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XXI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU No. 3. 1903/1904. 22 Bahn nach Ballston Spa und Saratoga, eine Entfernung von 16 Meilen, nahezu vollendet. Nach dem Osten wurde eine doppelgeleisige Bahn nach Troy- 16 Meilen Entfernung, im März fertiggestellt. Nach Südosten ist seit mehr als zwei Jahren eine doppelspurige Bahn nach Albany, 15 l / s Meilen Entfernung, im Innenansicht des Maschinenraumes in Tribes Hill. Betriebe. Nach Westen hat man eine Verbindung mit der Fonda, Johnstown und Gloversville Eisenbahn hergestellt, welche es ermöglicht von Albany nach Skizze zur Entwicklung des elektrischen Bahnnetzes im nördlichen Hudson-Tal. Gloversville, d. i. eine Entfernung von 50 Meilen, ohne Wagenwechsel zu fahren, während nach Süden eine Bahn in Erwägung steht, welche nach South Schenectady und Altamont, in einer Entfernung von 11 Meilen, gehen soll. Die nördliche Stadtbahn verbindet sich in Ballston mit der Linie der Hudson Valley Company und geht bis Saratoga, von der 18 Meilen weiter nach Giens Falls und von letzterem Platze zu dem Südende des George Sees, worauf sie r ordwärts nach Warrensburg geht. Die Troy Linie stößt in Watersford mit der Linie der Hudson Valley Company zusammen und läuft nach Norden au den Ufern des Hudson entlang nach Giens Falls, während die Albany Linie mit dem Hudson und Albauy Netz, welches nach Hudson geht, in Verbindung steht. Auf diese Weise kann man von Schenectady in elektrischen Wagen zu allen Hauptdistrikten des nördlichen Hudson fahren, wie auf beifolgender Karte ersichtlich. Die kürzlich vollendete Linien von Schenectady nach Amsterdam ist 16 Meilen lang und bildet einen Teil des Fonda-, Johnstown- und Gloversville- Netzes. Die Central-Kraft-Station des Netzes befindet sich in Tribes Hill am Moh,awk Flu-se, einige Meilen von Amsterdam und stellt das modernste System eines städtischen Elektrizitäts-Werkes dar. Der Strom wird bei 13,200 Volt erzeugt, Transformatoren sind nicht im Gebrauch. Das Werk besitzt drei Regeneratoren, die Kraftmaschinen sind zu 17,000 HP berechnet, haben aber eine Kapazität von 2,250 HP. Bei der ersteren Belastung ist ein Dampf verb iauch von 13‘/ 2 Pfund garantiert, und 18 Pfund bei Ueberlastung. Es existieren drei Unterstationen, eine in Amsterdam, eine zweite in Johnstown und eine weitere in Glenville. Die Speiseapparate werden ohne Unterbrechung von einer Unterstation zur anderen geleitet, sodaß alle Wagen zwischen den Unter stationen von beiden Seiten gespeist werden. Jede Unterstation besitzt drei 300 Kilowatt Konverter neuster Konstruktion sechspolig, welche 500 Umdrehungen per Minute machen, mit ventilierten Schleifen, offenen Sammelringen, sowie vielen modernen Verbesserungen. Jeder Konverter ist ausgestattet mit einem Unterbrechungsschalter, welcher in Funktion kommt, wenn von der Wechselstromseite aus abgegangen wird. Dieser Schalter hat eine doppelte Drehung, wovon die untere die normale Verbindung zwischen Armatur und Feld umdreht, so daß die Windung des Ausweichefeldes dem Magnetismus, der in der Maschine durch die Wechselströme entgegensteht. Auf diese Weise wird die Polarität der Maschine richtig gedreht, wenn bei Abgang von der Wechselstromseite die Maschine mit falscher Polarität läuft, das heißt negativ zum Wagen und positiv zur Erde. Dies ist eine neue Ver besserung gegenüber der früheren Praxis, bei welcher die Umkehrung nur da durch erzielt wurde, daß man die Maschine herauszog und auf’s Geradewohl von neuem laufen ließ. Die Linie zwischen der Erzeugungs-Station und der Amsterdamer Sub- Station ist täglich vierundzwanzig Stunden im Betriebe — den ganzen Tag für den Bahn- und die ganze Nacht für den Beleuchtungsdienst. Zu diesem Zwecke hat man probeweise eine neue Einrichtung getroffen, welche in der Anwendung von vier Transmissionsdrähten für einen dreiphasigen Strom besteht, wovon einer einen Beservedraht bildet und an jedem Ende mit Messerschaltern ver bunden ist, sodaß jeder der anderen Drähte an beiden Enden abgeschnitten und durch den Beservedraht ersetzt werden kann. Es ist hierbei angenommen, daß im Falle eines durchlöcherten Isolators, einer Kreuzung oder eines Bruches der Dienst vermittelst des Beservedrahtes fortgesetzt werden kann. Da dieser Teil der Linie das Geleise entlang läuft und von einem Turmwagen au3 erreicht werden kann, so ist es möglich einen Isolator zu ersetzen oder irgend welche Reparatur an dem Beservedraht zu machen, während die anderen drei in Funktion sind. Die elektrische Vollbahn von Mailand nach Gallarate. In Oberitalien sind bereits verschiedene elektrische Vollbahnen seit längerer Zeit im Betrieb. Außer der Valtellina-Bahn ist besonders die von Mailand nach Gallarate führende Strecke zu erwähnen, welche ursprünglich durch eine Wasser kraftanlage bei Tornavento vom Tessinflusse betrieben werden sollte, aber Dampfantrieb erhalten hat, weil dieser trotz des hohen Kohlenpreises — 25 Mk. pro Tonne — sich in diesem Falle als die Ökonomischere Betriebsweise erwiesen hat. Die in Frage kommende Bahn umfaßt eine Haupt- und drei Nebenstrecken mit Gallarate bezw. Porto Ceresio, Arona und Laveno als Endstationen. Die entsprechenden Entfernungen, Höhenlagen und Steigungen sind folgende: Stationen Entfernung v. Mailand in Km Höhe über dem Meerespiegel in Metern Durchschnitt liche Steigung in °/o größte Steigung in 01 Io Mailand .... 0 126 Gallarate.... 40,3 - 242 2,86 6 Tunnel d’Indomo . 63,1 396 6,75 12 Porto-Ceresio . . 73 274 12,25 20 Gallarate .... 40,3 242 Tunnel de Bonco . 52,1 7 275 2,81 8 Laveno . . 71,5 206 3,55 7 Gallarate . . . 40,3 242 Pt. Culminant . . 47,7 284 5,76 10 Arona 66,2 198 4,66 11 Auf der Hauptlinie von Mailand nach Gallarate sollen Schnellzüge ohne Aufenthalt fahren, welche aber auf den Nebenstrecken als gewöhnliche Züge weiterlaufen. Ferner sollen beschleunigte Personenzüge zwischen Mailand und Gallarate mit Aufenthalt in Legnano und Bento fahren und schließlich gewöhn liche Personenzüge, welche auf allen Stationen zwischen Mailand und Gallarate halten. Die Kraftstation, welche wie erwähnt, ursprünglich durch Wasser ange trieben werden sollte, liegt bei Tornavento und hätte besser etwas näher an der Bahnlinie gelegen Sie enthält drei Dampfmasehinensätze (Sulzer Maschinen), welche 94 Touren pro Minute machen und je mit einer 750 Kilowatt-Drehstrom maschine von 13,200 Volt Spannung und 25 Perioden direkt gekuppelt sind. Die Drehstrommaschinen haben ein umlaufendes Feld und unterscheiden sich im Uebrigen nicht von den gebräuchlichen Anordnungen. Im Sommer laufen am Tage zwei Maschinen in Parallelschaltang, während im Winter eine Maschine für Bahn und Lichtbetrieb genügt. Die tägliche Leistung der Kraftstation