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155 XXI. Jahrgang, „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 13. 1903/1904. war. Die Länge der Bahn beträgt 1,875 hm, auf welcher Strecke eine Höhen differenz von 57,5 m überwunden werden muß. Beschreibung der gesamten Anlage. r. Ueber die Verminderung der Leuchtkraft der Kohlenfaden-Glühlampe und die Wiederbrauchbarmachung alter Lampen. Von Siegmund Strauß, Wien. (El Neuigk. An?. 1901, 1, S. 1). Die Verminderung der Leuchtkraft hat seine Hauptursache in der Verringerung des Querschnittes des Kohlenfadens, wodurch sein Widerstand steigt und somit die Stromstärke sinkt, was wieder eine ge ringere Temperatur zur Folge hat. Außerdem tritt im Innern der Glasbirne ein Beschlag auf, der von den losgerissenen Kohlenteilchen herrührt. Um trotz dem die Lampe durch lange Zeit brauchbar zu erhalten, sind verschiedentlich Verfahren zur Erneuerung oder Wiederbrauchbarmachung des Kohlenfadens vor- gescblagen worden. Es werden in die Lampe derartige Körper (z. B. Anthrace ) miteinge-chlossen, die während des Brennens Kohlenwasserstoffe entwickeln- Diese dienen zur allmählichen Verstärkung des Schaden nehmenden Kohlenfadens, während der freiwer lende Wasserstoff durch ein Absorptionsmittel, z. B. Platiu oder Platinmoor, beseitigt werden muß. Außerdem vermindert sich auch die Güte der Luftleere infolge feiner, meist unsichtbarer Haarrisse im Glase in der Nähe der'Einführungen. Verfas-er beschreibt sodann einige Verfahren. ß. ElektrischerWebstuhlantrieb mit pendelnder Aufhängung des Motors. Der elektrische Antrieb von Webstühlen mittels Stirnräder weist insofern Mängel auf, als durch plötz liches Anhalten im Getriebe bei Fadenbruch oder Herausspringen des Schützens aus dem Fach infolge des plötzlichen Anhaltens heftige Stöße oder Schläge auftreten, welche eine Gefährdung der Zähne, der Motorwelle oder Webstuhllager herbei führen können. Diesen Mangel zu beseitigen, ist schon mehrfach eine federnde Aufhängung des Webstublmotors vorgesctilagen wo den. Eine der Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vorm. Sehuckert & Co. patentierter, von den Siemens-Schuckert. Werken ausgeführte federnde Lagerung des Webstuhlmotors ist wie folgt be schaffen: V ie aus den Fig. 1 uid 2 ersichtlich, ist der Motor m einerseits frei Fig- 1. Fig. x. am Treibriemen r hängend, andererseits mittels lappenförmiger Ansätze 1 mit der Achse a verkeilt, im Bock b schwingend gelagert An den Stellscheibeu c d, von denen c ebenfalls mit der Achse a, also auch mit dem Motor m verbunden ist während d lose auf der Achse sitzt, ist eine Sehraubenfeder s angebracht, welche vermöge ihrer Federkraft die auftretenden Stöße ausgleicht. Die Schraubenfeder s kann mittels der Stellscheibe d und Schraube t für die jeweilige Riemen- spannung eingestellt werden. Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Einstellvorriehtung der Schraubenfeder, indem die Spannung der Feder s durch Sperrrad p mit Sperr zahn q erfolgt. Der neue Edison-Akkumulator. Man hat bis jetzt in Ingenieurkreisen di e begeisterten Berichte über die Edison-Akkumulatoren und ihre Bedeutung für die elektrische Mo'orwageuindustrie mit berechtigtem Zweifel aufgenommen. Neuerdings aber glauben die „Engineering Times“ in kurzer Zeit das Erscheinen der Batterie auf dem Markt in Aussicht stellen zu können, denn im vergangenen Jahre befanden sich bereits eine Zahl von Edison-Batterien in den Händen von Sachverständigen in Paris, London, Mailand usw., und haben sich gut bewährt. So hat W. Hibbert in London sowohl im Laboratorium, als auch auf englischen Chausseen mit einem Automobil Versuche mit einer derartigen Akkumulatoren batterie von 38 Zellen angestellt, wobei mindestens 500 engl. Meilen zurückgelegt wurden. Diese Versuche, über die er kürzlich der Institution of Electrical Engineers berichtet hat, machte er nach folgenden Gesichtspunkten: 1. Hat die Zelle beim Laufen auf der Landstraße dieselbe Kapazität wie im Laboratorium? 2. Verträgt die Batterie außergewöhnlich starke Entladungen? 2. Ist die Ladezeit kur/.? 4. Erholt sich die Batterie wieder, wenn sie entladen eine Zeit lang gestanden hat? 5. Verändert sich die Kapazität merkbar durch die Erschütterungen? 6. Wieviel Wartung ist nötig? Das Resultat der Proben war sehr gut. Hibbert berichtet, daß der Motor oft überlastet und schließlich so mitgenommen worden war, daß er gründlich repariert werden mußte, aber die Batterie und ihre Klemmen hatten alles ausgehalten. An diese Versuche knüpft unsere Quelle große Erwartungen von der neuen Batterie, sodaß die Aussichten der Elektrizität in der Automobilindustrie bedeutend zunehmen werden, wenn sich diese Erwartungen bewahrheiten. Gk. Ein neues Pyrometer wird von der Morse Thermo-Gange Co., Trumansburg, N. Y., auf den Markt gebracht. Es besteht aus einem Fernrohr, in dessen Innern eine elektrische Lampe mit einem kreisförmig gewundenen Glühfaden von großem Querschnitt untergebracht ist. Den Strom zur Erhitzung des Fadens liefert eine Akkumulatorenbatterie. In den Stromkreis sind ein empfindliches Amperemeter und ein fein abgestufter Rheostat eingeschaltet, sodaß der Strom und mit ihm die Erhitzung des Fadens beliebig geregelt und gleichzeitig genau ab gelesen werden kam. Nach einer dem Instrument beigegebenen Tafel kann der Messende au- der Ablesung des Amperemeters die Temperatur des Glühfadens bestimmen. Wird nun das Bohr auf den zu untersuchenden Gegenstand gerichtet, so wird sich der Glühfaden heller oder dunkler davon abhehen, solange die Tem. peraturen beider Körper verschieden sind; wenn dagegen der Faden unsichtbar wird, sind die Temperaturen gleich. Die Ablesungen mit dem Instrument sollen bis auf 5° F. genau sein. (Engin. Times.) Gk. Auszüge aus den Patentschriften. Asynchroner Wechselstrominduktionsmotor, dessen induzierender Teil innerhalb des umlaufenden induzierten Teils angeordnet ist von Paul Jigouzo in Paris. Zum Zweck einer kräftigen Kühlung wird durch Durchbrechungen des feststehenden in duzierenden Teils a frische Luft angesaugt uni die erwärmte durch Durchbrechungen an der Peripherie des glockenförmigen induzier en Teils d ausgestoßen. Die Saugwirkung kann durch einen auf der Nabe der Glocke b angeordneten Ventilator j veistärkt werden. No 144867 vom 31. Mai 1902. Selbstthätiger Ausschalter, dessen Schaltstange durch eine Kniehebelanordnung verriegelt wird von Leonard Lord Eiden in Roxbury, Mass., V. St. A. Die Erfindung bezieht sich auf einen selbsttätigen Ausschalter, dessen Schaltstange durch eine Kniehebelanordnung verriegelt wird, welche in g- streckter Lage den Schalter in der Stromschlußstellung sichert, beim Einknicken jedoch aus löst. Die Verriegelung des Schalters in der Stromschluß stellung geschieht hier durch Hinausschwingen des Knie hebelpaares a 35 , a 80 über die Totpunktlage. Ein durch den Anker b 2 des Elektromagneten bewegter Anschlag a 54 ver hindert dieses Hinausschwin gen des Kniehebelpaares a 35 , a 80 über die Totpunktlage und damit ' ie Verriegelung Fig-. r. des Schalters in der Strom schlußstellung si lange, als der Elektromagnet ei regt ist, d. h. als eine Störung in dem Stromkreise fortdauert Der Hebel a 49 , durch welchen der Schalter in die Schlußstellung geführt wird, ist mit dem Stromschließer selbst durch eine Sperrvorrichtung a 47 , a 4S gekuppelt, welche durch den Bolzen a 31 unabhängig von den Verhältnissen im Stromkreise ausgelöst wird f sobald der Stromschließer die Schlußstellung erreicht, so daß in diesem Augenblick die Kupplung zwischen Handhebel und Strom schließer unter allen Umständen aufgehoben ist und ein Festhalten des Schalters in der Schlußstellung mittels des Handhebels bei andauernder Störung im Stromkreis nicht möglich ist. Die Anker b 2 der Auslösungs magnete sind mit Vorrich tungen (Anschlägen bezw- Kontaktstücken a 5 ) versehen, welche, sobald einer der Anker b 2 angezogen wird, auch sämtlichen übrigen Ankern dieselbe Bewegung erteilen, als wenn sie durch ^ die betreffenden Elektromag neten angezogen würden, so daß alle diese Anker die zu gehörigen Kniehelpaare über die Totpunktlage zurück führen und dadurch die Aus lösung aller Schalter be wirken, während jederSchalter für sich allein in die Stromschlußstellung gebracht werden kann. No. 145235 vom 13. August 1901. Wechselstromerzeuger mit dreiteiligem, durch zwei Magnetspulen erregtem umlaufendem reduzierendem System der Maschinenfabrik Oerlikon in Oerlikon, Schweiz. Drei Kränzen von Polhörnern P,, P,, p s , von denen die mittleren die umgekehrte Polarität und die doppelte Breite der beiden äußeren aufweisen stehen drei lamellierte Eisen ringe E,, E s , E 3 gegenüber, welche je eine induzierte Wicklung S,, S 2 , S 3 oder eine gemeinsame, durch alle drei Ringe hindurchgehende in duzierte Wicklung S 4 , S s tragen. Auf diese Weise wird eine bessere Ausnutzung des wirksamen Eisens, so wie auch bei zweipoligen , „ , , Maschinen ein vollkommener r Ausgleich der umlaufenden Masse erzielt. No'. 144 054 vom 11. Oktober 1902. ■ /O) Fig. 3.