kleine Kapazität einen größeren Widerstand eher den niedrigen als den hohen Fre quenzen, bieten wird. VIII. Mit Rücksicht auf die telefonische Ausgiebigkeit würde schließlich die Anordnung B die beste sein, aber sie kann nur in Anwendung kommen, wenn der störende Strom allein und von kon stanter oder weniger veränderlicher Frequenz ist. Sie kommt bei industriellen Strömen in Betracht. Wenn die Veränderlichkeit der Frequenz des störenden Stromes ziemlich ausgedehnt ist, oder wenn man es mit vielen störenden Strömen zu tun hat, mit sehr verschiedenen Frequenzen, dann ist die genannte Anordnung nicht mehr genügend wegen ihrer kleinen Tolleranzzone und man wird die Anordnung B vorziehen. Allerdings hat dieselbe eine etwas geringere telefonische Ausgiebigkeit, aber dem kann man abhelfen, indem man L, ziemlich groß nimmt. Das Vorhandensein der Tolleranzzone könnte uns zur Annahme verleiten, daß auch eine andere der erwähnten Dispositionen verwend bar sei, aber bei Prüfung der einzelnen Fälle sieht man leicht wie schwierig deren Anwendung in der Praxis sein würde. Die einzige, welche vielleicht in ganz vereinzelten Fällen benutzt werden könnte, ist die Anordnung I), deren Diagramm das Folgende zeigt (Fig. 16). Die telefonische Ausgiebigkeit ist augenscheinlich ziemlich gut; aber der Umstand, daß die Tolleranzzone in der Nähe des Ur sprungs ist, und sehr beschränkt, verweist die Anwendung dieser Disposition auf den Fall der störenden Ströme von sehr geringer konstanter oder sehr wenig veränderlicher Frequenz. Dies würde bei den industriellen Strömen in Betraeht kommen. Aber in solchem Falle ist auch stets die Disposition D) vorzuzuziehen, welche uns er laubt, die Tolleranzzone längs der Achse 0, je nach Bedürfnis zu transportieren. a-' b 1 2 : _L t/‘j 5 2 ic V c, <q L, Fig. IG. Die Vergrößerung der Toleranzzone wird erreicht durch die Verkleinerung des Winkelkoeffizienten der Tangente N„ 0 , x _L l/f!» ®‘ 2 - y c, c, L, Wenn wir nun der Einfachheit halber die Gleichung der Kurve in abgekürzter Form darstellen K* El x a A~ 0 r„ B C so ergiebt sich dN 0 d x und daher für K E„ 2 x d A d x 2 Al BC-xA j B ’’ C + C - ‘* B | dx dx x=- - 1 - e,- c, t " c, c a L, ’ ist gleich x^ * /^N 0 0. 2 * V 0,0,1, wird im Punkte dN 0 _ KE, dA „KE, 2 K E„ dx ^ r x 17 *—T afb t x*= - (b t -b‘) 4-KE 0 (c a -c,) ergeben. Kapitel III. Praktische Anwendung der vorhergehenden Betrachtungen. 1) Wenn es sich darum handelt, von einem elektrischen Strom kreis die von fremden Strömen erzeugten Störungen zu eliminieren, wird es genügen, einfach in den telefonisehen Stromkreis den Ab- sonderer in Serie einzuschalten. Es zeigte sieh nur nicht angebracht in der Praxis, daß der weiche Eisenkern des Absonderers gleichzeitig der Kern des Telefons war. Man zog vor, die Veränderungen des Stromes im Kern durch eine Wiklung mit dem Telefon selbst zu vereinigen, wie aus Figur 17 ersichtlich, in welcher eine telefonische Stelle, die gegen die Induktionen geschützt ist, schematisch dargestellt wird. 2) Im Falle gleichzeitiger Telefonie und Telegraphie auf einem und demselben Draht giebt die Figur 18 das Schema der Dispo sitionen, welche für die Einrichtung einer kompletten telefonischen Station aufgenommen wurden. L ist die Linie, welche zum gleichzeitigen Gebrauch benutzt wird und welche nach der telefonischen Station S T geht. Der telefonische Strom und die veränderlichen Ströme werden vom Absonderer mittelst eines Linien-Transformators T zu den Wickelungen abgeleitet; zwei von ihnen aa’ bb’, dienen für den Absonderer; der dritte cc’ ist für das Mikrofon und für das Ruf System. S ist der Absonderer. T das Telefon gewöhnlichen Modells. M das Mikrofon, auch gewöhnlichen Systems, dessen Spule von den Wickelungen aa’, cc’, gebildet wird. Für den Anruf konnte man nicht das ge wöhnliche elektromagnetische System adoptieren, da es Störungen in den telegraphischen Apparaten er zeugt hätte.