Volltext Seite (XML)
131 IXXI. Jahrgang, „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 11. 1903/1904. Verbrennung der Kohle ausreicht; jeder Ueberschuß muß vermieden werden. Der Ueberschuß an Luft läßt sieb durch Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der abziehenden Heizgasse feststellen. Derartige Bauchgasanalysen können mit dem Orsatschen Apparat vorgenommen werden; doch hat dieser den Nachteil, das die Untersuchungen nur Stichproben sind. Der Heizwertmesser „Ados“ von Arndt nimm 1 die Analysen dauernd vor und zeichnet das Ergebnis selbsttätig auf einen Papierstreifen auf. In der sich anschließenden Erörterung macht Hr. Dr. Schifferer Mit teilungen über seine Erfahrungen mit einem Ados-Messer. Der Kedner hat vor dem Bekanntwerden des Ados-Messers mit dem Orsatschen Bauchmesser in seinem Betriebe Stichproben nehmen lassen, die im allgemeinen nicht mehr als 5—6 pCt. Kohlensäuregehalt ergaben. Seit Anschaffung des Ados Messers ist eine un unterbrochene Ueberwachung möglich, und die Heizer werden zum wirtschaft lichen Feuern durch Gewähr einer Kohlenprämie, falls 7 pCt. mittlerer Kohlen säuregehalt überschritten werden, angehalten. Einzelne Heizer haben es bereits auf 10—12pCt. gebracht. Trotz Kohlenprämie uni trotz der Anschaffungskosten von 600 Mk. für den Ados-Messer glaubt der Redner jährlich einige tausend Mark in seinem Betriebe zu ersparen. Th. Bei der Vorrichtung zur Erwärmung von Speisewasser von Rudolf Lamberts in Berlin, umspülen die aus oem Kessel kommenden Heizgase von verhältnis mäßig hoher Temperatur (250—300°) ein Rohrsystem, in welches bereits hoch vorgewärmtes Wasser von etwa 100° eingeführt ist, das nun auf etwa 150—160° leicht erwärmt wird. Die hierdurch auf ungefähr 180—200° abgekühlten Heiz gase treten nun durch einen Raum, in welchem sie mit kaltem Wasser un mittelbar in Berührarg gebracht werden, sich mit demselben mischen und an vertikale Wände c (verglfbcistehen :e F g) stoßen. An diesen Wänden wird das ein gespritzte, durch die Gase er wärmte AVasser sich mit den mitgeführten festen Bestand - teilen niederschlagen und ab tropfen. Die von dem AA r asser mitgeschlämmten fe -te i Bestand teile setzen sich in einem Senk kasten ab. Das nahezu auf 100° erwärmte Wasser wird mittels ! einer Pumpe f abgesaugt, durch ein Filter g gedrückt, von allen Unreinigkeiten befreit und dann dem Röhrenvorwärmer a zugeführt, in dem es auf etwa 150—160° erwärmt wird. Die auf etwa 80—100’ abgekühlten Rauchgase werden von einem Ventilator odgl. abgesaugt. Dampfrohrleitungen. Bei Bestimmungen der lichten Durchmesser der Rohre ist zu beachten, daß einerseits ein Druckverlust nicht eintreten darf, anderer seits die Kondensationsfläche eine möglichst geringe bleiben muß. Kommt eine Ring- oder Doppelleitung in Betracht, wird man stets gut tun, den Querschnitt für beide Leitungen zusammen derart zu wählen, daß ein Druckverlust ausge schlossen ist; hierbei käme eine Dampfgeschwindigkeit von 25 bis 30 m pro Sekunde in Betracht. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, daß bei dem Betriebe eines Teiles der Anlage die Kondensationsoberfläche normal bleiben wird, wenn nur eine Leitung angeschlossen ist; sollte aber wirklich ein Defekt während des vollen Betriebes eintreten, so wird auf die kurze Zeitdauer der Instandsetzung der Nachteil des Druckverlustes geringer sein, als der dauernde Verlust durch Abkühlung bei zu grossem Querschnitt der Leitungen. Je höher der Grad der Ueberhitzung ist, desto größer ist der Verlust bei zu weit dimen sionierten Rohren und sollte man in solchem Falle die Dampfneschwindigkeit lieber größer als kleiner wählen, selbst auf Kosten eines zeitweisen minimalen Druckverlustes. Die Federn und der Federstahl. Der amerikanischen Gesellschaft fürMaterialien- Proben wurde von William Metcalf in Pittsburg (Pennsylvanien) interessante Mittei lungen über die Fabrikation von Federn und Stahl gemacht, welche im „Engineering News“vom 30. Juli veröffentli, ht sind Voretwa30Ja ren herrschte vor Einführung des Bessemer-Stahls und Sohlenstahls die größte Verwirrung über die Feder konstruktion ; hieraus entstanden eine unendliche Anzahl von Modellen uni auße'gewöhnlichen Formen, denn man veilangte vom Konstrukteur nur den eingenommenen Platzverhältnissen und auferlegten Abgaben zu genügen. Als der Bessemer-Stahl und Sohlenstahl erschien, war es klar, daß sie den Tiegel stahl wegen ihrer Billigkeit ersetzen würden. Aber die Zulassung dieser Stahl sorten erzeugte Federn, welche oft zerbrachen, ohne daß man durch die Fabrika tionsversuche die Herstellungsverhältnisse von tadellosen Federn bestimmen konnte. Um nicht auf die alten Federn zurückzukommen, gelangte man dazu, die zu erfüllenden Bedingungen festzusetzen; die e ste bezog sich auf die Zusammensetzung des Stahls und von hier ging die berühmte Bezeichnung der Stahltype für Federn aus, welche durch die Pennsylvania-Eisenbahn aufgelit war. Dieselbe Gesellschaft gab hierauf die erste Type von Spiralfedern heraus. Die ersten Berechnungen endeten bei der Herstellung von zu starken Stücken voa 33%, aber die Versuche mit diesen Federn zeigten Deformationen, welche mit den Rechnungsformeln der Fabrik nicht übereinstimmten. Was die Spiralfedern betrifft, so ist die Operation des Härtens der Federn leicht, wenn die Tempe ratur im Verhältnis zum Aushalten des Stahlkohlenstoffes steht. Früher musste der Stahl 0,90 bis 1,30°/ 0 Kohlenstoff enthalten, aber heute wendet man Stahl sorten von 0,70 bis zu höherem Kohlenstoffgehalt an, und die Resultate sind im Verhältnis der anzuwendenden Stoffe ausgezeichnet. Die Stahlsorten von 0,70 bis 0,90 müssen die Stärke von mindestens 1 Zoll Durchmesser (0,025 m) bilden, die von 1 Zoll bis 0,75 Zoll (0,025 — 0,020 m) müssen aus t-tahl von 0,90 — 1,10 sein; die von 0,75 — 0,50 Zoll (0,020 — 0,012 m) müssen aus Stahl von 1,10 bis 1,20 und 1,30 bestehen; während die Stäbe unter 0 50 Zoll (0,012 m) aus Stahl bis zu 1,45 Kohlenstoff gebildet sind. S. Ein neues Uebertragungssystem. Im letzten Automobil-Salon von New- York führte die Union-Motor Truck Co. in Philadelphia ein neues Ueber tragungssystem vor, welches grosses Interesse erregte. Durch ein sehr einfaches Verfahren kam der Erfinder auf den Gedanken, den Motor direkt mit der Achse zu verbinden und eine Geschwindigkeitswechsel-Vorriehtung herzustellen, durch welche die Rotationsgeschwindigkeit der Hinterachse sich ändern kann, ohne die Geschwindigkeit des Motors zu verändern. Nach der „Revue Technique“ besteht der U förmige Rahmen aus Stahl, er trägt einen zweizylindrigen Motor von 12 PS und ein Schwungrad in welchem ein Zapfen sich dreht, welcher direkt mit einer Sperrwalze auf der Hinterachse verbunden ist, welche von der Bewegung ihrer Radnabe mittelst zweier Schlüssel abhängig gemacht ist. Sobald der Motor ausgeschaltet ist,-oder sehr langsam läuft, steht der Zapfen in der Mitte des Schwungrads. Die Abfahrt wird durch eine excentrisehe Stellung des Zapfens erhalten, welche eine leichte Verschie bung der Lage der Verbindungsstangen veranlasst und die Rotation der Hinter achse durch die Reihe der gegebenen Impulse mittelst der Sperrwalze herbei geführt. Eine leichte Verschiebung des Zapfens giebt kurze, aber sehr starke Stöße, während eine große Dezentralisierung die Geschwindigkeit durch lang same Stöße giebt. Die Walze zirkuliert in der Gleitfläche des Schwungrads, welches mit einem Kolben versehen ist, der sich in einem im Schwungrad an gebrachten Zylinder bewegt. Eine starke Feder hält den Zapfen im Mittelpunkt des Schwungrads; die Weile ist hohl und enthält ein Rückschlagsventil an der Spitze des Zylinders. Es existieren noch zwei andere Ventile zur langsamen oder schnellen Ausleerung des Zylinders. Die Bewegung der Pumpe und Bremse und der Antrieb der beiden Oelpumpen geschieht durch einen Hebel. Beim Bergauffahren kann der Motor momentan ausgeschaltet werden, indem man die AValze in eine neutrale Lage stellt. th. Elektrische Locomotiven Vollbahnen Industriebahnen Vorortbahnen Grubenbahnen. ALLGEMEINE ELEKTRICITÄTS-GESELLSCHAFT UNION ELEKTRICITÄTS-GESELLSCHAFT BERLIN Volta«Dynamobürste (40 50) ist durchaus Derggstcllf aus feinstem gesponnenen Kupferdrabt, giebt daher POllKotnmen satten Contact u. greift d. Coilector nicht an. |b SR* E® -F ÄS J 3H< • «ijl ?3 *a. <o Schöneweiss & Co. G. m. b. H. ^ HAGEN i. W. — liefert als Specialität: im Gesenk geschmiedete Massenartikel nach Modell oder Zeichnung aus Stahl und Eisen. (4119)