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Automobile nach dem gemischten System. Die Compagnie de l’Industrie I Electrique et MScanique (Tliury) in Genf hat ein Automobil konstruiert, bei dem | ein Benzinmotor und eine Akkumulatorenbatterie abwechselnd den Antrieb be- I wirken. Die Motoren besitzen vier,, oder wie bei dem achtpferdigen Wagen Fig. 1 zwei Zylinder, die V-förmig in bekannterWeise angeordnet sind. Wie die j schematische Darstellung Fig. 2 zeigt, ist zwischen der Dynamo C und dem | Vermischtes. Personalien. Professor Dr. Roeßler von der Technischen Hochschule in Berlin ist als etatmäßiger Professor an die neue Technische Hochschule in Danzig berufen worden. Konrad Sehme, Oberingenieur derSiemens-Schuckert- Werke zu Berlin ist bei der Abteilung für Maschineningenieur wesen an der Technischen Hochschule zu Berlin als Privatdozent für das Lehrfach .Bau elektrischer Bahnen“ zugelassen worden. E. Bormann, Schiffsmaschinenbau-Ingenieur, früherer Direktor der deutschen Schlosserschule in Roßwein, ist vom Königl. Ministerium des Innern die Genehmigung zur Errichtung eines Technikums in Riesa erteilt worden. W. Wendelin, Oberingenieur in Wien ist zum o. Professor der Elektrotechnik und technischen Mechanik an der Berg akademie in Loeben ernannt. Ingenieur Diethelm. In Wintherthur hat sich, wie der „B. Lokal-Anz.“ meldet, der hervorragende schweizerische Elektrizitätsingenieur Diethelm in einem Anfall von Geistesgestört heit erschossen. Direktor Gustav Fähndrich. Am 15. April 1904 verschied an einem Herzschlag im Alter von 72 Jahren Gustav Fähndrich, Generaldirektor a. D. der Wiener Gasindustrie gesellschaft. Prof. Krön, Brückenbaudirektor der Gutehoffnungshütte, ist auf den Lehrstuhl für Brückenbau an der neuerrichteten technischen Hochschule in Danzig berufen. Der amtliche Katalog der Weltausstellung in St. Louis (Deutsche Abteilung) ist soeben in deutscher und englischer Ausgabe (Preis je 5 Mark) im Verlage von Georg Stilkein Berlin erschienen. Fig. l. Automobil System CI EM. Benzinmotor A einerseits und der Dynamo und dem Geschwindigkeitswechsel E anderseits je eine Kuppelung angebracht, von denen D eine gewöhnliche Reibungskupplung ist, während B eine Neukonstruktion darstellt, welche zugleich zur Betätigung des Unterbrechers H dient. Die Akkumulatorenbatterie F ist mittels des Tretkontaktes G nach Belieben ein- oder auszuschalten. Die Ladung der Batterie erfolgt bei übernormaler Geschwindigkeit der Dynamo, die Entladung bei geringerer Geschwindigkeit. Das System gestattet neben der elektrischen Beleuchtung und Heizung des Wagens "durch die Ladung der Batterie im Ge fälle eine gute Rückgewinnung der bei Steigungen aufgewendeten Energie und außerdem kann die Leistung des Wagens nötigenfalls bedeutend erhöht werden, indem außer den 8 PS des Benzinmotors noch die 3—4 PS des Elektromotors herangezogen werden können. Wenn nötig kann man abwechselnd mit Benzin betrieb oder elektrischem arbeiten. Daß die Einrichtung auch für eine kleine elektrische Beleuchtungsanlage verwendet werden kann, erhöht ihre günstige Ver wendbarkeit. r. Der Hebersäuremesser der Akkumulatoren-Fabrik A.-G., Werk Oberspree, Oberschöneweide b. Berlin besteht aus einem Gummiball, einem Glasgehäuse mit Aräometer und einem Gummischlauch. Man hält das untere Ende des Gummischlauches in die Säure- und saugt mit dem Gummiballe die Säure in das Glasgehäuse. Der in dem Glas- gehäuse schwimmende Säuremesser zeigt alsdann das spezifische Gewicht der Säure an. Will jÜiÜÜlw man Säure nachfüllen, so saugt man das Glas- Rgaf IjaB gehäuse des Hebersäuremessers voll Säure, führt den Gummischlauch in das nachzufüllende Element, und ’ bringt, durch Druck auf den ■ Gummiball, genau so v iel Säure in das Element, als man für nötig hält. Ist ein Element durch Versehen zu hoch gefüllt, so daß die Säure infolge der Gasentwickelung während der Ladung .1 aus dem Elemente gedrängt werden kann, so saugt man mit dem Hebersäuremesser die zuviel vorhandene Säure ab. Der Hebersäuremesser IT . - eignet sich also nicht allein zum Messen der Säuredichte, sondern auch zum Regulieren des ■ Säurestandes in geschlossenen transportablen Akkumulatoren. Hebersäuremesser. Versuche mit Automobilen auf italienischen Bahnen. Der italienische Minister der öffentlichen Arbeiten hat die Societä della ferrovie sicule ermächtigt, auf den Bahnlinien mit schwachem Verkehr zur Beförderung der Reisenden durch Dampf getriebene Automobile (System Purrey) versuchsweise zu verwenden. Gewerbe-Ausstellung 1904, Fulda. Auf Anregung aus den Kreisen der Hand werker und mit Unterstützung der Handelskammer Kassel findet im Juli 1904 in Fulda eine den ganzen Handwerkskammerbezirk Kassel umfassende Gewerbe- Ausstellung statt. Die Ausstellung soll u. a. Motoren, Handmaschinen, Werkzeuge und Geräte umfassen. Einen beschleunigten Schnellzug zwischen New-York und St. Louis, einen sogenannten „Flieger“, richtet für die Zeit der Weltausstellung die „Pensylvania- Eisenbahngesellschaft“ ein. Die bisherige Fahrzeit zwischen New-York und St. Louis soll um drei Stunden verringert werden. Seine erste Fahrt wird der „Flieger“ am 11. Mai unternehmen, und während der Ausstellungszeit wird man mit diesem Zuge, der New-York täglich um 4 Uhr 30 Min. nachmittags verläßt, den Weg bis St. Louis in 25 Stunden und 42 Minuten zurücklegen können. Zur Beschleunigung des Kleinbahnbaues hat der Minister der öffentlichen Arbeiten neuerdings angeordnet, daß, wenn eine Planfeststellung zum Zwecke der Enteignung in Aussicht genommen werden muß, die Planfestsetzung nach dem Kleinbahngesetze nicht noch vorher durchzuführen ist; vielmehr sind beide Ver fahren von vornherein gemeinsam einzuleiten. Die Regierungspräsidenten und Eisenbahndirektionen sind angewiesen, bei Projektierung von Klein- und elek trischen Bahnen entsprechend einzuwirken. Die erste drahtlose Telegraphen = Einrichtung in Oesterreich = Ungarn wird demnächst in Bosnien eröffnet. Dieselbe dient zur Verbindung der Etablissements der Sägewerke der Bosnischen Forstindustrie A. G. Otto Steinbeiss in Doberlin etc. mit ihren Sägewerken, welche von der Zentrale in Doberlin 60—80 Kilo meter weit entfernt sind. Die drahtlose Telegraphenanlage ist nach dem System Braun - Siemens von der Firma Siemens u. Halske ausgeführt und auf 50 m hohe Maste montiert. Die Eröffnung erfolgt Mitte Mai. Die Kriegsverwaltung wendet dieser Anlage besonderes Interesse zu. Verband deutscher Elektrotechniker, Berlin. Die XII. Jahresversammlung wird in der Zeit vom 23. bis 26. Juni in Cassel abgehalten werden. Am 23. Juni finden Vorstands-, Ausschuß- und Kommissionssitzungen, statt und am Abend des selben Tages eine gesellige Zusammenkunft zur Begrüßung der Mitglieder. Am Freitag, den 24. Juni, wird die erste Hauptversammlung und am Samstag, den 25. Juni, die zweite Hauptversammlung abgehalten. Der Samstag Nachmittag ist für Besichtigungen bestimmt. Am Sonntag wird ein Ausflug in die Umgebung von Cassel unternommen. Neueinteilung der deutschen Patentklassen. Nach einer Bekanntmachung des Präsidenten des Kaiserlichen Patentamtes vom 24. März d. J. ist vom 1. Januar d. J. ab der amtlichen Behandlung der Patent- und Gebrauchsmuster anmeldungen das in neuer Fassung aufgestellte „Verzeichnis der Patentkiassen nebst Unterklassen“ zu Grunde gelegt worden. Dieses Verzeichnis kann nebst zwei weiteren Druckschriften „Vergleich der neuen Patentklassen mit den bis herigen“ und .Hinweise zur leichteren Ermittelung der zutreffenden Patentklassen“ vom Kaiserlichen Patentamt unentgeltlich bezogen werden. Einen Ehrenpreis im Betrage von fünfhundert Mark hat die Stadt Berlin für die in der Zeit vom 28. Mai bis 15. Juni d. J. in der „Neuen Welt“ in der Hasenheide in Berlin stattfindende 8. Fachausstellung des Verbandes deutscher Klempner-Innungen bewilligt. Das Ehren - Präsidium der Ausstellung, die ein interessantes Bild aller Errungenschaften des Klempnerfachgewerbes und der damit in Verbindung stehenden Branchen bieten wird, hat der Oberbürgermeister von Berlin, Herr Kirschner, übernommen. Die Ausstellungsarbeiten nehmen einen rüstigen Fortgang. Die umfangreichen Anbauten zu den Sälen in der „Neuen Welt“ sind bereits zum Teil fertiggestellt. Das Interesse für die Aus stellung ist eine äußerst reges, sodaß zahlreiche Anmeldungen schon jetzt haben zurückgewiesen werden müssen. Effekt-Bogenlampen-Prozeß. In dem Patentprozeß der Deutschen Gesellschaft für Bremer-Licht c/a. K. Weinert, Bogenlampenfabrik, Berlin SO., Muskauerstr.24, wurde die Klägerin unterm 3. März 1904 vom Kgl. Landgericht I mit ihrer Klage kostenpflichtig abgewiesen. Der Patentstreit bezog sich auf angebliche Ver letzung des deutschen Reichspatentes No. 122,037. Das Gericht schloß sich den Ausführungen des gerichtlichen Sachverständigen an, wonach eine Patent verletzung seitens des Beklagten, des Fabrikbesitzer K. Weinert, nicht vorliegt. In der Klagesache der Deutschen Gesellschaft für Bremer-Licht c/a K. Weinert, Bogenlampenfabrik, Berlin SO., Muskauerstraße 24, wegen Verletzung des Gebrauchsmusters No. 123,325 wurde unterm 19. April 1904 vom Kgl. Land gericht I Berlin auf Abweisung der Klage erkannt und der Gegenklage der Firma K. Weinert, Bogenlampenfabrik, Berlin SO. 33, Muskauerstr. 24, c/a Bremer auf Streichung des Gebrauchsmusters No. 123,325 Folge gegeben.