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6 XXI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No; 1. 1903/1904 ökonomischere elektrische Licht wie in allen Berufen und Gewerben, so auch in der Landwirtschaft bietet, ist hier nicht beabsichtigt. Electricien II. VIII. 03. (0. A.) Vi Aj- J L j .1 | Mi Amerikanische Yacht „Ohetolih“ mit drahtloser Telegraphie- Ausrüstung. Die FiiiikentelegTapliie im Yacht-Sport. In interessanter Weise konnte bei den kürzlich stattgefundenen Wettrennen um den „ America-Cub“ bei Sandy-Hook die drahtlose Telegraphie zur Geltung kommen. Allerdings sind die Erfolge nichts weniger als günstig zu nennen, obwohl ein Fortsehritt im Hinblick auf ähnliche Versuche bei früheren Rennen, die mit einer schauderhaften Konfusion endigten, zu verzeichnen ist. Es kamen vor allem 3 Systeme zur Anwendung und zwar diejenigen von Marconi, de Forest und das inter nationale von Gehring. Marconis Appa rate waren auf dem Preß-Boot Chetolah installiert. Sie empfingen ihre Depeschen von den Aemtern in Babylon, Long Island und Sagaponnack, Long Island. De Forest’ System war in Anwendung auf der Lipton Dampfyacht Erin; es stand in Verbindung mit einer Station auf Coney-Island. „Gehring“ befand sich auf einem Schooner in Verbindung mit den New Jersey Islands. Von der Chetolah wur den 120 Bot schaften an Land gesandt, wobei dasBoot sich 30 und 40 Meilen ent fernt befand. Häufig wurden stärkereBeein- flussungen von den Konkur renz-Systemen bemerkt. Man bemühte sich offenbar ge genseitig, nach Möglichkeit unter Anwen- stören. Im Durch Apparaten-Raum für drahtlose Telegraphie in der Yacht „Chetolah“. düng stärkerer Schwingungen den Betrieb schnitt sollen von 20 Botschaften von der „Chetolah“ nach dem Bericht der Eleetrieal World 14 einwandsfrei angekommen sein. Man hat dabei bemerkt, daß die höchste Landstation den Depeschendienst bei fast allen konkurrierenden kleineren aufheben konnte. Durch die einfache Aussendung von einigen wenigen Alphabet-Buchstaben wurden die Telegramme ohne Weiteres voll ständig unverständlich. Lambsehen Systems, nämlich den Treidelweg möglichst wenig oder garnieht zu behindern, hat den Amerikaner Wood ein ähnliches System erfinden lassen, bei dem jedoch die Nachteile des Lambsehen Systems, d. h. ein kostspieliger, häufig reparaturbedürf tiger Oberbau und Störung des Betriebes durch Brücken mit Erfolg vermieden sind. Die ziehende Vorrichtung d. h. ein Elektromotor oder eine kleine elektrische Lokomotive bewegt sich hier auf einem längs des Kanales verlegten, zaunartigen Schienenwege fort, (Fig. 1) dessen drei senkrecht übereinander angeordnete und horizontal ver= laufende Schienen B, C, D mittelst kurzer Ausladungen E, an senk recht in die Erde gelassenen Pfosten A in solcher Höhe befestigt sind, dass der so gebildete Schienenweg bequem unter Brücken hin durchzuführen ist. Die kleinen elektrischen Lokomotiven oder Trak teure sind in einem durch Querstäbe verstärkten Kasten 2 (siehe Fig. 2) eingeschlossen. Ein Elektromotor 4 von passender Größe und Leistung treibt eine Welle 5 und weiter ein auf der Schiene D bezw. C ruhendes Laufrad 6 an, welches mittels einer Reibungs kupplung mit der Welle 5 gekuppelt oder außer Verbindung gesetzt werden kann. Dem Motor 5 wird durch den Stromabnehmer 11 und die Stromabnehmerrolle 10 der Strom irgend einer elektrischen Kraft station zugeführt, welcher in den unmittelbar unter den Schienen B und D isoliert verlegten Drähten d und b fließt. Der obere Trak- teur oder Zugmotor ruht auf der mittleren Schiene D, der untere auf der unteren Schiene C, auf jeder Seite der Schiene B bezw. D halten Leitrollen 15 oben an jedem Trakteur und Leitrollen 20 und 21 unten an jedem Trakteur an jeder Seite der Schiene D und C anliegend die Trakteure in ihrer vertikalen Stellung. Ketten 25 schließlich dienen dazu, um eine Bremsvorrichtung hervorzurufen. Nach Wood’s Plan soll der obere Trakteur immer nur in der einen Richtung, z. B. kanalabwärts, der untere immer nur in der anderen Richtung kanalaufwärts verwendet werden. Zwei in entgegengesetzter Richtung sich fortbewegende Trakteurs können ohne Hindernis an einander vorüber gelangen. Die ungehinderte Vorbeifahrt der zuge hörigen Kanalschiffe wird dadurch bewerkstelligt, daß der Trakteur des auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals fahrenden Schiffes still gesetzt wird, sodaß die Zugtrosse lose durchhängt, unter das Wasser sinkt und das andere Schiff darüber hinweg gezogen werden kann. (Nach Electricien, Paris.) O. A. Elektrische Treidelei an Kanälen nach dem System Wood. Bei den mechanischen oder elektrischen Treidelsystemen an Kanälen sind zwei wesentliche Bedingungen nach Möglichkeit zu erfüllen. Einmal dürfen Brücken das System nicht stören und umgekehrt, und zweitens darf durch das mechanische Treidelsystem die Treidelei durch Tiere wie Pferde u. s. w. nicht behindert werden. In An betracht der wenig befriedigenden Resultate des Treidelsystems Lamb, bei dem die ziehende Vorrichtung d. h. ein Elektromotor an einem auf Masten längs des Kanales ausgespannten Stahlkabel hängt und sich an diesem weiter bewegt, zieht man solche Systeme vor, bei dinen die ziehende Vorrichtung in einer elektrischen Lokomotive besteht, welehe aus Oberleitungsdrähten Strom erhält und auf einer oder zwei Schienen oder gleislos längs des Kanales sieh fortbewegt. Derartige Systeme sind leistungsfähiger, betriebssicherer, billiger in der Anlage und daher vorzugsweise bisher zur Verwendung ge kommen, unter anderem als Köttgensystem in Deutschland, als Ge- rardsystem in Frankreich und Belgien. Der einzige Vorteil des Kleine Zeitteilungen. Ausbeutung der Wasserkräfte Italiens für Elektrizitäts zwecke. Neben der Billigkeit der arbeitenden Hand verdankt Italien den fortschreitenden Aufschwung seiner Industrie seinem natürlichen Reichtum an Wasserkräften. Ein Blick auf die Karte genügt, um zu erkennen, wie sich die gewerblichen Unternehmungen, besonders in Oberitalien längs der von den Alpen und dem Apennin herab kommenden Wasserläufe angesiedelt haben. Das Land ist kohlen arm und importiert jährlich für etwa 200 Millionen Lire Kohlen, die sich infolge der teuren Fracht etwa auf den doppelten Preis als in den Produktionsländern stellen. Für alle mechanischen Industrien ist die billige Betriebskraft von großer Wichtigkeit, für einige, wie insbesondere die chemische und die Gewinnung der Metalle auf elek trolytischem Wege, geradezu eine Lebensfrage. Aueh die Klein-