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XXI. lahrgang. No 20. 1903 1904. 263 ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. aus sechs Zellen bestehende Akkumulator-Batterie untergebracht, deren Zellengefäße aus Celluloid hergestellt sind. Ihre Kapazität beträgt 60 Amperestunden. Den zweiten Kasten sehen wir auf Ab bildung 2 geöffnet. Die Vorderwand des Kastens ist aufzuklappen, worauf dann die Schalttafel mit dem gesamten Schaltapparate sicht bar wird. Wie die Abbildung zeigt, wird die Akkumulator-Batterie vermittels der Leitungsschnüre an die Tafel angesehlossen. Der Funkeninduktor liegt hinter der Sehalttafel im Innern des Kastens, während die Unterbrechungsvorrichtung an der rechten Seite (vom Beschauer aus) des Kastens sich findet, und nach Oeffnen einer Klappe, zu Zwecken einer Bestimmung der Unterbrechungszahl von außen zugänglich ist. Auf dem Daehe des Kastens sehen wir das Stativ aufgebaut, welches die Röntgenröhre und die von dieser zum Induktor führenden Kabel trägt. Die Anschlußklemmen des Induk tors sind auf dem Dache sichtbar. Links neben dem Kasten steht das Kryptoskop, welches den Leuchtschirm birgt. Das Stativ ist zusammenlegbar und findet unter dem Deckel des untersten der 3 auf Figur 1 veranschaulichten Kästen Auf bewahrung. Das Innere dieses Kastens besitzt 2 sorgfältig gepolsterte Fächer, in denen die beiden Röntgenröhren aufbewahrt werden, während in einem Nebenfache das zusammenschiebbare Kryptoskop untergebracht ist. Die für die photographischen Aufnahmen be nötigten Chemikalien sind in kleine Tuben verpackt und haben ebenso wie die photographischen Platten ihren Platz in einem anderen Nebenfache des Kastens No. 3. Man sieht, daß alles bis ins kleinste Detail genau vorgesehen ist, was zu einem vollständigen Röntgen- Instrumentarium gehört. Trotz ihres kompendiösen Baues, trotz ihrer relativen Einfachbeit ist diese Kriegs-Röntgen-Einrichtung ein wirk licher Gebrauchsapparat, der seinen Zwecken in jeder Weise gerecht zu werden vermag. Für die Wieder aufladung der Ak kumulator - Batterie ist eine besondere Ladevorriehtung vorgesehen, die in ei nem, wie Fig. 3 zeigt, starken, gleichfalls eisenbeschlagenen, von zwei Männern, bequem zu trans portierenden Kasten untergebracht ist und aus einer Dy namomaschine und einem Benzin-Motor besteht. Der Motor EUECTR.ges.sanitas. berun. gleicht in seiner Fig-. 3. Ladevorrichtung für die Akkumulatorhatterie. Konstruktion den bei Automobilen üblichen. Er besitzt Wasserkühlung und automatische elektrische Zündung. Ein Widerstand mit Regulierkurbel dient zur Regulierung der Spannung der Dynamomaschine auf 16 Volt, welche man am Voltmeter abliest. So ist denn heute auch der im Felde stehende Arzt in den Stand gesetzt, mit Hülfe der Röntgen-Strahlen seine Diagnose zu schärfen und zu präzisieren und gestützt auf das Bild, das sie ihm vom Zustande des verwundeten Gliedes geben, den richtigen Weg zu wählen für sein therapeutisches Eingreifen. Lampe die größte Helligkeit geben soll, nicht besonders genannt ist. Da diese Untersuchung aber ziemlich langwierig ist, so bestimmt man vielfach statt dessen die mittlere horizontale Lichtstärke. An Hand derdUnteij suchungen von 8 verschiedenen Fadenformen in allen Richtungen, deren Ergebnisse in der Tabelle zusammengestellt sind, weist nun Wild nach,^daß dieses Verfahren häufig abweichende Resultate ergiebt. Er empfiehlt .'da gegen die Ermittlung der Lichtstärke normal zur Fadenebene (im folgen den kurz »normale Lichtstärke« genannt), , zumal da nur zwei Messungen, einmal von jeder Seite, auszuführen sind, aus denen man das Mittel nimmt. Ferner sind im Allgemeinen die Reflexwirkungen in dieser Stellung£am geringsten. Die Untersuchungen sind an lökerzigen Lampen gemacht, aber der leichteren Vergleichung wegen alle auf dieselbe Basis, nämlich 10 Kerzen normale Lichtstärke umgerechnet. Man erkennt, daß die mittlere horizontale Lichtstärke weit mehr schwankt als die mittlere sphärische, und infolgedessen schwankt auch das Verhältnis beider zu einander, während das Verhältnis der normalen zur mittleren sphärischen Lichtstärke fast konstant bleibt. Weiter sieht man, daß die mittlere horizontale Leuchtkraft groß ist, wenn sie vertikal nach unten klein ist, und umgekehrt. Für die Allgemeinbeleuchtung muß die Lichtstärke horizontal und 30’ unter der Horizontalen groß sein, und die Fadenform G ist am ge eignetsten. Soll dagegen eine kleine Fläche, z. B. ein Tisch, beleuchtet werden, so muß die Leuchtkraft 60° unter der Horizontalen und vertikal nach unten möglichst groß sein, und man wird also einen Faden von der Form E zu wählen haben. Lichtverteilung bei verschieden geformten Glühfäden. Faden A B C D E F G H im Mittel Lichtstärke, 90° über horizontal 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Mittl. „ <-0° „ 5,3 6,4 4,15 4,75 6,8 5,4 5,7 4,75 5,41 * ,, 30» „ 8,7 8,0 8,9 8,75 8,7 8.7 9.7 8,0 9,1 8,76 horizontal 9,9 9.3 9,9 9,65 9,25 9,6 9,8 9,57 ., ., 30° unter horizontal 8,9 8,0 9,4 9,35 8,85 9,2 9,8 9,1 9,15 „ „ 60» „ 0,2 7,0 7,7 7,7 7,4 6,4 6,4 6,5 6,91 4,2 5,8 4,15 5,8 •6,8 46 4,0 4,0 4.83 Lichtstärke normal zur Fadenebene (normale L.) 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 Mittlere sphärische Lichtstärke 8,3 8.35 8,45 8,45 8.45 8,3 8,4 8,35 8,38 Mittl. sphär. Lichtstärke normale Lichtstärke 0,83 0,835 0,845 0,845 0,845 0.83 0,84 0,835 0,838 Mittl. sphär. Lichtstärke Mittl. horizont.Lichtstärke 0,84 0,90 0,855 0,875 0,915 0,855 0,875 0,85 0,871 Lichtstärke 90° unter horizontal normale Lichtstärke 0,42 0,58 0,415 0,58 0,68 0,40 0,33 0,40 0,483 Ueber die Lichtverteilung bei Glühlampen. Die Lichtstärke einer und derselben Glühlampe variiert in ver schiedenen Richtungen, und auch die Lichtverteilung variiert bei ver schiedenen Lampen. Ueber diese Verschiedenheiten veröffentlicht L. W. Wild in der »El. Review« eine Reihe von Untersuchungen, deren Resultate wegen ihres großen Interesses im Folgenden wiedergegeben werden. Die Hauptfaktoren, welche auf die Lichtverteilung Einfluß haben, sind die Form des Glühfadens und seine Stellung in der Lampe. Die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung ist der in dieser Richtung sicht baren Oberfläche des Fadens proportional, wenn man vorläufig vom Ein flüsse des Glases absieht Von den beiden Fäden E und G hat E von unten gesehen die größere Fläche, während in der Richtung a b das Um gekehrte der Fall ist. In der zu a b rechtwinkligen Horizontalrichtung zeigen beide Fäden ihre volle Länge. Ist also in dieser Richtung die Leuchtkraft gleich, so wird E senkrecht nach unten, G in der Richtung a b die größere Lichtstärke haben. Die mittlere horizontale Lichtstärke ist folglich bei G größer, dagegen ist die mittlere sphärische Lichtstärke bei beiden gleich, wie die Tabelle zeigt. Nun ergiebt sich in der Praxis, daß das eben Gesagte nicht immer genau zutrifft, und zwar beruht dies darauf, daß das Glas der Birne einen Teil der auffallenden Lichtstrahlen reflektiert, infolge der Wölbung der Ober fläche und ihres verschiedenen Abstandes vom Faden wird das Licht in bestimmten Richtungen konzentriert. Hierdurch kann bei einer geringen Drehung der Lampe die Lichtstärke bis um 50°/ 0 steigen, wenn auch dieser Einfluß des Glases bei den heute fabrizierten Fadenformen selten so stark ausfällt. Bei der Untersuchung einer Lampe sollte nun immer die mittlere sphärische Lichtstärke ermittelt werden, wenn die Richtung, in der die Ueber Gasmaschinen.*) Das Bedürfnis nach Gasmaschinen ist gegenwärtig ein starkes und der Bau und Betrieb von Gasmaschinen infolgedessen von großer Bedeutung. Die Kleingasmaschinen haben in 20jähriger Entwicklungszeit eine gewisse Voll kommenheit erlangt. Nach ihrem Vorbild, nur einfach vergrößert, wurden soge nannte Großmaschinen ausgeführt, wodurch mangelhafte Maschinen entstanden. Die wirklichen Großmaschinen, für die Bedürfnisse des Großbetriebs gebaut, weisen eine außerordentliche Verschiedenheit auf. Die Maschinen-„Systeme“ sind vielfach Parteisache geworden, so daß die Frage immer wichtiger wird: Worauf kommt es bei Gasmaschinen wesentlich an und was ist bisher tat sächlich erreicht? Die Beantwortung dieser Frage ist um so schwieriger, als die Maschinenbestfellungen gegenwärtig nicht nach rein sachlichen Erwägungen, sondern unter dem Einfluß befreundeter Unternehmungen erfolgen. Die Klärung der Sache muß daher auf anderen Wegen als bisher gesucht werden, indem nur von der maschinentechnischen Gestaltung und den maßgebenden Betriebs forderungen statt von den bisher allein behandelten theoretischen Fragen ausgegangen wird. Nach solchen Gesichtspunkten beurteilt, ist auch die Entwicklung der Gas maschine einfacher wie sie gewöhnlich dargestellt wird. Gangbare Maschinen wurden erst in den 60er Jahren gebaut, industriell brauchbare erst Ende der 70er Jahre, Großmaschinen erst seit Beginn unseres Jahrhunderts. Wesentlich ist der Vorgang beim Laden des Arbeitszylinders mit Gas gemenge. Die ersten gangbaren Maschinen haben das Gemenge angesaugt und ohne vorangegangene Verdichtung verbrannt. *) Vortrag gehalten von Professor Dr. Riedl er auf der Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure in Frankfurt a. M. am 8. Juni 1904. (Auszug.)