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41 XXI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No 5. 1903/1904. Eine Wechselstrommaschine für Ein- und Mehrphasenstrom, der j verschiedene Vorteile nachgerühmt werden, hat Georges Guy in Paris j konstruiert. Die Maschine soll besonders für mittlere und geringe Geschwindigkeiten Verwendung finden und soll bei viel geringerem Raumbedarf eine größere Leistungsfähigkeit aufweisen, wie die bis herigen unter gleichen Verhältnissen arbeitenden Maschinen. Ferner soll die Maschine die Aufgabe lösen, unmittelbar eine geringe Ge schwindigkeit mit einem Strom von hoher Frequenz zu erzeugen. Die Maschine besitzt einen gezahnten Eisenanker ohne Wicklung. Die den Ankerzähnen gegenüberstehenden, gleichfalls gezahnten Erreger pole, welche mit konstantem magnetische Strömung erzeugendem Gleich strom e erregt werden, sind in zwei oder mehrere Einzelpole unterteilt, deren Zähne je eine andere bestimmte relative Stellung gegenüber den Ankerzähnen einnehmen und deren magnetische Strömung eine veränderliche ist, zu dem Zwecke, unter Verwendung geringer Winkel geschwindigkeiten beliebig hohe Frequenzen und Spannungen zu erzielen. Bei dem neuen Elekti izitätszähler von William Morris Mordey und G. Carey Fricker in Westminster (Engl.) wird durch die Wirkung eines durch eine unbewegliche Spule fließenden Stromes und einer federlosen Hemmung einer ein Zählwerk treibenden Uhr ein Anker in Schwingungen versetzt, welche dem den Zähler durchfließenden Strom proportional sind. Um hierbei die Wirkung des in dem Eisen des Ankers zurückbleibenden Magnetismus auszugleichen oder zu schwächen, sind Mittel vorgesehen, durch welche das von der Haupt spule erzeugte magnetische Feld geschwächt oder teilweise aufgehoben wird. Dies kann durch eine Spule oder durch einen Elektromagneten geschehen, welche Teile in Nebenschluß zu den Hauptstromleitungen geschaltet sind, und zwecks Beeinflussung oder Regelung der Wirkung der Elektromagne'spule kann ein großer Widerstand in den Neben schlußstromkreis eingeschaltet werden. Bei der Anwendung als Gleich stromzähler kann das magnetische Feld der Hauptstromwicklung auch durch einen permanenten Magneten geschwächt werden. Die Anordnung für den Zusammenbau von Elektrizitätsmotor zählern von Otto Titus Bläthy in Budapest besteht darin, daß sämt liche Hauptteile, wie Feldmagnete, Bremsmagnete und die Lagerteile für die Ankerwelle, sowie gegebenenfalls auch noch andere Bestand teile, im Bedarfsfälle mit Zwischenfügung geeigneter Zwischenstücke, auf die gleichen Tragbolzen, welche durch die Grundplatte des Ge häuses hindurchgesteckt oder in anderer Weise befestigt sind, auf geschoben werden. Die derart neben einander gereihten Teile werden alsdannn mittels Schraubenmuttern oder auf andere geeignete Art aneinander gepresst und befestigt. Der Deckel des Zählergehäuses kann ebenfalls auf die Tragbolzen gesteckt werden und ferner kann die gegenseitige Lage der Tragbolzen auch durch aufgeschobene, in einer oder mehreren Ebenen angeordnete Verbindungsstücke oder Versteifungsringe gesichert werden. Behufs Erzielung eines dichten und zusammenhängenden Zink- Die neue elektrische Vollhahn von la Mure. Die 31 Kilometer betragende Linie St.-Georges de Commiers bis la Mure hatte bis jetzt einen sehr stark belasteten Dampfloko- motiven-Betrieb. Der steigende Verkehr ließ in Rücksicht auf die starken Senkungen und zahlreichen Curven von kleinem Radius in dessen keine Erhöhung des Maximums der Dampfkraft durchführbar erscheinen, sodaß die Bahnverwaltung sich entschließen mußte, auf Fig.'l. Elektrische Lokomotive von La Mure. — 50 Tonnen. — 500 P. S. der Hauptstrecke von La Motte-les Bains bis La Motte-D’Aveillans elektrischen Betrieb einzurichten. Die Compagnie de L’Industrie electrique et meeanique von Genf wurde mit der Konstruktion einer elektrischen Lokomotive betraut, die im Stande sein sollte, 20 Waggons, das sind 100 Tonnen, mit niederschlages bei der Ladung des Sammlers, -wendet Thomas A. Edison nach einem ihm erteilten Patente als Träger für den Sammler eine Platte an, die aus metallischem Magnesium besteht. Bisher wurde Magnesium lediglich seiner Leichtigkeit halber als Gerüst für die dauernd mit demselben in Verbindung bleibende wirksame Elektroden masse oder als Elektrode selbst benutzt. — Das gleichfalls patentierte Verfahren der Albion Battery Company Ltd. in London zur Her stellung der wirksamen Masse für Bleisammlerelektroden besteht darin, daß die Bleioxyde mit einer Lösung von Bitumen (zweckmäßig Trinidadbitumen) in einem leicht siedenden Kohlenwasserstoffe z. B. Benzol, unter Zusatz von Alkohol und zweckmäßig auch unter Zusatz von Schwefelsäure gemischt werden. Nach dem Trocknen der Paste und Verdunsten des Lösungsmittels bleibt eine harte und zusammen hängende Masse zurück, die in bekannter Weise in verdünnter Schwefel säure gehärtet und formiert werden kann. Es sind bereits Verfahren zur Herstellung regenerierbarer, bezw. sich während der Brennzeit selbst regenerierender elektrischer Glüh lampen bekannt, bei welchem in die beliebig geformte Lampenbirne kleine Quantitäten fester oder flüssiger Kohlenstoffverbindungen ein geschlossen werden, die entweder unzersetzt flüchtig sind oder sich in der Hitze unter Entwicklung kohlenstoffhaltiger Gase oder Dämpfe zersetzen. Nach einer Erfindung von Dr. Fritz Blau und dei Elektrischen Glühlampenfabrik „Watt“, Scharf & Co. in Wien werden nun Verbindungen benutzt, die bei Normaldruck erst über 300° kochen und eine dementsprechend geringe Dampfspannung haben, bei spielsweise Anthracen, Chrysen u. s. w. zu dem Zwecke, durch Ein wirkung des glühenden Kohlenfadens auf die beim Gebrauche der Lampe allmählich, bei Erwärmung von außen rascher entstehenden Gase und Dämpfe, Kohlenstoff auf den Faden niederzuschlagen und dadurch die während des Brennens auftretenden Schäden zu reparieren. — Eine weitere Vervollkommnung des Verfahrens zur Herstellung von Körpern, die bei gewöhnlicher Temperatur elektrisch leitend sind und aus einem etwa zu gleichen Teilen zusammengesetzten Gemiseh aus den Metalloxyden der Gruppen der Erdalkalimetalle, des Mag nesiums, Aluminiums, der seltenen Erden, des Thoriums und des Zirkoniums, sowie aus den Oxyden, Salzen oder Schwefelverbindungen der Gruppe des Eisens bestehen, welches Gemiseh bis zum völligen Zusammensebmelzen erhitzt wird, wurde von der Elektrodon-Bogen- licht-Gesellschaft m. b. H. in Berlin dadurch erzielt, daß die auf die erwähnte Art hergestellten elektrischen Leitkörper dadurch ein größeres Widerstandsvermögen gegen hohe Temperaturen erhalten, daß zu den für die Herstellung des Schmelzflusses verwendeten Stoffen ein Zusatz von Oxyden, Salzen oder Schwefelverbindungen der Metalle der Platingruppe oder von diesen Metallen selbst bei gefügt wird. Auch können die Oxyde, Salze oder Schwefelverbindungen der Metalle aus der Gruppe des Eisens ersetzt werden durch die Metalle der Platingruppe bezw. der Oxyde, Salze oder Schwefel verbindungen dieser Gruppe. Silesius. der Geschwindigkeit von 22—23 Kilometer in der Stunde zu be fördern. Die Lokomotive erhöhte ihre Leistung auf 120 Tonnen, also 24 Waggon. Im Gewicht von 50 Tonnen hat sie eine totale Länge von 13 Metern Der mittlere Kabinenraum ist 7,8 Meter lang, 2,4 Meter breit und 3,7 Meter hoch. An beiden Seiten der Kabine befinden sich niedrige gestreckte Abdachungen, die der Lokomotiv- form das charakteristische Aeußere von amerikanischen Schnellloko motiven geben. Die Speisung mit elektrischer Energie erfolgt im Fig. 2. Motor. 125 P. S. Drei-Leiter-System mit einer Spannung von 2400 Volt. Die dritte Leitung bilden die Schienen; die Spannungs-Differenz erfolgt durch die beiden Luftleitungen. Es besitzt mithin jede Hauptleitung zu sammen mit der Schienen-, das ist die neutrale Leitung, die Betriebs spannung von 1200 Volt. Die Lokomotive bezitzt 4 Motore von je 125 Pferdekraft; dieselben sind in Reihen geschaltet bei der Spannung von je 600 Volt. Der zweite und dritte Motor ist an die neutrale Leitung geschaltet, um die Spannung auf 1200 Volt herabzudrücken. Sie gebrauchen 185 Amperes bei 400 Umdrehungen in der Minute.